Viele Menschen, vor allem ältere, sind aufgrund der aktuellen Covid-19-Pandemie gezwungen, zuhause zu bleiben und zu anderen Personen Abstand zu halten. Ein Lockdown ist zwar äußerst wirksam, um die Ansteckungsrate eines gefährlichen Virus zu senken, allerdings leidet die Gesundheit oft auf andere Arten. Vor allem die Psyche wird stark in Mitleidenschaft gezogen. Für ältere Personen und andere Risikogruppen ist soziale Isolation entscheidender denn je, um ausreichend geschützt zu sein. Dies kann jedoch zu Einsamkeit und Depressionen führen.
Ein Lockdown ist eine psychische Belastung
Es empfiehlt sich deshalb umso mehr, auch unter diesen besonderen Umständen auf die geistige und körperliche Gesundheit gut zu achten. Während einer Pandemie beruht eine gute Gesundheit, wie sonst auch, auf Sport, einer ausgewogenen Ernährung sowie erholsamen Schlaf. Quarantänemaßnahmen, Lockdowns und viele andere Beschränkungen haben unser soziales Leben, unsere Trainings- sowie Arbeitsabläufe jedoch stark verändert. Wie treibt man Sport, wenn man alleine daheim ist? Wie soll man in Ruhe schlafen, wenn alles um einen herum besorgniserregend ist? Das ist zwar nicht einfach, aber dennoch möglich.
Planen und Handeln
Stress und Depression sind oft mit einem Gefühl der Hilflosigkeit verbunden. Wenn Sie sich mit der Situation vertraut machen und darauf achten, Ihre Gesundheit und Ihr Immunsystem auch während des Lockdowns zu fördern, kann Ihnen dies das Gefühl geben, die Lage besser in der Hand zu haben.
Suchen Sie sich nahegelegene, zuverlässige Möglichkeiten zur Nahrungsmittelversorgung, achten Sie auf seriöse Nachrichtenquellen, und informieren Sie sich ausreichend über das Virus und die möglichen Ansteckungsgefahren, sowie darüber, welche Symptome auf eine Infektion hindeuten. Um mit Ihren Sorgen besser umzugehen, sollten Sie eine konkrete Routine erstellen, die es Ihnen ermöglicht, soziale und körperlichen Aktivitäten auch von zuhause aus nachzugehen.
Behandlung im Lockdown fortführen
Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt Menschen mit bestehenden psychischen Erkrankungen, ihre Behandlung auch in diesen schweren Zeiten ernstzunehmen. Außerdem sollten sie darauf achten, ob sich neue Symptome zeigen. Heutzutage ist es relativ einfach, per Telemedizin mit behandelnden Ärzten in Kontakt zu bleiben. Sie sollten auch sicherstellen, dass Sie ausreichend mit Medikamenten versorgt sind.
Eine neue Routine finden
Wir alle machen uns Sorgen, was kommen wird, und niemand ist sich wirklich sicher, wann die Gesundheitsskrise ein Ende hat. Die Pandemie hat unseren Alltag auf den Kopf gestellt, was bei vielen Angst und Besorgnis auslöst. Wenn Sie eine neue, flexible Routine zuhause finden, kann Ihnen dies ein Gefühl von Sicherheit geben, und Ihr psychisches Wohlbefinden stärken.
Körperlich aktiv bleiben
Jetzt, da wir viel Zeit daheim verbringen, kann es gut sein, dass wir plötzlich den ganzen Tag lang nur noch fernsehen. Studien zeigen jedoch, dass körperliche Betätigung Ihre Stimmung hebt und Depressionen vorbeugen kann.
Auch in Zeiten wie diesen können Sie ins Freie gehen, um einen Spazierganz zu machen oder zu joggen. Zudem finden sich online diverse Kurse, die Sie in den eigenen vier Wänden abhalten können, egal ob Aerobic, Yoga oder andere Arten der Betätigung. In der Regel sind dafür lediglich ein Laptop und ein Internetzugang nötig.
Nicht den Anschluss verlieren
Der Lockdown verringert die Möglichkeiten für soziale Interaktionen, die elementar für das emotionale Wohlbefinden sind. Wer ohnehin schon besorgt und gestresst ist, kann so eine entscheidende Stütze und Stärkung in der derzeitigen Krise verlieren.
Dank der modernen Technik ist es aber bequem möglich, über Video-Chats, Whatsapp, soziale Medien oder andere Plattformen in Kontakt zu bleiben. Ein Zeitvertreib zuhause kann dadurch „sozial“ gemacht werden, indem man z.B. Freunde kontaktiert, und sich zu einem Plausch via Zoom-Meeting trifft.
Aktiviäten verfolgen, die guttun
Wenn Sie Aufgaben oder Hobbys haben, die Spaß machen, können Sie sich besser von Ihren Sorgen und negativen Gedanken ablenken. Studien zeigen, dass besondere, herausfordernde Aktivitäten wichtig dafür sind, um nicht in Depressionen zu verfallen. Immer wenn Sie sich unglücklich fühlen, sollten Sie etwas tun, das Ihnen Freude bereitet, z.B. einen Film schauen, einen Roman lesen, Gedichte schreiben, Musik hören oder mit Freunden und Familienangehörigen online zusammenkommen. Wichtig ist, dass Sie etwas finden, was Sie wirklich erfüllt.
Ausreichend schlafen
Schlechte Schlafgewohnheiten können Depressionen und bipolare Störungen auslösen. Erholsamer Schlaf wiederum erhöht die emotionale und geistige Widerstandskraft, und verringert die Wahrscheinlichkeit, sich mit Krankheiten anzustecken.
Am besten sollten Sie gewisse Verhaltensstrategien mit einer Veränderung der Lebensweise kombinieren, wie beispielsweise mit Entspannungstechniken, körperlicher Betätigung, einer Beschränkung unliebsamer Laster wie Alkohol und Nikotin, und dadurch, dass Sie alles, was ablenken könnte, aus dem Schlafzimmer entfernen. Auch wenn die Nachrichten uns stets auf dem Laufenden halten, was in der Welt geschieht, kann zu viel davon Angst und Anspannung hervorrufen, vor allem während einer Pandemie. Daher kann es ratsam sein, sich Auszeiten von der permanenten Nachrichtenflut zu nehmen, abzuschalten und generell die Bildschirmzeit zu reduzieren, insbesondere vor dem Schlafengehen.
Der Sinn des Lockdowns besteht darin, sich selbst, die eigene Familie und Risikogruppen vor einer Ansteckung zu bewahren. Indem Sie sich bewusst machen, dass Schutz Leben retten kann, und in Zukunft wieder mehr Normalität möglich sein wird, können Sie die aktuelle Zeit effektiver und mit mehr Optimismus meistern.