Ein hormonelles Ungleichgewicht kann bei beiden Geschlechtern eine Vielzahl gesundheitlicher Problemen verursachen. Hypogonadismus ist eine Erkrankung, die durch eine eingeschränkte oder ausbleibende Sekretion der Sexualhormone Östrogen und Testosteron verursacht wird. Dieser Zustand kann sowohl Männer als auch Frauen betreffen, nachfolgend soll jedoch geklärt werden, wie sich Hypogonadismus auf Frauen auswirkt, und welche Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Hyper versus Hypo
Beide Störungen betreffen die Gonaden, also die primären reproduktiven Organe. Bei Männern sind dies die Hoden, bei Frauen die Eierstöcke. Hypergonadismus bezieht sich auf die Überproduktion (Hyperaktivität) der Keimdrüsen, was zu übermäßigen Östrogen- und Testosteronspiegeln führt.
Das Gegenteil trifft auf Hypogonadismus zu, ein Zustand, bei dem die Gonaden wenige bis gar keine Sexualhormone produzieren. Beide Störungen sind behandelbar, haben jedoch unterschiedliche Auswirkungen.
Symptome
Anzeichen und Symptome können von Frau zu Frau variieren, diese wirken sich jedoch meist auf das Energieniveau, die Körperfunktionen, und den weiblichen Sexualtrieb aus. Dies wird oft übersehen, und bei der Ursachenforschung im Hinblick auf eine auftretende Unfruchtbarkeit nicht berücksichtigt, weshalb es so wichtig ist, Bewusstsein für die Erkrankung zu schaffen, damit Frauen mit Empfängnisschwierigkeiten richtig diagnostiziert werden.
Zu den Symptomen der Erkrankung gehören:
- Unregelmäßige oder ausbleibende Menstruation
- Langsames oder kein Wachstum der Brust
- Hitzewallungen
- Verlust von Körperbehaarung
- Schwacher oder kein Sexualtrieb
- Milchfluss aus den Brüsten
Die Diagnose erfolgt durch Hormontests. Ein Bluttest kann das Vorhandensein und die Spiegel verschiedener Sexualhormone im Körper überprüfen, einschließlich Östrogen, Follikel-stimulierendem Hormon (FSH), und Luteinisierungshormon.
Auch die Eisenwerte lassen sich durch Blutuntersuchungen testen, da Sexualhormone und andere Ungleichgewichte durch einen Eisenmangel hervorgerufen werden können. Ihr Arzt wird wahrscheinlich mehrere Faktoren testen, um die zugrundeliegenden Ursachen oder potenziellen Auslöser für Ihr hormonelles Ungleichgewicht auszuschließen.
Ursachen
Es gibt zwei Arten von Hypogonadismus bei Frauen: primäre und sekundäre Form. Jede hat ihre eigenen potentiellen Ursachen, da sie in verschiedenen Körperbereichen entstehen. Der primäre Typ hängt mit einem Problem der Geschlechtsdrüsen zusammen, während der sekundäre Typ mit dem Hypothalamus und der Hypophyse im Gehirn in Verbindung steht.
Die Ursachen des primären Typs umfassen:
- Autoimmunerkrankungen
- Genetische Störungen wie Turner-Syndrom und Klinefelter-Syndrom
- Hämochromatose, eine Störung, bei der der Körper zu viel Eisen aufnimmt
- Strahlenbelastung
- Operationen an den Geschlechtsorganen
Die Ursachen des sekundären Typs können Folgendes umfassen:
- Genetische Störungen
- Erkrankungen der Hypophyse
- HIV und andere Infektionen
- Entzündungskrankheiten wie Sarkoidose und Tuberkulose
- Ernährungsdefizite
- Schneller Gewichtsverlust infolge einer Krankheit oder extremer Diät
- Das Vorhandensein eines Tumors in der Nähe der Hypophyse
Es ist wichtig, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, und nicht in Panik zu geraten, wenn es um eine vermutete Krankheit geht. Betrachten Sie diese Ursachen stattdessen als zusätzliche Information. Wenn Sie bereits einen der möglichen Gründe kennen, kann Ihr Arzt die Verbindung zu Ihrer Störung möglicherweise schneller herstellen. Mithilfe von geeigneten Tests kann er die zugrundeliegende Ursache identifizieren, und die richtige Diagnose stellen.
Behandlungsoptionen
Die gute Nachricht ist, dass Hypogonadismus gut behandelbar ist. In den meisten Fällen kann Frauen ein Hormonpräparat helfen, das Östrogen- und Testosteronspiegel im Körper erhöht, und stabilisiert. Die zusätzliche Östrogen- und Hormontherapie kann auf verschiedene Arten verabreicht werden, z.B. oral oder in Form von Pflastern.
Erhöhte Östrogenspiegel können das Risiko für Gebärmutterhalskrebs erhöhen, daher sollte Ihr Arzt Ihnen zusätzlich Progesteron verschreiben, um das Risiko zu senken.
Die genaue Art der Hormontherapie hängt von der Schwere Ihrer Erkrankung, und den spezifischen Symptomen ab. Hitzewallungen und ein schwacher Sexualtrieb werden beispielsweise anders behandelt, als Unfruchtbarkeit und Menstruationsstörungen.
Daher ist es wichtig, mit dem Arzt über all Ihre Symptome zu sprechen, um die geeignete Behandlung zu finden, und zu lernen, wie Sie nach der Diagnose am besten mit der Erkrankung umgehen.