Im Alter sind wir immer mehr darauf bedacht, auf dem Laufenden zu bleiben, wenn es um neue Erkenntnisse im Bereich Gesundheit geht. Schließlich wollen wir Krankheiten möglichst vermeiden und ein gutes Wohlbefinden sicherstellen. Von Resveratrol und Forschungen zum Thema Ernährung über die Auswirkungen von Schlaf und Sport, können eine ganze Reihe von Faktoren eine Rolle dabei spielen, wie sich unsere Gesundheit im Alter entwickelt.
Neben Ernährungsstudien bringt die Wissenschaft auch immer weitere Studien über ein pflanzliches Flavonoid namens Quercetin ans Tageslicht, die darauf abzielen, diese Substanz und ihre Wirkung genauer zu ergründen.
Was ist Quercetin?
Quercetin, das in vielen Pflanzen und Lebensmitteln wie Rotwein, Grüntee, Beeren, Ginkgo und weiteren vorkommt, ist vor allem als wichtiger Wirkstoff der „Rotweinmedizin“ bekannt. Seine Wirkung kommt vor allem bei der Beobachtung von Schäden durch freie Radikale zum Tragen, da Quercetin ein gesundes Zellwachstum fördert und im Körper freie Radikale auffängt.
Hochwirksame antioxidative Eigenschaften
Der Begriff „Antioxidans“ bezeichnet eine Verbindung, die instabilen Molekülen, sog. freien Radikalen, entgegenwirkt, die die körpereigene DNA, Zellmembranen und andere Zellbestandteile schädigen.
Havard Medial School’s Havard Health Publishing, der Verlag des medizinischen Instituts der Uni Havard, stellt die Auswirkungen von Antioxidantien folgendermaßen klar: „…da freie Radikale keine volle Elektronenanzahl aufweisen, stehlen sie die Elektronen aus anderen Molekülen und schädigen dadurch diese Moleküle. Antioxidantien neutralisieren freie Radikale, indem sie ihnen einige ihrer eigenen Elektronen abgeben. Durch dieses Opfer wirken sie als natürlicher „Aus“-Schalter gegen diese reaktiven Sauerstoffspezien .“
Mit dem Alter erhöhen Schäden durch freie Radikale das Erkrankungsrisiko und verschnellern den Alterungsvorgang. Um die negativen Auswirkungen freier Radikaler im Körper zu beseitigen, braucht der Körper eine ständige Reserve an Antioxidantien in der Blutbahn, um die Oxidationsrate durch Neutralisierung freier Radikaler zu verringern.
Neben dem Alter können viele Faktoren zu einer Zunahme von oxidativem Stress beitragen, wie beispielsweise Verschmutzung, Zigarettenrauch, Verletzungen, chemische Toxine, Infektionen, schlechte Ernährung und Stress.
Während Flavonoide im Allgemeinen natürliche Antioxidantien sind, gilt Quercetin als besonders wirksames Antioxidans wegen seiner Fähigkeit, freie Radikale abzufangen und Übergangsmetallionen (z.B. Eisen und Kupfer) zu binden, die beim Elektronentransfer helfen und zu weiterer Molekülschädigung führen. Tatsächlich hat Quercetin erwiesenermaßen stärkere antioxidative Eigenschaften als Vitamin C, Vitamin E oder Beta-Carotin.
Entzündungshemmung
Entzündungen sind eine natürliche Heilreaktion des Körpers auf Verletzungen, Belastungen oder Infektionen. Chronische, langfristige Entzündungen jedoch können schädlich sein, und sind oft mit einer Reihe von Krankheiten wie Diabetes, Herzkrankheiten, Arthritis und sogar Allergien verbunden.
Neueste Studien deuten darauf hin, dass Quercetin in vitro (d.h. unter Laborbedingungen) die Produktion der Enzyme Cyclooxygenase (COX) und Lipoxygenase (LOX) hemmt, die normalerweise durch Entzündungen entstehen. Diese entzündungshemmenden Eigenschaften von Quercetin sind in mehreren Experimenten nachgewiesen worden, und deuten darauf hin, dass es Entzündungen lindern und so Risikofaktoren für verschiedene Krankheiten und gesundheitliche Probleme verringern kann. Tatsächlich weisen einige Studien darauf hin, dass Quercetin wegen seiner antioxidativen Eigenschaften sogar gegen manche Arten von Krebs schützen könnte.
Tierversuche zeigen, dass Quercetin das Wachsum von Krebszellen hemmen, und den Tod von Krebszellen verursachen kann. Es sind zwar weitere Studien und letztlich auch Versuche an Menschen erforderlich, doch sind diese Ergebnisse ermutigend, was die Forschungen im Bereich Krebsbehandlung und -vorsorge angeht.
Stärkend für die Herz-Kreislauf-Gesundheit
Quercetin hat zwar hochwirksame antioxidative Eigenschaften, diese Eigenschaften zeigen sich laut Forschungen jedoch auch im Bereich Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzgesundheit.
Eines der großen therapeutischen Ziele moderner Kardiologie besteht in der Bestimmung wirksamer Strategien, um einen Schutz des Herzmuskelgewebes vor den negativen Auswirkungen ischämischer Reperfusionsschäden (IRI) bzw. der Schäden an diesen Geweben durch Herzerkrankungen zu erwirken.
Quercetin hat auf den Körper erwiesenermaßen eine positive Wirkung, was den Schutz vor Herzerkrankungen und IRI angeht. Eines dieser Ergebnisse ist eine Studie über Herzgesundheit und Blutdruck, die auf eine statistisch signifikante Wirkung von Quercetin-Präparaten bei der Linderung von Bluthochdruck hindeutet. Weitere Studien legen nahe, dass Quercetin Schäden an LDL-Cholesterin verhindern und die Cholesterinwerte senken kann.
Wie Sie durch die Ernährung Quercetin beziehen
Quercetin ist, wie andere Flavonoide auch, in jenen Lebensmitteln, die wir zu uns nehmen, reichlich vorhanden. Die tägliche Dosis reicht, je nach Ihrer Ernährung, von 5 bis 500 mg. Zu den Lebensmitteln, die den höchsten Quercetin-Gehalt aufweisen, gehören rote Trauben, rote und weiße Zwiebeln, Äpfel, Johannisbeeren, grüne und gelbe Paprika, grünes Blattgemüse und Spinat, Buchweizen und Brokkoli, um nur einige zu nennen.
Neben der Quercetin-Zufuhr über die Nahrung ist bei Bedarf ein Anti-Aging-Präparat, das Quercetin enthält, eine weitere Möglichkeit, um eine therapeutische und nachweisebare Wirkung dieses Flavonoids zu erreichen.
Letztlich ist und bleibt aber der tägliche Verzehr von reichlich Obst und Gemüse der beste Weg, um eine ausreichende Quercetin-Zufuhr und eine optimale Gesundheit zu gewährleisten.