Bei der peripheren Neuropathie handelt es sich um eine Krankheit, die durch Schwäche, Taubheit und Schmerzen infolge von Nervenschäden, insbesondere an Händen und Füßen, gekennzeichnet ist. Sie kann allerdings auch andere Bereiche des Körpers betreffen.
Laut einer Studie, die von den National Institutes of Health veröffentlicht wurden, leiden rund 20 Millionen Menschen in Amerika an einer jeweiligen Form von peripherer Neuropathie. Bemerkenswert ist dabei auch, dass diese Krankheit unter Diabetikern besonders häufig ist. Tatsächlich ergab sich in einer gesonderten Studie, die in Medical News Today, einer Online-Zeitschrift für Neuigkeiten im Bereich der Medizin, die Ärzte und Laien gleichermaßen ansprechen soll, dass rund 60 bis 70 Prozent aller Diabetiker gleichzeitig auch an peripherer Neuropathie leiden. Zudem zeigen neueste Daten, dass es einen möglichen Zusammenhang zwischen peripherer Neuropathie und Östrogenwertschwankungen gibt, was bedeutet, dass Frauen in und nach den Wechseljahren ganz besonders anfällig für diese Krankheit sind.
Was Sie über periphere Neuropathie (vielleicht) noch nicht wussten
Aktuelle Daten legen nahe, dass 8 Prozent der über 65 Jahren an einer peripheren Neuropathie leidet. Bemerkenswert ist auch, dass die Krankheit, neben Alter und Diabetes, auch von den folgenden Faktoren begünstigt wird:
- Exzessiver Alkoholkonsum
- Bluthochdruck
- Hohe Cholesterinwerte
- Fettleibigkeit
- Stoffwechsel-Syndrom
Wie wirkt sich periphere Neuropathie im Körper aus?
Jetzt, da wir besser verstehen, wer von einer peripheren Neuropathie am ehesten bedroht ist, sollten wir uns näher ansehen, wie sich diese Krankheit auf den Körper auswirkt. Neuropathische Störungen treten dann auf, wenn Nerven außerhalb des Gehirns und des Rückgrats beschädigt werden. Geschieht das, ist das periphere Nervensystem nicht mehr in der Lage, relevante Informationen aus Gehirn und Rückgrat an den Rest des Körpers weiterzuleiten, sowie umgekehrt. Dieser Zusammenbruch der Kommunikation innerhalb des Körpers kann eine ganze Reihe von Symptomen auslösen, die je nach betroffenen Nerven, variieren können. Zu den häufiger beobachteten Symptomen gehören u.a.:
- Stechende Schmerzen
- Brennende oder pochende Schmerzen
- Berührungsempfindlichkeit
- Muskelschwäche
- Taubheit in Händen, Armen, Beinen oder Füßen
- Koordinationsstörungen
Wie niedrige Östrogenwerte bei Frauen in den Wechseljahren neuropathische Störungen verschlimmern können
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, chronische Krankheiten zu entwickeln, deutlich an. Neuropathische Störungen bilden hier keine Ausnahme. Schwankende Östrogenwerte beispielsweise, wie sie bei Frauen in den Wechseljahren ganz natürlich auftreten, können neuropathische Störungen auslösen. Während der Pubertät sorgt Östrogen für das Wachsen von Brüsten und Hüfte. Es trägt auch zur Bildung von Scham- und Achselhaaren bei und hilft, den weiblichen Menstruationszyklus zu steuern. Vor allem spielt Östrogen eine Rolle bei der Steuerung viszeraler Schmerzen, einer Form von Schmerzen, die häufig während der Menstruation in Becken, Unterleib, Brust oder Darm auftreten.
Mit fortschreitendem Alter und nach dem Eintritt der Wechseljahre wiederum nimmt die natürliche Fähigkeit, Östrogen zu produzieren, immer weiter ab. Entsprechend wächst die Anfälligkeit für viszerale Schmerzen und viele andere Symptome, die mit neuropathischen Störungen verbunden sind. Dieser Umstand wird auch von einer Studie gestützt, die von den National Institutes of Health veröffentlicht wurden und die besagt, dass Frauen mit normalen, gesunden Östrogenwerten seltener an neuropathischen Störungen litten, als Frauen mit niedrigen Östrogenwerten. Aus diesen Gründen empfehlen Mediziner Frauen in den Wechseljahren häufig, sich einer Hormonersatztherapie zu unterziehen.
Hormonersatztherapie zur Behandlung peripherer Neuropathie bei Frauen in den Wechseljahren
Dieselbe veröffentlichte Studie enthüllte auch, dass eine Hormonersatztherapie, die auf die Wiederherstellung der Östrogen- und Progesteronspiegel abzielt, eine gängige Behandlungsmethode für Frauen darstelle, die an neuropathischen Störungen leiden. Die Studie, die vom Jawaharlal Nehru Medical College in Indien zwischen 2011 und 2013 an 30 Frauen in den Wechseljahren durchgeführt wurde, die an peripherer Neuropathie litten, enthüllte, dass eine Hormonersatztherapie helfe, die Nervenleitgeschwindigkeit zu verbessern, d.h. die Geschwindigkeit, mit der elektrische Impulse den Körper über die Nerven durchlaufen. Die an der Studie beteiligten Forscher und Wissenschaftler fanden heraus, dass Frauen in den Wechseljahren, die sich einer Hormonersatztherapie unterzogen, nicht nur von den stabilisierten Östrogen- und Progesteronwerten profitierten, sondern auch von einer höheren Geschwindigkeit der motorischen Nervenleitung.