Es ist nichts Neues, dass sich der allgemeine Gesundheitszustand und das generelle Wohlbefinden auch noch im Alter verbessern lassen, wenn man sich sportlich betätigt.
Viele Menschen sind der Meinung, dass sie zu lange gewartet haben, einen Lebensstil zu führen, der dem Alterungsprozess entgegenwirkt. Dies führt allerdings zu der negativen inneren Überzeugung, dass ein guter Gesundheitszustand nicht mehr erreicht werden kann. Wissenschaftliche Studien haben jedoch bewiesen, dass eine gesunde Ernährung, regelmäßige sportliche Betätigung und das Unterlassen von schlechten Angewohnheiten wie z.B. Rauchen, einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit haben kann, auch wenn man erst nach dem 50. Lebensjahr damit beginnt.
Vorteile von Sport im Alter
Körperliche Aktivität führt zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen. Sport oder die Teilnahme an sportlichen Aktivitäten kann Menschen nicht nur dabei helfen, ihr mentales und körperliches Erscheinungsbild zu verbessern, sie können dadurch auch ein gesundes Gewicht erlangen, sind energiegeladener, und stärken ihr Immunsystem. Zudem schlafen sie länger und erholsamer, sind besser gelaunt, haben weniger Angstgefühle und schaffen sich dadurch eine bessere Ausgangslage, um mit Stress und Anspannung umzugehen.
Leider scheitern viele Menschen daran, vor allem ältere, wenn es darum geht, sich ausreichend körperlich zu betätigen. Zu den häufig benutzten Ausreden, warum zu wenig Sport betrieben wird, gehören Zeitmangel, starke Müdigkeit oder fehlende Motivation.
Sportliche Betätigung ist im Alter aufgrund einer Vielzahl von Faktoren jedoch unerlässlich. Für Menschen, die sich zum ersten Mal in ihrem Leben bewegen, kann es jedoch schwierig sein, sich einen gesunden Lebensstil anzueignen. Laut aktuellen Studien der Verhaltensforschung gibt es jedoch zahlreiche Maßnahmen, die ergriffen werden können, die zu einer Verbesserung des Prozesses beitragen, und ältere Personen darin unterstützen können, ihre körperliche Leistungsfähigkeit zu optimieren.
Methoden, um das Interesse an Sport zu wecken
Verhaltenswissenschaftler gehen davon aus, dass ältere Menschen eine größere Motivation finden, körperlich aktiver zu werden, indem sie spezifische Methoden einsetzen, die ihr Interesse an der Unternehmung wecken sollen.
1. Sport mit Freunden
Es kann aus vielen Gründen äußerst vorteilhaft sein, sich zusammen mit einem Freund oder in einer Gruppe, in einem Fitnessstudio einzuschreiben, laufen zu gehen oder eine andere Sportart auszuüben. Körperliche Betätigung macht oft mehr Spaß, wenn sie gemeinsam mit anderen Menschen ausgeübt wird. Darüber hinaus können sich Freunde gegenseitig motivieren, bei der Sache zu bleiben, und sich selbst beim Setzen von sportlichen Zielen unterstützen.
2. Erreichbare Ziele
In unserer heutigen Gesellschaft wollen wir immer alle unsere Ziele sofort erreichen. Auch beim Sport haben viele Menschen diese Einstellung. Das Ausbleiben von sofortigen Erfolgserlebnissen kann zu Frust führen und dazu, dass viele Menschen mit dem Sport aufhören, wenn ihre Anstrengungen nicht über Nacht zu einem positiven Ergebnis wie Gewichtsverlust, Kraftzunahme oder Muskelzuwachs führen. Es ist wichtig, dass sich Hobbysportler darüber bewusst sind, dass Trainingsprogramme eher ein Marathon als ein Sprint sind. Zwar ist nichts falsch daran, sich selbst Ziele zu setzen: Das Erreichen von kleineren Etappen kann jedoch die Motivation und Konzentration aufrechterhalten und dazu führen, dass sich die Person weiterhin sportlich betätigt und nicht aufgibt.
3. Gesündere Ernährung
Manchmal motiviert eine gesundheitsförderliche Angewohnheit andere Menschen dazu, ebenfalls stärker auf ihre Gesundheit zu achten. Eine ausgewogene Ernährung, die aus gesunden Lebensmitteln wie Obst und Gemüse besteht, kann zu Gewichtsverlust sowie zu einer Kraftzunahme führen. Menschen, die sich gesünder und stärker fühlen, könnten dazu angehalten werden, an weiteren Aktivitäten teilzunehmen, die für die Gesundheit gut sind.
4. Der Glaube an sich selbst
Einige Verhaltensforscher sind der Meinung, dass positive Gedanken zu positiven Ergebnissen führen können. Äußert eine Person ihre Überzeugung, dass er oder sie dazu in der Lage ist, eine sportliche Übung zu schaffen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auf signifikante Weise, dass dieses Ziel tatsächlich erreicht wird.
5. Dokumentation von erreichten Fortschritten
Tatsächlich kann das Dokumentieren von erreichten Fortschritten dazu beitragen, dass eine Person mit dem Training fortfährt. Auch wenn sie im Spiegel keine konkreten körperlichen Veränderungen sieht, kann sie sich dennoch anhand ihrer notierten Errungenschaften sicher sein, dass sie weitere Ziele erreicht hat. Aus diesem Grund ermutigen Verhaltensforscher ältere Teilnehmer dazu, ihre Fortschritte aufzuschreiben. Gesundheitsdaten wie Gewicht oder Blutdruck können ebenfalls dazu beitragen, dass jemand weiterhin motiviert bleibt und sich auch in Folge körperlich betätigt. Werden die Verbesserungen festgehalten, können sich ältere Sportler sicher sein, dass sich ihre Anstrengungen auszahlen.
6. Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung
Wenn Sie bereits an sich selbst bemerkt haben, dass Sie Ihre Zähne immer erst putzen, bevor Sie Deodorant verwenden oder dass Sie Ihren Morgenkaffee immer erst trinken, bevor Sie sich ankleiden, gibt es dafür einen Grund! Laut einer Studie der Society for Personality and Social Psychology werden 40 Prozent aller regelmäßigen Angewohnheiten einer Person in fast identischen Situationen ausgeführt. Mit anderen Worten: Wenn Sie etwas jeden Tag tun, gewöhnen Sie sich diese Handlung an. Bedenken Sie dies und stellen Sie sicher, dass Sie sich selbst dazu zwingen müssen, jeden Tag dieselben gesundheitsförderlichen Angewohnheiten auszuführen.
7. Vergessen Sie Deadlines
Es ist zwar gut, sich selbst vernünftige Ziele zu setzen, aber wenn man sich selbst eine Frist setzt („Ich werde nächsten Monat jeden Tag laufen gehen“ oder „In einem Jahr werde ich 25 Kilo leichter sein!“), wird das nur dazu führen, dass Sie Ihr Ziel nicht erreichen. Wenn Sie jeden Tag an Ihre Frist denken und sich mit dem Näherrücken der Frist keine Resultate einstellen, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Sie das Ziel komplett über Bord werfen.
Egal ob Ihr Ziel darin besteht, auf zuckerhaltige Softdrinks zu verzichten, jeden Tag einen Kilometer zu laufen, regelmäßig zur Wassergymnastik zu gehen oder sich gesünder zu ernähren: Denken Sie daran: Es dauert im Durchschnitt zwei Monate, bis eine Handlung zu einer Angewohnheit geworden ist, über die man gar nicht mehr nachdenken muss.