Die weiblichen Wechseljahre setzen in der Regel gegen Ende 40, Anfang 50 ein. Zu diesem Zeitpunkt sinkt die Fähigkeit der Eileiter, die Hormone Progesteron und Östrogen zu produzieren. Aus diesem Grund stellt sich bei Frauen in dieser Phase die Menstruation ein. Darüber hinaus weiß man, dass die Menopause fast alle Systeme des weiblichen Körpers beeinflusst.
Zu den geläufigen Begleiterscheinungen der Wechseljahre gehören Hitzewallungen, die in Form von plötzlichen Wärmestößen im Körper auftreten. Etwa 75 Prozent aller Frauen in der Menopause sind von Hitzewallungen betroffen, die oft dazu führen, dass Frauen einen Arzt aufsuchen. Die Symptome der Wechseljahre können durchschnittlich über fünf Jahre dauern, und sogar die Schlafgewohnheiten beeinträchtigen.
Was versteht man unter circadianem Rhythmus?
Beim circadianen Rhythmus spricht man von der inneren biologischen Uhr, die für den Beginn und die Regulierung der verschiedenen physiologischen Prozesse nach einem festgelegten, zeitgesteuerten Plan verantwortlich ist. Der wichtigste circadiane Schrittmacher befindet sich im Hypothalamus im Gehirn.
Während des gesamten Lebens durchläuft die circadiane Uhr auf molekularer und physiologischer Ebene durch eine komplexe und multifaktorielle Reihe von Prozessen verschiedene Änderungen. Der circadiane Rhythmus beeinflusst somit unzählige Aspekte des Körpers. Bei Frauen in den Wechseljahren können diese Veränderungen zu Stimmungsschwankungen, Wahrnehmungsstörungen oder Stoffwechseländerungen führen.
Die typischen Symptome von Hitzewallungen
Hitzewallungen werden als eine plötzliche, übermäßige Wärmeabgabe definiert. Sie treten üblicherweise in den Wechseljahren auf, und führen zu exzessivem Schwitzen, zu einer intensiven inneren Hitze und einer peripheren Vasodilation, die bei Hitzebelastungen auftritt. Außerdem steigt während einer Hitzewallung der Puls extrem an. Darüber hinaus haben Hitzewallungen eine Erhöhung der Hauttemperatur an Stirn, Brust, Wade, Wange, Bauch sowie an Ober- und Unterarmen zur Folge. Während einer Hitzewallung lässt sich an Händen, Waden, Fingern und Unterarmen ein erhöhter Blutfluss feststellen. All diese genannten Begleiterscheinungen kommen in den ersten Sekunden des Ausbruchs einer Hitzewallung zum Vorschein. Hitzewallungen beeinträchtigen auch die Schlafqualität, da Frauen in den Wechseljahren in der Nacht regelmäßig wach werden.
Verbindung zwischen Hitzewallungen und Körperkerntemperatur
Man hat festgestellt, dass der circadiane Rhythmus Einfluss auf die Muster von Hitzewallungen hat. Unter normalen Umständen funktioniert die Regulierung der Körpertemperatur innerhalb eines bestimmten thermoregulatorischen Bereichs, der mithilfe von Schweiß- und Vasodilationsprozesse optimiert wird. Während der Menopause ist der thermoregulatorische Bereich niedriger, was dazu führt, dass der weibliche Körper gegenüber Veränderungen der Körperkerntemperatur nicht so tolerant ist.
Außerdem legen Untersuchungsergebnisse nahe, dass der circadiane Rhythmus, der die Hitzewallungen beeinflusst, mit dem circadianen Rhythmus der Körperkerntemperatur in Zusammenhang steht. Das bedeutet, dass bei den meisten Frauen in den Wechseljahren Hitzewallungen direkt nach einem leichten Anstieg der Körperkerntemperatur auftreten. Das liegt daran, dass der weibliche Körper während der Menopause mit Temperaturveränderungen nicht so gut umgehen kann. Aus diesem Grund löst auch schon ein kleiner Anstieg der Temperatur Hitzewallungen aus.
Verbindung zwischen Hitzewallungen und Schlaf
Der typische mit Hitzewallungen in Zusammenhang stehende circadiane Rhythmus kann mit Schlafmustern assoziiert werden. Untersuchungsergebnisse legen nahe, dass die stärksten Verbindungen zu Hitzewallungen häufig während des Schlafs auftreten. Außerdem kommt es eher abends zu der unangenehmen und unerträglichen Wärme, wenn die Körperkerntemperatur am höchsten ist. Dies deutet darauf hin, dass Hitzewallungen regelmäßig beim Schlafen auftreten. Schlaf folgt einem bestimmten circadianen Rhythmus. Dementsprechend legen solche Ergebnisse nahe, dass der circadiane Rhythmus des Schlafs auch Hitzewallungen beeinflusst.
Verbindung zwischen Hitzewallungen und Hormonproduktion
Der circadiane Rhythmus beeinflusst auch die Östrogenproduktion. Ähnlich wie andere Hormone, hält sich Östrogen sowohl an einen 24-Stunden-Zyklus als auch an einen Monatszyklus. Da die Begleiterscheinungen der Menopause aufgrund des Rückgangs verschiedener reproduktiver Hormonen auftreten, folgen die Auswirkungen einem circadianen Rhythmus. Während der Menopause ist die Fähigkeit der Frau, Hormone zu produzieren, beeinträchtigt. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass diese gestörte Funktion auf vorhersehbare Weise zu Steigerungen und Rückgängen der Hitzewallungen führen.