Wir assoziieren Gedächtnisverlust häufig mit fortgeschrittenem Alter und neigen dazu, diesen Umstand als natürliche Tatsache des Lebens zu akzeptieren. Wir schreiben den Gedächtnisverlust kurzerhand einem Verlust an Hirnzellen zu. Tatsächlich scheint dies als weit verbeitetes Wissen zu gelten. Sie werden eventuell überrascht sein, dass auch ein Mangel an Folsäure zu altersbedingtem Gedächtnisverlust führen kann. Die Aminosäure Homocystein (jene, die auch in Zusammenhang mit Herzerkrankungen steht) ist wissenschaftlich mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung altersbedingter Gedächtnisprobleme verbunden, da sie zu einem Rückgang von B-Vitaminen und Folsäure führt.
Nachfolgend soll geklärt werden, warum Folsäure so wichtig ist, und wie Sie Ihren Körper ausreichend damit versorgen können, um altersbedingtem Gedächtnisverlust vorzubeugen.
Folsäure und ihre Aufgaben
Unser Körper benötigt Folsäure (häufig auch Folat genannt, obwohl es sich bei Folat um die natürliche Form handelt, während Folsäure synthetisch hergestellt wurde), um richtig zu funktionieren – egal in welchem Alter. Folsäure hilft dem Körper bei der Zellteilung. Sie fördert zudem ein gesundes Immunsystem und die kognitive Leistungsfähigkeit. Im Laufe der Jahre ist es im Rahmen von Untersuchungen gelungen, zu erklären, wie ein Folatmangel mit kognitiven Problemen, Gedächtnisverlust und Stimmung korreliert.
Warum Sie womöglich vorzeitig altern
Ein Folatmangel trifft nicht nur ältere Personen. Auch bei jungen Erwachsenen besteht das Risiko für die Entwicklung von Gedächtnisproblemen aufgrund eines Defizites. Die meisten von uns nehmen genügend Folat über die tägliche Ernährung zu sich, doch vor allem jene, die von Autoimmunerkrankungen betroffen sind, laufen Gefahr, in jungen Jahren Gedächtnisstörungen zu entwickeln. Die Ursache dafür ist, dass viele von ihnen niedrige Vitamin-B-Spiegel aufweisen, da ihr Körper nicht genug davon produzieren kann. So können jene, die Ende 20, Anfang 30 sind, sowohl Gedächtnisprobleme als auch andere kognitive Störungen in Verbindung mit einem Folatmangel erleiden, beispielsweise Konzentrationsschwierigkeiten oder Stimmungsschwankungen.
Jeder, der über 14 ist, kann einen Mangel durch die Einnahme von 400 mg Folsäure zusätzlich zu seiner normalen Ernährung, ausgleichen. Obwohl dies nicht die Ursache zugrundeliegender Autoimmunerkrankungen behandelt, könnte es sich als gute Vorsorgemaßnahme erweisen, Gedächtnisstörungen vorzubeugen bzw. bereits vorhandene Probleme nicht stärker werden zu lassen.
Anzeichen eines Folsäuremangels
Wie können Sie nun herausfinden, ob sie einen Folsäuremangel haben? Es gibt neun Hauptsymptome, auf die sie achten sollten. Diese Symptome beinhalten:
- Häufiges Kranksein / schwaches Immunsystem
- Entwicklungsprobleme während der Schwangerschaft und im Kleinkindalter
- Stimmungsschwankungen, insbesondere Reizbarkeit und Depression
- Fahler Teint
- Anämie
- Extrem wenig Energie (inklusive chronischem Müdigkeits-Syndrom)
- Verdauungsbeschwerden (insbesondere Reizdarmsyndrom)
- Schwellung der Zunge und wunde Stellen um den Mund
- Vorzeitiges Ergrauen der Haare
Das höchste Risiko für die Entwicklung eines Folsäuremangels haben Menschen mit Leberproblemen, jene, die Medikamente gegen Diabetes einnehmen, Schwangere und stillende Mütter sowie Personen, die Methotextrat zuführen.
Lebensmittel, die viel Folsäure enthalten
Neben der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln können Sie auch folatreiche Lebensmittel in Ihre tägliche Ernährung integrieren. Sollten Sie sich fragen, welche das sind, finden Sie hier einige jener Produkte, die besonders hohe Mengen an diesem Vitamin aufweisen:
- Gekochter Spinat (66 % des Tagesbedarfs pro Tasse)
- Rinderleber (54 % des Tagesbedarfs pro 85 g)
- Gekochte Schwarzaugenbohnen (52 % des Tagesbedarfs pro Tasse)
- Spargel (44% des Tagesbedarfs in 8 Stängeln)
- Gekochter Brokkoli (26 % des Tagesbedarfs pro Tasse)
Viele Ärzte empfehlen, den Folsäurespiegel durch den Konsum folatreicher Lebensmittel zu erhöhen. Eine Reihe davon enthält auch zahlreiche andere gesunde Stoffe, insbesondere weitere B-Vitamine.
Warum natürliches Folat wichtig ist
Ausreichend Folat über die individuelle Kost aufzunehmen, ist äußerst wichtig. Je eher Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten umstellen, desto geringer ist die Gefahr, dass Sie altersbedingten Gedächtnisverlust aufgrund eines Folsäuremangels erleiden. Lebensmittel können zur Heilung beitragen. Erst kürzlich haben Studien gezeigt, dass eine mediterrane Ernährung, welche reich an Folat ist, helfen kann, Alzheimer zu verhindern. Synthetische Folsäure hat sich wiederum als weniger wirkungsvoll als natürliches Folat herausgestellt.
Sie müssen nicht in der Angst leben, im Alter Gedächtnisprobleme zu bekommen. Egal, wie alt Sie aktuell sind: Sie können jederzeit damit beginnen, sich vor Demenz und Alzheimer zu schützen, indem Sie auf genügend Folat in Ihrer Ernährung achten. Selbst wenn Sie momentan keine Probleme haben, sollten Sie möglichen Risiken rechtzeitig vorbeugen.