Zucker verursacht Hautschäden, Hormonschwankungen und bringt die Darmflora aus dem Gleichgewicht. Natürliche Süßstoffe können helfen, solchen unbliebsamen Gesundheitsproblemen vorzubeugen.
Der Amerikanische Herzmedizinerverband empfiehlt, den täglichen Zuckerkonsum auf sechs Teelöffel bei Frauen bzw. neun Teelöffeln bei Männern zu beschränken. Die meisten kommen jedoch mindestens auf das Dreifache. Tatsächlich enthält allein schon eine 330ml Dose Limonade über neun Teelöffel Zucker. Wenn Sie Süßgetränke aus Ihrem Speiseplan streichen und natürlichen Zuckerersatz verwenden, profitiert Ihre Gesundheit immens.
Die grausame Wahrheit: Zucker und Altern
Wenn Sie Zucker zu sich nehmen, entstehen sog. AGE-Verbindungen, d.h. „Advanced Glycation end products,“ fortgeschrittene Glykierungsendprodukte. Diese AGE-Verbindungen machen ihrem Namen („age“ engl. ‚Alter‘) alle Ehre: Sie verursachen Hautveränderungen, die Sie vorzeitig älter wirken lassen. Das bewirken sie dadurch, dass sie sich mit Kollagen und Elastin verbinden, zwei wichtigen Komponenten, die die Haut straff halten. Junge Haut wirkt deshalb straff, frisch, weich und strahlend, weil ihre Kollagen- und Elastinwerte hoch sind. AGE-Verbindungen reagieren mit diesen Stoffen und sorgen so dafür, dass die Haut brüchig wird, und nicht mehr weich und dehnbar ist. Dadurch enstehen Falten, Schlaffheit und Verfärbungen wie die als Altersflecken bekannten braunen Flecken.
AGE-Verbindungen sind auch für systemische Entzündungen verantwortlich und begünstigen Diabetes, Hormonschwankungen, Demenz, Herz- und Autoimmunerkrankungen. Vielleicht klingt Zucker in Ihren Ohren nun nicht mehr so süß. Es gibt jedoch natürliche Ersatzmöglichkeiten, die den süßen Geschmack von Zucker ohne seine Risiken bieten.
Insulinresistenz und Zucker
Manches, was Sie vielleicht für natürlichere, gesündere Alternativen als Zucker halten, ist gar nicht so gesund, wie Sie glauben. Dazu gehört Honig, Agavendicksaft, Fruktose, Ahornsirup, Melasse, Dattel- oder Palmenzucker. Diese bieten zwar einen etwas besseren Nährwert als reiner Zucker, werden vom Körper aber letztlich genauso verstoffwechselt, wie Zucker auch. Alle treiben sie den Blutzuckerspiegel in die Höhe und sorgen so für ungesunde Blutzuckerschwankungen. Eine gesunde Ernährung sorgt dafür, dass der Blutzucker den ganzen Tag über auf dem gleichen Niveau bleibt. Je mehr Zucker Sie zu sich nehmen, umso mehr Insulin muss der Körper ausstoßen, um ihn zu verstoffwechseln. Dies kann zu Insulinresistenz führen, einer Vorstufe von Typ-2-Diabetes. Insulin kann zudem Fettspeicherung begünstigen.
Natürliche Zuckerersatzstoffe
Xylitol ähnelt geschmacklich Zucker, ohne ihm dabei in Qualität nachzustehen oder irgendeinen Nachgeschmack zu haben. Er gehört zur Gruppe natürlicher Süßstoffe namens Zuckeralkohole, die aus vielen pflanzlichen Quellen gewonnen werden. Xylitol enthält rund ein Drittel weniger Kalorien als Zucker, d.h. ungefähr 10 Kalorien pro Teelöffel. Dieser Stoff erhöht zwar nicht den Blutzucker und schadet auch nicht den Zähnen, kann aber in Übermaß genossen zu Verdauungsbeschwerden und Durchfall führen. Wer Haustiere hat, sei zudem gewarnt: Xylitol ist für Hunde und Katzen hochgiftig.
Diese südamerikanische Pflanze ist zwar als Zuckerersatzstoff nicht ganz so bekannt, hat sich dafür jedoch in jüngerer Zeit als Abnehmhilfe einen Namen gemacht. Sie hat den zusätzlichen Vorteil, viel Fructooligosaccharide zu enthalten, einer besonderen Art von Ballaststoffen, die nützlichen Darmbakterien Nahrung bieten. Diese sind in zahlreichen Lebensmitteln wie Avocados, Bananen und Zichorienwurzel enthalten. Diese Ballaststoffe werden Präbiotika genannt. Geschmacklich ähnelt Yacon-Sirup Karamell oder Melasse. Yacon-Sirup macht sich gut in Kaffee, Tee, Haferbrei, Joghurt, Pfannkuchen, Waffeln oder als Brotaufstrich. Sie können ihn wie Honig, Melasse oder Ahornsirup verwenden, ohne dessen Zuckergehalt zu riskieren. In rauen Mengen genossen kann Yacon-Sirup allerdings zu Verdauungsbeschwerden führen. Genießen Sie ihn also nur in Maßen.
Die Mönchsfrucht stammt ursprünglich aus Südostasien und enthält ein kalorien- und kohlenhydratfreies Antioxidans namens Mogroside. Wie alle Antioxidantien wirken diese Verbindungen Zellschäden und Entzündungen entgegen. Achten Sie beim Kauf von Süßstoffen aus Mönchsfruchtextrakt auf die Inhaltsstoffe. Oft wird unerwünschter zusätzlicher Zucker beigemischt. Von seltenen allergischen Reaktionen abgesehen, hat Mönchsfrucht keine bekannten Nebenwirkungen. Obwohl sie 200-mal süßer als Zucker ist, enthält sie keine Kalorien und gilt als unbedenklich für Diabetiker und während der Schwangerschaft.