Bei Zöliakie handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die durch Konsum von Gluten entsteht, und zu Entzündungen und Schäden des Dünndarms führen kann. Laut Berichten der Mayo Clinic liegt das Durchschnittsalter von Betroffenen, bei denen die Krankheit diagnostiziert wird, bei gerade einmal unter 50 Jahren, wobei ein Drittel der Neuerkrankten 65 Jahre oder älter ist.
Glutenunverträglichkeit hat viele Namen
Die Krankheit gilt als unheilbar. Es gibt allerdings einige Behandlungsmöglichkeiten sowie Veränderungen der Lebensweise, die dabei helfen, die Krankheit unter Kontrolle zu halten. Eine Präventivernährung muss frei von Weizen, Roggen und Gerste sein. Deshalb sollten Lebensmittel wie Brot, Bier und Nudeln vermieden werden.
Man geht davon aus, dass einer von 100 Menschen an Zöliakie erkrankt. Zöliakie ist auch unter dem Namen intestinaler Infantilismus, nichttropische oder einheimische Sprue, gluteninduzierte Enteropathie bzw. Heubner-Herter-Krankheit bekannt.
Ausbruch von Zöliakie in fortgeschrittenem Alter
Zöliakie kann alle Altersgruppen betreffen. Ursprünglich ging man davon aus, dass diese Störung mit Kinderkrankheiten zusammenhänge, allerdings nimmt die Zahl der Diagnosen bei älteren Menschen, die über Magen-Darmprobleme klagen, immer weiter zu.
Studien zeigen, dass Betroffene Probleme damit haben, Gluten zu verdauen, was zu einer Entzündung der Dünndarmwand führt. Ärzte bestätigen, dass dies die Nährstoffaufnahme durch den Körper beeinträchtigt, was potentiell zu Unterernährung und anderen Gesundheitsschäden führen kann.
Erbliche Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle, vor allem bei erblicher Vorbelastung durch Eltern, Geschwister und Kinder. Manche Genvariationen können die Risiken bekanntermaßen erhöhen, während andere Gene inaktiv bleiben. Was die Aktivität des Gens genau auslöst, ist noch immer unklar. Anhand der vorliegenden Daten ist die Genetik bei Zöliakie allerdings nicht der einzige Diagnosefaktor.
Auswirkungen auf ältere Betroffene
Ältere Menschen, bei denen Typ-1-Diabetes diagnostiziert wurde, laufen eher Gefahr, im späteren Leben an Zöliakie zu erkranken. Ein Hauptproblem bei zöliakieerkrankten Senioren ist Nährstoffmangel, der zu Unterernährung führt, was wiederum eine schwindende Knochenmasse, und die Entstehung von Nervenkrankheiten nach sich ziehen kann.
Mit zunehmendem Alter nimmt bei Frauen und Männern gleichermaßen die Knochenmasse ab, was zu brüchigeren Knochen, und somit zu einer erhöhten Verletzungsanfälligkeit führt. Das Fehlen bestimmter Nährstoffe kann bei älteren Menschen zu Knochenschwund führen, und so die Beweglichkeit, Unabhängigkeit und Lebensqualität einschränken.
Zu den Nervenkrankheiten, die durch Zöliakie hervorgerufen werden können, zählen Epilepsie, Ataxie sowie Neuropathie. Jede dieser Störungen entsteht durch nicht erfolgte Nährstoffaufnahme, und dementsprechenden Mangelerscheinungen an Vitaminen und Spurenelementen, die zum Erhalt eines gesunden Zellstoffwechsels, und der Funktion des Immunsystems notwendig sind.
Ursachen für altersbedingte Zöliakie
Forschungen und Studien können bislang keine genaue Ursache für Zöliakie bestimmen, allerdings zeigt die medizinische Praxis, dass die Symptome altersbedingter Zöliakie mit dem Immunsystem zusammenhängen.
Unser natürlicher Alterungsprozess kann in Kombination mit Zöliakie das Versagen des Immunsystems vorantreiben, seiner Hauptaufgabe, der Aufspürung krankhafter Zellen, nachzugehen, sodass es stattdessen gesundes Körpergewebe angreift, und zerstört. Die Art von Konflikt wird gemeinhin als Autoimmunerkrankung bezeichnet.
Viele gesundheitliche Probleme können die Entstehung von Autoimmunerkrankungen begünstigen. Ebenso wie bei Zöliakie, können, wenn es zu Darmschäden kommt, unverdaute Nahrung, Giftstoffe und schädliche Bakterien in den Blutkreislauf gelangen. Zudem können bestimmte schädliche Angewohnheiten und Lebensumstände die Körperfunktion im fortgeschrittenen Alter beeinträchtigen:
- Stress
- Schlechte Ernährung
- Rauchen
- Alkoholkonsum
- Bewegungsmangel
Frühe Anzeichen und Symptome
Zöliakie ist nicht einfach zu diagnostizieren. In einigen Fällen bleiben die Warnzeichen unbemerkt, oder zeigen Ähnlichkeit mit sonstigen, gängigeren Krankheiten. So kann beispielsweise der Verzehr von Brot bei einer Glutenempfindlichkeit eine zöliakieähnliche Reaktion hervorrufen. Entsprechend kann Zöliakie für eine bloße Glutenempfindlichkeit gehalten werden.
Bei vielen hängen die Symptome mit dem Verdauungssystem zusammen. Bei anderen macht sich die Krankheit in anderen Körperfunktionen bemerkbar. Sprechen Sie unbedingt mit einem Arzt, wenn die Symptome länger als sieben Tage anhalten.
Die allgemeinen Symptome lauten wie folgt:
- Unterleibsschmerzen
- Gewichtsverlust
- Kraftlosigkeit
- Chronischer Durchfall
- Blähungen
Weitere Symptome, die bei Zöliakie auftreten können, aber nicht zwangsläufig Ursache der Krankheit sind, umfassen:
- Blutarmut
- Verstopfung
- Unfruchtbarkeit
- Osteoporose
Schritte zur korrekten Diagnose
Blutuntersuchungen müssen angeordnet werden, um das Vorhandensein einschlägiger Antikörper im Blut zu überprüfen. Die Zusammensetzung der Antikörper erlaubt es dem Arzt, Rückschlüsse über die Schwere der Krankheit zu ziehen.
Die Untersuchungen sind dabei nicht immer genau, da alle Betroffenen jeweils unterschiedlich auf die Krankheit reagieren. Deswegen kann der Arzt eventuell eine weitere Antikörperuntersuchung veranlassen, oder eine Gewebeuntersuchung am Dünndarm durchführen, um Zöliakie diagnostizieren zu können. Zur Diagnose gehört auch eine Einschätzung, inwiefern eine glutenfreie Ernährung in Kombination mit einer fortwährenden Überwachung der Krankheit, diese lindern kann.
- Wenn die Symptome chronisch sein sollten, suchen Sie sofort ärztliche Hilfe.
- Wenn Sie erblich durch die Krankheit vorbelastet sind, sollten Sie Ihren Arzt darüber informieren.
- Wenn Sie an einer Krankheit leiden, die im Zusammenhang mit Zöliakie steht, informieren Sie sich über diese Krankheit.