Oft denken wir gar nicht darüber nach, wenn wir wieder einmal zu einem Stück Schokolade greifen. Wir alle kennen diesen Heißhunger auf Süßes. Tatsächlich kann sich dieser in den Wechseljahren sogar noch verstärken, was es mitunter schwierig macht, das Gewicht im Normalbereich zu halten, und für eine gute Gesundheit zu sorgen. Aber warum kommt es in der Menopause zu derartigen Heißhungerattacken?
Ursachen für wechseljahrbedingten Heißhunger auf Süßes
Die mit den Wechseljahren einhergehenden Hormonschwankungen können unter anderem Heißhunger auf Süßes verursachen. Insulin, Östrogen, Serotonin und Dopamin schwanken in diesen Zeiten häufig. Tatsächlich können sie zu Schlafstörungen, prämenstruellem Syndrom und starken Heißhunger auf zuckerhaltige Lebensmittel beitragen.
Blutzuckerschwankungen sind eine weitere Ursache. Die Blutzuckerwerte können entweder zu hoch oder zu niedrig sein, bedingt durch Schlafprobleme, Diabetes, Stress oder auch den Verzehr von Süßigkeiten. Frauen in der Menopause sollten auch auf Hefepilze in Darm und Scheide achten. Ist zu viel Hefe im Körper vorhanden, kann dies zu einem unstillbaren Verlangen nach Zucker führen. Weitere Symptome einer Hefepilzinfektion umfassen Müdigkeit, Verdauungsstörungen und Benommenheit.
Wenn Sie extreme Lust auf Süßes verspüren, ist es möglich, dass Ihr Körper nach Nährstoffen lechzt. Bekommen Sie nicht genug Nährstoffe, sucht Ihr Körper nach Wegen, diese aus allem zu beziehen, was Sie essen, selbst wenn es sich dabei um Süßigkeiten handelt.
Oft ist Heißhunger auf zuckerhaltige Lebensmittel gar nicht körperlich bedingt. Sind Sie gelangweilt, traurig oder bedrückt, verspüren Sie möglicherweise einen Drang nach einem Stück Kuchen, um sich „besser zu fühlen.“ Stress kan zu einer erhöhten Cortisolausschüttung führen, was eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion auslöst. Zu hohe Cortisolwerte wiederum bedeuten oft eine ungewollte Gewichtszunahme.
Auswirkungen von Zucker auf den Körper
Es hat seinen Grund, warum Zucker ein so hohes Suchtpotential hat. Ein Keks am Nachmittag beschert Ihnen einen Zuckerrausch und belohnt Ihr Gehirn mit Wohlfühlhormonen wie Serotonin, Dopamin und Endorphine. Leider gerät dadurch auch der Hormonspiegel aus dem Gleichgewicht, und gängige Wechseljahrssymptome wie Hitzewallungen können sich verschlimmern. Zu viel Zucker kann auch zu einer Leberverfettung führen. Das Resultat ist häufig eine unbliebsame Gewichtszunahme. Zu den weiteren Nebenerscheinungen gehören Herzflimmern, Angstzustände, Panikattacken und Gelenkschmerzen.
Gegen Heißhunger auf Süßes ankämpfen
Keine gesunde Ernährung sieht eine tägliche Mindestmenge an raffiniertem Zucker vor. Wir können völlig ohne Zucker aus Getränken, Süßigkeiten und Fertignahrung auskommen. Unser Körper braucht allerdings Glukose, von der wir bei einer vollwertigen Kost durchaus genug bekommen. Wenn Sie sich hungrig fühlen und Lust auf Süßes bekommen, trinken Sie lieber ein Glas Wasser. Oft verwechseln wir Durst mit Hunger. Wenn Sie genug trinken, kann dies Ihren Heißhunger zügeln. Trinken Sie vor allem Wasser, da Kaffee, zuckerhaltige Getränke und Alkohol zu Dehydrierung führen können. Kräutertees sind eine gute Alternative zu reinem Wasser.
Informieren Sie sich über Lebensmittel mit verstecktem Zucker. Dazu gehören insbesondere Zutaten wie Glukose, Dextrose, Maltose, Sirup, Karamel und stark fruktosehaltiger Maissirup. Halten Sie nach allen Wörtern Ausschau, die auf „-ose“ enden. Hüten Sie sich auch vor sogenannten „Halbfett“-Produkten, denn diese stecken oft voller Zucker. Frisches Obst und Gemüse sind gute Maßnahmen, um alle nötigen Vitamine und Mineralstoffe zu beziehen. Achten sie auch auf Ihre tägliche Dosis an Spurenelementen wie Zink und die Vitamine B und C, da diese Serotonin produzieren. Magesium wirkt entspannend, und auch Omega-3-Fettsäuren helfen, die Stimmung zu regulieren. Proteine eignen sich gut, um gegen Heißhunger anzukämpfen, da sie die Blutzuckerwerte ausgleichen. Nüsse sind eine gute Ergänzung zu Ihrem täglichen Speiseplan. Sie können auch zu nahrhaften Protein-Shakes und Smoothies greifen.
Machen Sie „Tabula rasa“ mit Zuckerfasten. Drei bis fünf Tage ohne raffinierten Zucker können Ihrem Körper einen Neustart ermöglichen, und Ihren Heißhunger zügeln. Verzichten Sie dabei aber nicht auf Obst, da es sich dabei um natürliche Zuckerquellen handelt. Versuchen Sie auch, die Hefezufuhr zu verringern, und nehmen Sie Probiotika zu sich, um Ihre Verdauung zu verbessern. Je ausgeglichener Ihre Darmflora ist, desto weniger Heißhunger werden Sie auf Zucker haben.
Wenn Sie dennoch unstillbaren Appetit bekommen, machen Sie einen Spaziergang. Treiben Sie Sport, um Ihr Blut in Wallung zu bringen, und um die Ausschüttung von Endorphinen anzuregen. Selbst eine halbe Stunde Spazierengehen pro Tag kann helfen, Ihre Blutzuckerwerte auszugleichen und Ihre Wechseljahrsymptome zu lindern. Fühlen Sie sich gestresst, unter Druck oder gelangweilt? Süßigkeiten sind oft ein scheinbar gutes Mittel gegen negative Gefühlen. Wenn Sie sich nicht wohlfühlen, sollten Sie diese Emotionen aber lieber zulassen. Versuchen Sie, tief durchzuatmen, und Entspannungstechniken anzuwenden. Auch ein erfüllendes Hobby kann Stress reduzieren, und Ihre Lust auf Süßes eindämmen.
Fazit
Dem Drang nach Süßem zu widerstehen, kann manchmal schwierig sein, vor allem für Frauen in den Wechseljahren. Machen Sie sich jedoch bewuust, was genau hinter diesem Heißhunger steckt, um adäquat gegenzusteuern. Zucker in Maßen ist in Ordnung, doch insgesamt sollten Sie auf eine ausgewogene Ernährung setzen, und einen proaktiven Lebensstil verfolgen.