Die Wechseljahre markieren einen neuen Lebensabschnitt, der alle Frauen irgendwann betrifft. Manche Frauen erleben kaum Symptome und können diese Zeit gut genießen, während andere mit Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen und Hitzewallungen kämpfen. Die Menopause tritt typischerweise zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr auf, jedoch ist das Durchschnittsalter für die natürliche Menopause laut einigen Untersuchungen in den letzten sechs Jahrzehnten um 1,5 Jahre gestiegen. Adipositas wird mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht. Forschungen haben bereits ergeben, dass Übergewicht zu stärkeren Hitzewallungen in der Menopause führen kann, allerdings sind noch weitaus ernstere gesundheitliche Probleme damit verbunden.
Wechseljahre und Herzprobleme
Frauen in den Wechseljahren sind anfälliger für Herzprobleme, da der weibliche Körper weniger Hormone wie Östrogen und Progesteron produziert. Forschungen haben gezeigt, dass Frauen, die früh in die Menopause eintreten (vor dem 45. Lebensjahr), ein erhöhtes Risiko für eine Herzinsuffizienz haben. Diese entsteht, wenn das Herz nicht in der Lage ist, ausreichend Blut und Sauerstoff zu pumpen, damit die Körperorgane ordnungsgemäß funktionieren können. Neuere Studien zeigen jedoch, dass Fettleibigkeit das Risiko einer Herzinsuffizienz. bei Frauen erhöht, die spät in die Wechseljahre kommen (55 oder älter). Die Forscher wollten untersuchen, ob und wie Fettleibigkeit das Risiko für Herzprobleme bei älteren Frauen beeinflusst.
Fettleibigkeit in der Menopause ist mit einem erhöhten Risiko für Herzinsuffizienz verbunden
Für Ihre Untersuchung zogen die Experten die Gesundheitsdaten von 4.500 postmenopausalen Frauen heran und teilten sie in unterschiedliche Altersgruppen ein, wann sie in die Menopause eintraten. Auch das Gewicht wurde gemessen. Das Herzinsuffizienzrisiko, das möglicherweise Adipositas zugeschrieben wird, gemessen anhand des BMI oder Taillenumfangs, wurde berechnet, nachdem mehrere andere Gesundheits- und Lebensstilrisikofaktoren für Herzerkrankungen berücksichtigt wurden, einschließlich anderer Erkrankungen wie Typ-1- oder Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Nierenfunktion, Entzündung, linksventrikuläre Hypertrophie und früherer Herzinfarkt. Die Forscher fanden signifikante Verbindungen zwischen BMI, Wechseljahresalter, Taillenumfang und Herzinsuffizienzrisiko.
Für jede Erhöhung des BMI um sechs Punkte stieg das Risiko, eine Herzinsuffizienz zu entwickeln, um 39 Prozent für die Frauen in der Gruppe der Menopause vor dem 45. Lebensjahr; 33 Prozent für die Gruppe der 45- bis 49-Jährigen; und verdoppelt (2,02 mal höher) bei Frauen in der Gruppe der späten Menopause (Alter 55 oder älter). Ein höherer BMI war bei Frauen, die im Alter zwischen 50 und 54 Jahren die Menopause erreichten, nicht mit einem erhöhten Herzinsuffizienzrisiko verbunden. Für jede Zunahme des Taillenumfangs um 15 cm verdreifachte sich das Risiko einer Herzinsuffizienz fast (2,93-mal höher) bei den Frauen, die im Alter von 55 Jahren oder älter in die Menopause eintraten. Der Taillenumfang erhöhte das Risiko einer Herzinsuffizienz bei Frauen in keiner der anderen Altersgruppen der Menopause signifikant.
Überraschend für die Wissenschaftler war die Tatsache, dass fettleibige Frauen mit früher Menopause ein geringeres Risiko für eine Herzinsuffizienz hatten, als jene die spät in die Wechseljahre eintraten. Diese Erkenntnisse unterstreichen, wie wichtig eine gesunde Ernährung und Bewegung vor allem im Alter ist, um starkes Übergewicht zu verhindern, um sich vor Herzproblemen zu schützen.
Wechseljahre und Adipositas stehen mit COPD und Asthma in Verbindung
Andere Forschungen haben festgestellt, dass Adipositas auch zu einem erhöhten Risiko für obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Asthma führen kann. Vor allem abdominale Fettleibigkeit spielt dabei eine wesentliche Rolle. Die COPD-Inzidenz bei übergewichtigen Menschen ist deutlich höher als bei Normalgewichtigen. Außerdem leiden übergewichtige Frauen häufiger an Asthma als übergewichtige Männer. Bislang war wenig über die Folgen von Fettleibigkeit auf COPD und Asthma bei Frauen vor und nach der Menopause bekannt.
Die Studie, die im Journal of The North American Menopause Society (NAMS) veröffentlicht wurde, konnte zeigen, dass Fettleibigkeit das Risiko dieser obstruktiven Atemwegserkrankung beeinflusst und zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion führen kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Frauen nicht rauchen, und für ein gesundes Gewicht sorgen, um die Gefahr für das Auftreten von COPD und Asthma bei zu senken. Rauchen beeinträchtigt die Lungenfunktion. Forschungen zeigen jedoch, dass Frauen von Erkrankungen wie COPD und Asthma häufiger betroffen sind als Männer.
Starkes Übergewicht in der Postmenopause fördert das Brustkrebsrisiko
Übergewicht spielt auch eine Rolle bei der Krebsentstehung. Laut Forschungen, die in Cancer Research veröffentlicht wurden, wirkt sich Fettleibigkeit in der Postmenopause auch auf das Brustkrebsrisiko aus. Betroffene Frauen weisen zudem schlechtere klinische Ergebnisse im Vergleich zu schlanken Frauen auf. In Untersuchungen mit Ratten zeigte sich, dass Fettleibigkeit und Überernährung nach chirurgischer Ovarektomie aggressives Tumorwachstum und -progression vorantreiben. Der Grund dafür war, dass die übergewichtigen Ratten mit den überschüssigen Energiequellen in Form von Glukose nicht umgehen konnten. Zudem hatten fettleibige Nagetiere eine höhere Expression des Progesteronrezeptors (PR), was mit einer höheren Expression von Genen zusammenhängt, die an Energieverbrauch und Proliferation beteiligt sind.
Ein ähnliches Muster einer erhöhten Expression von Genen, die an der Energienutzung und dem Zellwachstum beteiligt sind, wurde bei humanen PR-positiven Brusttumoren von postmenopausalen Frauen beobachtet. Auch wenn diese Untersuchungen an Tieren durchgeführt wurden, könnten sie auch auf den Menschen übertragen werden. Das bedeutet wiederum, dass Frauen bereits in der Perimenopause Maßnahmen ergreifen sollten, um auf Ihre Gesundheit zu achten. Änderungen des Lebensstils in dieser Phase könnten das Risiko für Brustkrebs senken und schlechte klinische Ergebnisse verbessern.