Die Menopause bringt zahlreiche Veränderungen mit sich. Manche Frauen in den Wechseljahren leiden an Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes, der mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen assoziiert wird. Auch Hormonersatztherapien (HRT) stehen im negativen Fokus.
Es gibt jedoch auch gute Neuigkeiten für Frauen, die sich einer solchen Therapie unterziehen. Einigen Studien zufolge besteht kein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Herzerkrankungen.
Was passiert in den Wechseljahren?
Wenn Frauen die Menopause erreichen, sinkt auch der Hormonspiegel im Körper auf natürliche Weise, was einige Veränderungen mit sich bringt. Dazu zählt u.a eine erhebliche Gewichtszunahme. Frauen, die zuvor eine schlanke Taille hatten, legen oft an den Hüften zu, weil das Körperfett nicht mehr so aufgenommen wird, wie es bei normalen Östrogenwerten der Fall wäre. Dieses zusätzliche Fett wiederum erhöht das Risiko für die Entstehung von Typ-2-Diabetes.
Studien zeigen auch, dass Frauen ein erhöhtes Diabetesrisiko aufweisen, wenn sie früher in die Wechseljahre kommen. Die Veränderungen im Glukosehaushalt können drastischer ausfallen, wenn die Frau bereits mit 40 anstatt in den 50ern die Wechseljahre erreicht. Tatsächlich sollen Betroffene ein um 32 Prozent höheres Risiko haben, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Bei Frauen, bei denen eine Totaloperation durchgeführt wird, zeigt sich wiederum ein um 57 Prozent erhöhtes Diabetesrisiko im Vergleich zu Frauen, bei denen die Menopause auf natürliche Weise erfolgt, unabhängig davon, ob sie sich einer Hormonersatztherapie unterziehen.
Welche Auswirkungen hat eine Hormonersatztherapie auf Typ-2-Diabetes?
Bei Frauen mit Typ-2-Diabetes kommt es in den Wechseljahren zu deutlichen Veränderungen in der Körperfettverteilung, vor allem in der Bauchgehend, auch die Insulinwerte sind betroffen. In mehreren Studien wurden Frauen kurzfristig einer HRT unterzogen, die nur Östrogen umfasste. Dabei wurde festgestellt, dass sich ihre Blutzuckerwerte verbesserten. Forscher schließen daher auf einen positiven Zusammenhang zwischen HRT und Diabetes bei Frauen, die bereits die Wechseljahre hinter sich haben.
Früher wurde angenommen, dass eine Hormonersatztherapie zwangsläufig zu Herzerkrankungen führt. Aufgrund dieser Bedenken wurden solche Therapien nur in Ausnahmefällen angeordnet. Nun legen einige Forschungen nahe, dass Frauen mit Typ-2-Diabetes von dieser Therapieform profitieren, da sie dabei helfen kann, Bauchfett abzubauen und den Blutzuckerhaushalt zu verbessern.
Studien zeigen jedoch auch, dass Frauen über 60, die an Typ-2-Diabetes leiden, keine HRT erhalten sollten, da diese potenziell schädliche Auswirkungen haben könnte.
Warum erhöhen die Wechseljahre das Risiko für Typ-2-Diabetes bei Frauen?
Es gibt mehrere Gründe, weshalb Frauen eher an Typ-2-Diabetes erkranken, wenn sie in die Menopause kommen. Das Risiko steigt mit sinkenden Östrogenwerten. Folgende Faktoren stellen ebenfalls eine Gefahr dar:
- Veränderungen des Körpergewichts: Während der Menopause nehmen viele Frauen in der Regel zu. Vor allem Bauchfett gilt als gefährlich. Dadurch steigt das Risiko für die Entstehung von Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes.
- Schwindende Muskelmasse: Die Wechseljahre bringen meist auch einen deutlichen Schwund der Muskelmasse und der Muskelkraft mit sich. Dabei handelt es sich um eine normale Alterserscheinung, die auch als Sarkopenie bekannt ist.
- Vermehrtes Auftreten von Entzündungen: Der Körper wird nach der Menopause anfälliger für Entzündungen, was eine Insulinresistenz begünstigt.
- Druck auf die Bauchspeicheldrüse: Tierstudien legen nahe, dass die Bauchspeicheldrüse nach der Menopause stärkerem Druck ausgesetzt ist, da sie mehr leisten muss, wenn eine Insulinresistenz einsetzt. Man nimmt an, dass Frauen ein größeres Risiko aufweisen, irgendwann in ihrem Leben an Typ-2-Diabetes zu erkranken, wenn eine erbliche Vorbelastung gegeben ist.
Was heißt das nun für betroffene Frauen?
Laut den aktuellen Forschungen können Frauen nach der Menopause von einer HRT profitieren. Bei Frauen, bei denen eine Totaloperation durchgeführt wurde, kann sich eine Hormontherapie, bei der ausschließlich Östrogen eingesetzt wird, als wirksam erweisen. Für Frauen, die noch ihre Gebärmutter haben, scheint eine progesteron- und östrogenbasierte Hormontherapie empfehlenswert zu sein.
Manche Studien haben ergeben, dass Frauen Hormonpflaster besser vertragen, als wenn sie Hormone oral einnehmen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Personen mit Typ-2-Diabetes mehr von einer oralen Anwendung profitieren. In jedem Fall ist es wichtig, dass weitere Forschungen betrieben werden, um den Nutzen einer Hormonersatztherapie bei Frauen mit Typ-2-Diabetes zu untersuchen. Betroffene Frauen sollten sich unbedingt ärztlichen Rat einholen, bevor sie sich für eine solche Therapie entscheiden.