Für Männer, die unter einem niedrigen Testosteronspiegel leiden, könnte eine Testosteronersatztherapie eine gute Maßnahme sein, um die Werte zu erhöhen und mögliche Symptome zu lindern. Forschungen zeigen allerdings, dass sich dadurch eine erhöhte Gefahr für die Entstehung von Blutgerinnseln ergibt, die wiederum zu weiteren, deutlich schwerwiegenderen Problemen führen können.
Warum sich Männer einer Testosteronersatztherapie unterziehen
Wenn Männer älter werden — vor allem nach dem 40. Lebensjahr — geht ihr Testosteronspiegel zurück. Dies kann zu Symptomen wie Energielosigkeit, Verlust der Muskelmasse, verminderter Libido und geringerer Spermienanzahl führen. Zweifelsohne können diese Symptome die Lebensqualität stark einschränken. Eine Hormonersatztherapie mit Testosteron kann helfen, das Problem zu beheben. Mit den Vorteilen geht allerdings auch ein erhebliches Risiko einher.
Blutgerinnsel und Testosteronersatztherapie
Blutgerinnsel entstehen, wenn mehrere Blutkörperchen zusammenkleben. Sobald sie eine kritische Größe erreicht haben, behindern sie den Blutfluss innerhalb der Vene. Entwickelt sich ein Gerinnsel (oder: Thrombus) beispielsweise im Bein – auch tiefe Beinvenenthrombose genannt – beginnt das Bein, anzuschwellen. Wenn sich dann ein Teil des Gerinnsels löst, kann es zum Herzen oder zur Lunge wandern und eine Lungenembolie hervorrufen. Es wird geschätzt, dass in Europa jedes Jahr eine halbe Million Menschen an einer Lungenembolie versterben.
Wann besteht für Männer ein Risiko?
Forschungen weisen darauf hin, dass Männer, die sich einer Testosteronersatztherapie unterziehen, in den ersten 6 Monaten der Behandlung das größte Risiko haben. Genau genommen erhöht sich die Gefahr in diesem Zeitraum um 63 Prozent. Aus diesem Grund sollten Männer, die sich für eine Testosteronersatztherapie entscheiden, über die Risiken informiert sein, bevor sie eine Behandlung beginnen.
Anzeichen einer tiefen Venenthrombose
Die beste Möglichkeit, die Gefahren der Testosteronersatztherapie zu verstehen, besteht darin, sich über die Symptome der tiefen Beinvenenthrombose bewusst zu sein. Sie umfassen vor allem Schwellungen und Schmerzen im Bein. In manchen Fällen kann es auch zu Herzrasen und Fieber kommen. Wenn Männer diese Symptome an sich beobachten, sollten sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Dies gilt insbesondere in den ersten 6 Monaten der Behandlung.
Weitere Risiken in Zusammenhang mit der Testosteronersatztherapie
Da im Rahmen der Testosteronersatztherapie eine Thrombose auftreten kann, sollten Männer vor der Behandlung ihre Anamnese erheben lassen. Weitere Faktoren, die das Risiko für eine Thrombose während der Testosteronersatztherapie erhöhen können, sind:
- Übergewicht und Adipositas
- Blutgerinnsel, die bereits früher aufgetreten sind
- Bewegungsmangel
- Höheres Alter
Wie können Männer Ihr Thromboserisiko senken?
Hat sich der Mann zu einer Testosteronersatztherapie entschlossen, sollte er sich regelmäßig von einem Mediziner durchchecken lassen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass es zu keinen Komplikationen kommt und Probleme frühzeitig erkannt werden, ehe sie sich verschlimmern. Zwischen den Arztbesuchen sollten Patienten besonders auf Veränderungen ihres Gesundheitszustandes achten und diese ggf. ihrem Arzt mitteilen.
Für viele Männer ist die Testosteronersatztherapie ein entscheidender Faktor im Hinblick auf eine bessere Lebensqualität. Sie wollen körperlich aktiv bleiben und weiterhin ein gesundes Sexualleben führen, doch all diese Vorteile gehen mit realen Risiken einher. Insbesondere Thrombosen, die auch Herzinfarkte und Schlaganfälle zur Folge haben können, zählen hierzu. Deshalb müssen Männer für sich abwägen, ob die Vorteile die Nachteile überwiegen und ggf. regelmäßige ärztliche Kontrollen durchführen lassen.