Hormonersatztherapie (HRT) und bioidentische Hormonersatztherapie (BHT) sind zwei Behandlungsmethoden, die dazu gedacht sind, bei Frauen schwerwiegende Symptome der Wechseljahre zu lindern.
Was sind die Wechseljahre?
Die Wechseljahre sind ein unvermeidlicher Teil des Älterwerdens, auf den sich viele Frauen nicht gerade freuen, da sie von Symptomen geprägt sind, die mit Hormonschwankungen und -ungleichgewichten zusammenhängen. Die Symptome der Wechseljahre können bei der einen Frau fast unbemerkt bleiben, während sie bei einer anderen die Lebensqualität merklich einschränken. Vor diesen beiden bahnbrechenden Behandlungsmethoden gab es kaum eine medizinisch wirksame Methode, um die Symptome, die sich bei Weitem nicht nur auf Hitzewallungen beschränken, in den Griff zu bekommen.
Dann kam die Hormonersatztherapie auf, welche der Wiederherstellung des Hormongleichgewichts im Körper dient. Diese Behandlungsmethode war durchaus umstritten, was Wirksamkeit, Risiken und die Herkunft der Hormone anbelangt. Das wiederum führte dazu, dass bioidentische Hormone ins Blickfeld rückten, die sich als eine effiziente Methode zur Normalisierung der Hormonwerte erwiesen, ohne dabei die üblichen Nebenwirkungen auszulösen, die durch herkömmliche Hormonersatztherapien verursacht werden.
Häufige Symptome der Wechseljahre
- Hitzewallungen
- Nächtliche Schweißausbrüche
- Schwinden der Knochenmasse (Osteoporose)
- Kraftlosigkeit
- Unregelmäßige Menstruation
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Schwache Libido
- Scheidentrockenheit
- Stimmungsschwankungen
- Panikattacken
- Depressionen
Behandlungsmethoden für die Symptome der Wechseljahre
Frauen, die eines oder mehrere der oben genannten Symptome zeigen, haben die Möglichkeit, zwischen HRT und BHT zu wählen. Die Entscheidungsfindung ist dabei nicht immer einfach. Wenn Sie gut über die Therapien und ihre Wirksamkeit informiert sind, können Sie eher eine klare Entscheidung treffen. Ihr Arzt wird zunächst eine eingehende Untersuchung veranlassen, um zu entscheiden, welche Behandlungsmethode für Sie die richtige ist. Die Entscheidung wird dabei größtenteils von den Symptomen sowie der Verfügbarkeit der jeweiligen Behandlungsmethoden abhängen.
Hormonersatztherapie
Traditionelle Hormonersatztherapie, auch Wechseljahrhormontherapie genannt, beinhaltet den Einsatz künstlicher, aus Tieren oder tierischen Produkten, gewonnenen Hormonen. Die Therapie kann dabei Östrogen allein (ET) oder Östrogen und Gestagen (EPT) beinhalten. Die Entscheidung hängt davon ab, ob bei Ihnen eine Hysterektomie durchgeführt wurde oder nicht. Eine Kombination aus Östrogen und Gestagen hilft, Gebärmutterkrebs bei Frauen vorzubeugen.
Der Hormonersatz kann durch diverse Darreichungsmethoden erfolgen, wie z.B. Pillen, Hautpflaster, Gels, Cremes und Vaginalring. Obwohl diese Behandlungsmethode zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden zugelassen ist, kann eine Hormonersatztherapie das Risiko für Brust- und Gebärmutterkrebs, Herzkrankheiten, Schlaganfällen, Blutgerinnseln und Gallenblasenerkrankungen erhöhen.
Bioidentische Hormonersatztherapie
Die bioidentische Hormonersatztherapie ist eine bahnbrechende Behandlungsmethode, die letztlich eine sicherere und wirksamere Methode darstellt, Östrogen- und Gestagenwerte wiederherzustellen. Das erforderliche Hormon wird dabei eigens produziert, sodass es dem Hormon in ihrem Körper gleicht. Die Ersatzhormone können oral aufgenommen oder über die Haut mittels Gels, Cremes oder Unterhautkapseln verabreicht werden. Diese Präparate sind darauf ausgelegt, genau die richtige Dosis freizusetzen, die zur Optimierung des Hormonhaushaltes benötigt wird.
Da bioidentische Hormone chemisch jenen ähneln, die ihr Körper natürlicherweise herstellt, ist das Risiko von Nebenwirkungen deutlich gesenkt. Ihr Arzt kann Sie regelmäßig untersuchen, die Dosis anpassen oder die Behandlung komplett abbrechen, sobald Ihr Hormonbedarf gedeckt ist.
Wie unterscheidet sich BHT von HRT?
Die Hauptunterschiede zwischen BHT und HRT bestehen darin, wie die Hormone hergestellt werden, und welche Risiken, und Nebenwirkungen damit verbunden sind. Traditionelle Hormontherapie beinhaltet den Einsatz synthetischer, aus Tieren oder tierischen Produkten, hergestellte Hormone. Sie werden als einheitlich hergestellte Präparate auf den Markt gebracht, die viele Nebenwirkungen in sich bergen, wie z.B. das Risiko für die Entstehung von Brust- und Gebärmutterhalskrebs. Frauen, die sich über fünf Jahre lang einer Hormonersatztherapie unterziehen, haben ein besonders hohes Risiko.
Die Vorteile bioidentischer Hormone
Bioidentische Hormone haben den Vorteil, die Symptome der Wechseljahre auf natürliche Weise zu lindern, ohne jene Nebenwirkungen auszulösen, die mit herkömmlicher Hormonersatztherapie verbunden sind. Studien zeigen, dass eine bioidentische Hormonersatztherapie das Risiko für die Entstehung von Brustkrebs, Gebärmutterkrebs und anderen Krankheiten senkt, während sie die Symptome der Wechseljahre auf sanftere Weise lindert. Frauen, die sich einer bioidentischen Hormonersatztherapie unterziehen, zeigen Besserungen in puncto körperlicher, psychischer und emotionaler Gesundheit. Dazu gehört ein erhöhter Sexualtrieb, eine verbesserte Stimmung und Knochendichte, sowie ein Rückgang von Hitzewallungen, nächtlichen Schweißausbrüchen und Scheidentrockenheit. Sie haben mehr Energie, Gedächtnis und Konzentration verbessern sich, und sie fühlen sich wieder jung und frisch.
Fazit
Die Normalisierung der Hormonwerte hilft, die Körperfunktionen wiederherzustellen, die auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen Östrogen und Gestagen angewiesen sind. Das Wichtige ist, eine Behandlungsmethode zu finden, die sicher und effektiv zugleich ist, und ein geringeres Risiko von Nebenwirkungen aufweist, wie die bioidentische Hormontherapie. Da diese Behandlung nicht für alle Frauen gleichermaßen geeignet ist, wird Ihr Arzt spezielle Untersuchungen durchführen, u.a. an Blut und Speichel, bevor die Entscheidung getroffen wird, Sie mit bioidentischen Hormonen zu behandeln.