Skoliose und altersbedingte Komplikationen

Da sich das Alter auch auf die Gesundheit der Wirbelsäule auswirkt, kann sich eine bereits diagnostizierte Skoliose weiter verschlimmern, und durch degenerative Probleme können neue Fälle dieser schwerwiegenden Krankheit entstehen.

Für gewöhnlich hat die menschliche Wirbelsäule eine Reihe natürlicher Kurven, eine im unteren Rücken, eine im mittleren Bereich sowie eine am Nacken. Diese Krümmungen gehen von vorne nach hinten, verleihen der Wirbelsäule ihre Flexibilität und stützen das Skelett. Manchmal können sich in der Wirbelsäule aber auch seitliche Kurven bilden. Dies wird auch als Skoliose bzw. Wirbelsäulenkrümmung bezeichnet, kann zu Entwicklungsstörungen im Körper, Schmerzen sowie einer verschlechterten Wirbelsäulenfunktion führen. Im Alter können sich Wirbelsäulenkrümmungen verschlimmern, und zu Beschwerden führen.

Skoliose bei Erwachsenen

Bei Jugendlichen kommt es oft zu einer Krümmung der Wirbelsäule, da das schnelle Wachstum der Knochen zu Anomalien führt. Manche Erkrankungen können das Wirbelsäulenwachstum bei jungen Menschen ebenfalls beeinflussen. Skoliose kann jedoch auch im Erwachsenenalter auftreten, meist aufgrund bestimmter degenerativer Probleme. Eine bereits bestehende Krümmung kann sich im Alter weiter verschlimmern, oft entsteht sie jedoch erst im späteren Leben, obwohl sie vorher nicht vorhanden war.

Wie Skoliose vom Alterungsprozess beeinflusst wird

Im Laufe des Lebens lässt die Wirbelsäule bei vielen Menschen aufgrund verschiedener degenerativer Erkrankungen stark nach. Durch Osteoporose verursachter Knochenschwund, ein häufiges Problem bei älteren Menschen, kann zu Brüchen einzelner Wirbel führen. Die zwischen den einzelnen Wirbeln gelegenen Knorpel können sich mit dem Alter ebenfalls abnutzen. Durch jahrelangen Einsatz können sie sich abreiben oder beschädigt werden, was wiederum zu einer schweren Krümmung der Wirbelsäule führt. Auch Arthrose kann in der Wirbelsäule auftreten, und für Entzündungen und weitere Abnützung führen. Altersbedingt kann es auch zu Brüchen in Wirbelsäulengelenken kommen, den sog. Facettengelenken. Falls Sie bereits an Skoliose leiden, können sich stärkere Beschwerden bemerkbar machen, und in Folge des Alterungsprozesses kann die Funktion der Wirbelsäule versagen.

Symptome

Mitunter kann eine Wirbelsäulenkrümmung völlig symptomfrei verlaufen. Jene Stelle, an der es innerhalb der Wirbelsäule zu einer Krümmung kommt, hat dabei nicht zwangsläufig Einfluss darauf, ob Sie Beschwerden haben werden. Bei manchen steht beispielsweise das eine Schulterblatt weiter vor als das andere. Dies kann zu einem leichten Höhenunterschied in den Schultern führen. Es kann auch vorkommen, dass eine Seite der Hüfte etwas höher liegt als die andere. In diesem Fall wirkt die Taille meist schief. Infolge einer Krümmung leiden manche Betroffene auch an chronischen Rückenschmerzen. Andere wiederum haben Lungen– oder Herzprobleme infolge des Drucks, der durch die Wirbelsäulenkrümmung entsteht.

Behandlung von Skoliose bei Erwachsenen

Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, um eine Wirbelsäulenkrümmung im Erwachsenenalter zu behandeln. Ihr Arzt wird zunächst eine sorgfältige Untersuchung der Wirbelsäule mithilfe von Röntgenaufnahmen, Kernspintomografie und anderen Diagnoseverfahren durchführen. Man wird Ihnen möglicherweise ein Korsett, Physiotherapie oder Maßnahmen zur Stärkung der Wirbelsäule und der Stützmuskulatur empfehlen. Knochenstärkende Präparate können ebenfalls hilfreich sein, um osteoporosebedingter Schwächung vorzubeugen, durch die sich die Krümmung weiter verschlimmern könnte. In manchen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff erforderlich, um die Verkrümmung operativ zu korrigieren.

Wenn Sie an idiopathischer Skoliose (die Ursachen für die Erkrankung sind unbekannt) leiden oder diese Krankheit im Erwachsenenalter diagnostiziert wird, können jahrelang Symptome ausbleiben. Ihnen stehen jedoch eine ganze Reihe von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, falls sich Schmerzen, Steifheit oder sonstige Probleme zeigen sollten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um sich über die beste Vorgehensweise in Ihrem Fall zu beraten.