Führende neurologische Studien der letzten zehn Jahre haben begonnen, eine zunehmende Verbindung zwischen Schlafqualität und physiologischer Gesundheit des Gehirns aufzudecken. Zahlreiche glaubwürdige und von Fachexperten überprüfte Studien haben in ähnlicher Weise den Schluss gezogen, dass Schlafmangel oder schlechter Schlaf die Alzheimer-Krankheit auslösen kann.
Obwohl die Ergebnisse dieser Studien schlüssig sind, und von der medizinischen Gemeinschaft akzeptiert werden, ist noch nicht vollständig geklärt, wie ein Mangel an qualitativ hochwertigem Schlaf das Risiko für die Entwicklung von Alzheimer erhöht.
Schlafqualität ist mit zunehmendem Alter schwieriger zu erreichen
Die Wissenschaft hat ziemlich klare Beweise dafür, dass mit zunehmendem Alter die physiologischen Komponenten unseres Körpers, die unsere Schlafzyklen regulieren, viel weniger effektiv funktionieren, als in jüngeren Jahren. Aufgrund dieses physiologischen Verfalls wird es nach dem 60. Lebensjahr immer schwieriger, gut und lange zu schlafen. Da Schlaf in hohem Maße für die neurologischen Regenerationsaufgaben unseres Körpers verantwortlich ist, überrascht es nicht, dass das Immunsystem unseres Körpers umso weniger in der Lage ist, unser Gehirn zu reparieren, wenn wir weniger schlafen.
Da unser Organismus mit fortgeschrittenem Alter bereits auf einer systemischen Ebene abbaut, führt Schlafmangel zu einer Art Schneeballeffekt, der das Gehirn, und das Nervensystem schädigt. Wenn das Gehirn aufgrund fehlender Reparaturen durch Schlafmangel zu degenerieren beginnt, steigt der Schaden exponentiell an, da die Schlafprobleme mit weiterer neurologischer Degeneration zunehmen.
Was wir über Schlafmangel und Alzheimer wissen
Forscher haben zahlreiche Studien zum Schlafverhalten von Menschen im Alter zwischen 60 und 80 Jahren durchgeführt. Dabei stellten sie fest, dass Personen, die einen erholsamen und lang anhaltenden Schlaf hatten, eine normale neurologische Gesundheit aufwiesen, und es keinen beobachteten Abbau im Gehirn gab. Bei Menschen, die in der Vergangenheit weniger geschlafen hatten, zeigte sich jedoch, dass sie mit fortgeschrittenem Alter wesentlich mehr Protein (auch als Tau-Protein bekannt) im Gehirn aufwiesen.
Ein erhöhter Gehalt an Tau-Proteinen weist auf das Vorhandensein von Alzheimer sowohl im Früh- als auch im Spätstadium hin. Da Schlafentzug mit einem Anstieg des Tau-Protein-Aufbaus im Gehirn in Verbindung steht, konnten die Forscher den Zusammenhang zwischen Schlafentzug und einer erhöhten Rate an Alzheimer-Patienten relativ leicht feststellen. Was jedoch noch nicht vollständig klar ist, ist die Tatsache, warum das Gehirn viel mehr Tau-Proteine zu produzieren, und zu behalten scheint, wenn ihm Schlaf entzogen wird, und was unternommen werden kann, um diesen Prozess einzuschränken.
Schlaf ist für die langfristige Gesundheit unseres Gehirns von entscheidender Bedeutung
Schlaf ist wohl der wichtigste Faktor für die Aufrechterhaltung der langfristigen Gesundheit unseres Gehirns, und der damit verbundenen kognitiven und Gedächtnisfunktionen, für die das Organ verantwortlich ist. Selbst wenn wir uns gesund ernähren, und regelmäßig Sport treiben, kann unser Gehirn sich nur dann selbst reparieren oder regenerieren, wenn es ausreichend Ruhe hat.
Schlaf hilft dem Körper nicht nur, herunterzufahren, um weniger Energie zu verbrauchen, und sich zu erholen, in dieser Zeit repariert sich der Körper auch selbst, insbesondere im Hinblick auf die neurologischen Komponenten. Wenn Sie weniger schlafen, führt das Gehirn auch weniger Reparaturprozesse aus.
Wenn sich über Wochen, Monate, Jahre oder sogar Jahrzehnte Schlafmangel ansammelt, zeigt sich dieses Defizit an neurologischen Reparaturen in der langfristigen Gesundheit unseres Gehirns, und kann sich letztlich nicht nur als Alzheimer-Krankheit, sondern auch in Form zahlreicher anderer neurologischer degenerativer Erkrankungen äußern.
Schlafen Sie genug
Achten Sie immer darauf, ausreichend Schlaf zu bekommen. Schlaf verbessert nicht nur die Lebensqualität, die wir heute spüren, sondern stärkt auch die langfristige Gesundheit unseres wichtigsten Organs, des Gehirns. Qualitativ hochwertiger Schlaf ist in jedem Alter wichtig, besonders jedoch in fortgeschrittenem.
Wenn Sie das 45. Lebensjahr bereits überschritten haben, und sich ab diesem Zeitpunkt ein gewisser neurologischer Rückgang bemerkbar macht, sollte Schlaf für Sie eine hohe Priorität haben. Mit zunehmendem Alter kann es sich als komplizierter erweisen, eine erholsame Nachtruhe zu finden. Aus diesem Grund sollten Sie alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um die Qualität Ihres Schlafs so gut wie möglich zu verbessern.