Schlaflosigkeit ist ein verbreitetes Problem. Es ist nicht nur frustrierend, die ganze Nacht lang wach zu liegen und sich hin und her zu wälzen, auch die Gesundheit kann langfristig Schaden nehmen. Besonders das Herz kann darunter leiden. Laut einer jüngsten Studie zeigen Menschen mit erblicher Neigung zu Schlaflosigkeit ein erhöhtes Risiko, Schlaganfälle, Herzversagen oder koronare Herzerkrankung zu erleiden. Schlaflosigkeit kann auch das Risiko für Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck oder Übergewicht erhöhen. Diese Faktoren wiederum können Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen.
Schlafmangel und ein erhöhtes Herzerkrankungsrisiko
Forscher sind immer noch damit beschäftigt, den genauen Zusammenhang zwischen Schlaflosigkeit und einem erhöhten Herzerkrankungsrisiko zu eruieren. Das heißt aber nicht, dass es nicht bereits Theorien gäbe. Studien zeigen, dass Bluthochdruck eng mit Schlafmangel zusammenhängt. Dies macht ihn zu einem Risikofaktor für diese Krankheit. Zudem nehmen Gesundheitsexpertn an, dass Bluthochdruck die Menge an Stoffen im Körper erhöht, die mit Entzündungen verbunden sind. Es muss zwar noch bewiesen werden, dass Entzündungen tatsächlich Herzerkrankungen auslösen, doch erhöhte Entzündungswerte sind typisch für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Schlafmangel und Blutdruck
Wenn Sie gesunde Schlafgewohnheiten haben, kann dadurch Ihr Blutdruck um rund 10 bis 20 Prozent sinken. In Ärztekreisen wird dies auch als „Dipping“ (engl. ‚Absinken‘) bezeichnet und spielt vermutlich auch eine Rolle im Hinblick auf die Herzgesundheit. Schlaflosigkeit durch regelmäßige Unterbrechungen des Schlafs oder Schlafmangel führen dazu, dass dieses Dipping ausbleibt. Dadurch bleiben Ihre Blutdruckwerte auch nachts konstant hoch. Konstant hoher Blutdruck ist wiederum die Definition von Hypertonie. In Medizinerkreisen glauben manche, dass nächtliche Blutdruckprobleme helfen könnten, Herzprobleme vorherzusagen. Das erklärt, weshalb ein Zusammenhang zwischen ausbleibendem Dipping und einem erhöhten Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko festgestellt wurde. Manche Studien stellten auch Verbindungen mit einer verminderter Hirndurchblutung und Nierenproblemen fest.
Eine der Folgen von Schlafmangel ist Bluthochdruck am nächsten Tag. Mehrere Studien haben diesen als Faktor erkannt, doch wirkt er sich tatsächlich nicht bei allen Menschen gleich aus. Tatsächlich leiden vor allem Menschen mittleren Alters. Zudem ergeben sich erhöhte Gefahren für:
- Menschen, bei denen Risikofaktoren für Bluthochdruck vorliegen
- Menschen, die längere Zeit an Arbeitsplätzen mit hoher Stressbelastung tätig sind
Schlafmangel und Schlaganfälle
Ein Schlaganfall entsteht dadurch, dass die Durchblutung im Gehirn unterbrochen wird. Sauerstoffmangel kann dafür sorgen, dass Gehirnzellen absterben. Bei einem ischämischen Schlaganfall wird eine Arterie durch ein Blutgerinnsel verstopft. Minischlaganfälle, auch transiente ischämische Schlaganfälle genannt, entstehen durch kurzzeitige Blockaden.
Studien haben gezeigt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Schlaflosigkeit und Schlaganfällen gibt. Schlafmangel führt zu Bluthochdruck, der wiederum ein gewichtiger Faktor für Schlaganfälle ist. Zudem können Plaque-Ansammlungen in den Arterien zu Schlaganfällen bzw. Minischlaganfällen führen, wenn unzureichend Schlaf hinzukommt.
Herzgesundheit und zu viel Schlaf
Die Auswirkungen von Schlafmangel sollen hier zwar betont werden, doch muss ebenso erwähnt werden, dass auch zu viel Schlaf schädliche Auswirkungen haben kann. Es besteht ein Zusammenhang zwischen exzessivem Schlaf (d.h. über neun Stunden) und der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Es sind zwar weitere Untersuchungen erforderlich, doch glauben Mediziner, dass bestehende Gesundheitsprobleme, die zu übertriebenem Schlafen führen, auch Herzprobleme verschlimmern können.
Was können Sie tun, um besser zu schlafen?
Laut Daten des US-amerikanischen Seuchenschutzamts (CDC) bekommen rund ein Drittel aller Erwachsenen weniger als sieben Stunden Schlaf pro Nacht. Das CDC empfiehlt folgende Tipps für einen besseren Schlaf:
- Entwickeln Sie einen Schlafrhythmus mit festen Schlaf- und Aufstehzeiten, die jeden Tag eingehalten werden, egal ob unter der Woche oder am Wochenende
- Vermeiden Sie Essen und Trinken direkt vor dem Schlafengehen, vor allem fette und zuckerhaltige Speisen und Nahrungsmittel sollten vermieden werden sowie Alkohol
- Sorgen Sie für genug Tageslicht am frühen Morgen
- Verzichten Sie auf Sport kurz vor dem Schlafengehen, aber bewegen Sie sich tagsüber ausreichend
- Vermeiden Sie künstliche Lichtquellen kurz vor dem Schlafengehen