Jede Blutung nach der Menopause kann ein Problem darstellen, das ärztlich abgeklärt werden sollte. Doch wie kommt es dazu, und wann geben diese Blutungen Anlass zur Sorge?
Was versteht man unter postmenopausaler Blutung?
Hat bereits ein Jahr keine Menstruation mehr stattgefunden, ist eine Frau nach allgemeiner Auffassung in der Menopause. Blutungen können jedoch auch nach den Wechseljahren auftreten. In diesem Fall spricht man von einer postmenopausalen Blutung, die sehr beunruhigend sein kann.
Wodurch werden Blutungen nach der Menopause verursacht?
Es gibt viele Ursachen für vaginale Blutungen, die nach Ihrer Menstruationszeit auftreten. Diese könnten mit den nachfolgenden Krankheitsbildern zusammenhängen:
• Gebärmutterpolypen, die meist harmlos sind, jedoch im Laufe der Zeit bösartig werden können. Blutungen sind oftmals das einzige Symptom, dass sich bei Polypen zeigt.
• Endometriumatrophie ist eine Ausdünnung der Innenwände der Gebärmutterschleimhaut. Bei fortscheitender Verdünnung können Blutungen auftreten.
• Hyperplasie des Endometriums bedeutet eine krankhafte Verdickung der Gebärmutterschleimhaut. Diese wird für gewöhnlich durch einen Östrogenüberschuss bzw. einen Mangel an Progesteron verursacht. Dabei handelt sich um eine sehr häufige Ursache für Blutungen bei Frauen nach der Menopause.
• Gebärmutterkrebs beginnt im Uterus und zwar in der Gebärmutterschleimhaut, auch Endometrium genannt. Mögliche Anzeichen sind Vaginalblutungen und Beckenschmerzen. Endometriumkrebs ist die häufigste Form von Gebärmutterkrebs, der besonders zwischen dem 50. und 75. Lebensjahr auftritt.
Warum geben Blutungen nach der Menopause Anlass zur Sorge?
Vaginalblutungen nach der Menopause können beängstigend sein, da sie ein Zeichen für eine Dysfunktion der Gebärmutter darstellen. Bei einer derartigen Dysfunktion kann es sich um Krebs handeln oder um ein Hormonungleichgewicht, das zur Ausdünnung oder Verdickung der Gebärmutterschleimhaut führt. Im schlimmten Fall kann die Frau sogar verbluten, wenn die Blutung zu stark ist. In diesem Fall sollte sofort ein Arzt konsultiert oder, falls dieser nicht erreichbar ist, so rasch wie möglich das nächstgelegene Krankenhaus aufgesucht werden.
Diagnose für Blutungen in der Zeit nach der Menstruation
Falls bei Ihnen nach den Wechseljahren eine vaginale Blutung auftritt, sollten Sie Ihren Arzt zu Rate ziehen. Um die Ursache für Ihre Blutung zu finden, wird der Arzt eine körperliche Untersuchung vornehmen, wobei folgende Methoden zum Einsatz kommen können:
• Transvaginaler Ultraschall: Dabei wird eine kleine Sonde in die Vagina eingeführt, die Ultraschallwellen aussendet und auf diese Weise ein Bild Ihres Fortpflanzungsapparates erstellt. Hierbei kann das Wachstum und die Dicke der Gebärmutterschleimhaut geprüft werden.
• Hysteroskopie: Ein starres Rohr, an dessen Ende eine Kameraoptik angebracht ist, wird in die Vagina eingeführt, wodurch es zu einer Ausdehnung der Gebärmutter kommt. Dies erleichtert es dem Arzt, den Uterus genau zu untersuchen.
Wie verläuft die Behandlung?
Die Behandlung einer vaginalen Blutung nach der Menopause hängt von der Ursache der Blutung ab, wie schwerwiegend sie ist und ob weitere Symptome auftreten. Bei leichten Blutungen ohne zusätzliche Symptome ist unter Umständen keine Behandlung nötig, in anderen Fällen kann eine Therapie, wenn erst einmal Krebs ausgeschlossen wurde, aus einem oder allen der folgenden Maßnahmen bestehen:
• Liegt eine Endometriumatrophie vor, kann beispielsweise eine Östrogencreme verschrieben werden.
• Polypenentfernung ist eine chirurgische Maßnahme zur Entfernung problematischer Polypen.
• Eine Hormonersatzherapie mit Progesteron kann bei Endometriumhyperplasie wirksam sein
• Unter Umständen ist eine Hysterektomie notwendig, falls die Blutungen nicht auf andere Weise behandelt werden können. Bei dieser chirurgischen Maßnahme entfernt der Arzt die Gebärmutter.
• Chemotherapie und Bestrahlung zählen zu den Standardbehandlungen bei Krebs.
Was können Sie tun?
Auftretende Blutungen in der Zeit nach Ihrer letzten Menstruation können harmlos sein, jedoch auch auf Polypen, Endometriumatrophie, Hyperplasie oder sogar auf Gebärmutterkrebs hindeuten. All diese Erkrankungen können ernsthafte Gesundheitsrisiken verursachen oder im schlimmsten Fall tödlich enden. Daher ist es wichtig, Blutungen nach den Wechseljahren umgehend durch einen Arzt abklären zu lassen. Auch wenn Frauen nicht viel tun können, um diese Art von Blutungen zu verhindern, ist eine schnelle Diagnose essentiell, damit ein Behandlungsplan erstellt werden kann, der auf das inidividuelle Krankheitsbild zugeschnitten ist. Wenn Gebärmutterkrebs früh erkannt wird, bestehen gute Heilungschancen und es kommt zu einer höheren Überlebensrate. Unabhängig davon, ob die Ursachen harmlos sind oder nicht: Vaginalblutungen nach der Menopause sind immer ein Warnzeichen, das nicht ignoriert werden sollte.