Frauen, die rauchen, und frühe Wechseljahre erleben, haben ein höheres Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken. Für die Gesundheit ist es generell besser, dieses Laster aufzugeben.
Studie über frühe Wechseljahre und Rauchen
Eine Gruppe von Forschern unter der Leitung von Mohammad Abufaraj, einem Urologen der Urologischen Abteilung für Epidemiologie der MedUni Wien führte eine Studie durch, deren Ergebnisse zeigen, dass Frauen, die rauchen, und früh in die Wechseljahre kommen, ein viel höheres Risiko haben, an Blasenkrebs zu erkranken.
Die Wissenschaftler, die die Studie durchführten, untersuchten eine Reihe von Faktoren, und stellten fest, dass allein hormonelle Faktoren im Allgemeinen keinen Einfluss auf das Potenzial haben, Blasenkrebs zu entwickeln. Wenn Frauen jedoch vor dem Alter von 45 Jahren rauchten und gleichzeitig in die Wechseljahre kamen, erhöhte sich ihr Risiko um bis zu 50 Prozent. Die Ergebnisse sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht, wurden aber auf dem Kongress des Europäischen Urologenverbands (European Association of Urology, EAU) in Barcelona, vorgestellt.
Sterblichkeitsraten bei Blasenkrebs
Jedes Jahr erkranken in Österreich etwa 1.600 Menschen an Blasenkrebs. Im Allgemeinen besteht für Männer ein viermal höheres Erkrankungsrisiko als für Frauen. Gleichzeitig weisen Frauen mit 40 Prozent eine weit höhere Sterblichkeitsrate auf. Die Gründe für diesen bemerkenswerten Unterschied zwischen den Geschlechtern sind derzeit noch nicht bekannt.
Warum sind die Risiken für diese Frauen so hoch?
Die Frage, warum das Risiko für Blasenkrebs für Frauen, die rauchen, und die Wechseljahre in einem früheren Alter durchlaufen, so viel höher ist, wurde von Abufaraj und seinem Forscherteam der MedUni Wien und der Harvard Medical School untersucht. Sie beleuchteten, ob die hormonelle Funktionsweise des weiblichen Körpers bei der Entwicklung des Krebses eine Rolle spielt, indem sie Daten aus Quellen analysierten, die seit 1976 vorliegen. Die Gesundheitsstudien I und II von Krankenschwestern halfen ihnen, Antworten zu erhalten.
Als weltweit größte Gesundheitsstudie für Frauen brachte die Gesundheitsstudie für Krankenschwestern viele wichtige Erkenntnisse, die sich auf klinische Untersuchungen und Fragebögen weiblicher Patienten beziehen. Zunächst wurden die Krankenschwestern lediglich aufgrund ihrer ausgezeichneten medizinischen Kenntnisse zur Teilnahme an der Studie eingeladen. Die Studienteilnehmerinnen wurden alle zwei Jahre nach ihrer Ernährung, ihren Lebensgewohnheiten, und Verhütungsmethoden befragt.
Was haben die Forschungsergebnisse gezeigt?
Während die Wissenschaftler ihre Studie durchführten, stellten sie fest, dass 629 Fälle von Blasenkrebs bei Frauen auftraten. Sie verglichen die Ergebnisse von Frauen, die nach dem 50. Lebensjahr in die Wechseljahre kamen, mit denen, die vor dem 45. Lebensjahr die Menopause erreichten, und stellten fest, dass letztere Gruppe ein höheres Risiko hatte, an Blasenkrebs zu erkranken. Außerdem fanden sie heraus, dass Frauen in dieser Gruppe, die geraucht hatten, und früher in die Wechseljahre kamen, ein um 53 Prozent höheres Risiko aufwiesen, diese Krebsart zu entwickeln.
Abufaraj erklärt, diese Forschung habe auch gezeigt, dass andere Faktoren, darunter das Alter der Frauen bei ihrer ersten Mal Periode, die Anzahl der erlebten Schwangerschaften, die Einnahme der Pille und Hormonersatztherapien keine Rolle bei dem erhöhten Risiko für Blasenkrebs spielten.