Alternde Männer sollten ungeklärte, lästige Symptome nicht einfach abtun. Diese Erscheinigungen sind möglicherweise kein simples Nebenprodukt des Alterungsprozesses, sondern eine potenziell ernsthafte Erkrankung, die auch als niedriger Testosteronspiegel bezeichnet wird.
Der folgende Artikel erläutert, was Testosteron überhaupt ist, welche medizinischen Ursachen für reduzierte Testosteronspiegel verantwortlich sein könnten, was die frühen Symptome sind, die auftreten können und Männer zu einem Arztbesuch bewegen sollten, und darüber hinaus, welche Behandlungsmöglichkeiten verfügbar sind, um die Beschwerden zu lindern oder vollständig zu beseitigen.
Was ist Testosteron?
Bei Testosteron handelt es sich um das primäre männliche Sexualhormon. Es hat zahlreiche wichtige Funktionen im Leben eines Mannes, die wohl bekannteste ist die Förderung der Entwicklung eines Jungen hin zu einem ausgewachsenen Mann. Wenn ein Bursche die Adoleszenz erreicht, schüttet sein Körper große Mengen des Hormons aus, was zu körperlichen Veränderungen wie mehr Muskelmasse, Knochenausdehnung, Geschlechtsreife, Haarwachstum und der Entwicklung der Libido (Sexualtrieb) und schließlich der sexuellen Leistungsfähigkeit führt.
Wenn Männer älter werden, ist es ganz natürlich, dass die Konzentration des Testosterons wieder abnimmt, jedoch typischerweise in langsamen Schritten. Es gibt jedoch bestimmte Umstände, unter denen es zu einem rapiden Abfall des Testosteronspiegels kommt. In diesem Fall können sich beunruhigende Symptome oder sogar ernsthafte Gesundheitsprobleme bemerkbar machen.
Die Andropause
Niedrige Testosteronwerte können das Resultat einer Reihe von medizinischen Ursachen sein.
Es gab unter Medizinern bereits einige Diskussionen darüber, ob die Andropause – von einigen auch als „männliche Menopause“ bezeichnet – überhaupt als eine medizinische Krankheit angesehen werden kann. Es gibt Ärzte, Wissenschaftler und Forscher, die glauben, dass dieses Phänomen ein wachsendes Gesundheitsproblem ist, das niedrige Testosteronwerte hervorruft. Man geht davon aus, dass die Andropause bei Männern ab dem 45. Lebensjahr beginnt und, wie die meisten Krankheiten, die mit verminderten Hormonspiegeln einhergehen, zu Symptomen wie Gewichtszunahme, Muskelschwund, verminderter Libido, Haarausfall, Angstzuständen, Depressionen, Erektionsproblemen, Müdigkeit und sogar menopausetypischen Beschwerden wie Nachtschweiß und Hitzewallungen führt.
Fast alle anderen Fälle eines Testosteronmangels sind Folge einer Erkrankung, die als Hypogonadismus bekannt ist (bei der die Hoden die Produktion von männlichen Hormonen vermindern oder einstellen). Mögliche Ursachen hierfür umfassen wiederum u.a. Hodenverletzungen, Krebsbehandlungen wie Chemotherapie und/oder Bestrahlung, die die Hoden schädigen können, verschiedene Nierenerkrankungen, bestimmte Arten von Medikamenten und spezifische Immunsystemerkrankungen, die die natürliche Hormonproduktion des Körpers beeinträchtigen.
Die Symptome eines niedrigen Testosteronspiegels treten oft subtil auf. Daher nehmen betroffene Männer häufig lange Zeit keine medizinische Hilfe in Anspruch, bis schwerwiegendere Umstände hinzukommen, die dies erfordern. Zum Beispiel, wenn Adipositas zu Herzkrankheiten führt, eine Knochenverschlechterung eine Fraktur hervorruft oder ernsthaftere Erscheinungsformen anderer Krankheiten auftreten. Es ist für Männer wichtig zu wissen, dass sowohl die Andropause als auch andere durch niedrige Testosteronspiegel ausgelöste Erkrankungen behandelt werden können, lange bevor sie zu ernsthaften Problemen führen.
Behandlungsmöglichkeiten bei Testosteronmangel
Ein Testosterondefizit kann mit einer Vielzahl von Methoden behandelt werden. Sollte der Mangel Folge einer weiteren Erkrankung sein, die einen verminderten Testosteronspiegel zur Ursache hat, könnte ein Arzt zuerst einen Therapieplan erstellen, um die ursächliche Krankheit zu therapieren.
In einigen Fällen zielt die Behandlung auch darauf ab, lediglich die Symptome des Mangels zu behandeln. In schwereren Fällen oder solchen, bei denen ernsthaftere gesundheitliche Komplikationen aufgetreten sind, könnte jedoch eine Hormonersatztherapie erforderlich sein. Unter diesen Umständen wird der Arzt dem Patienten Hormone verschreiben, die auf verschiedene Arten – entweder mittels oraler Einnahme, durch die Haut oder in Form von Injektionen – verabreicht werden können. Die Hormontherapie birgt allerdings gesundheitliche Risiken wie Blutgerinnsel und/oder Schlaganfälle. Daher sollte diese Form der Behandlung gut durchdacht und engmaschig überwacht werden, sobald sie begonnen wurde.