Einige Mediziner sind der Ansicht, dass es eine Verbindung zwischen langen Nickerchen und der Entstehung von Diabetes gibt. Besonders für gefährdete Personen, die häufig einen Mittagsschlaf halten, könnten diese Forschungen von Bedeutung sein.
Diabetes – ein kurzer Überblick
Diabetes beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, Glukose bzw. Zucker richtig zu verstoffwechseln. Glukose ist für die Produktion von Energie, und die Ernährung essentiell. Bei Diabetes unterscheidet man normalerweise zwischen den zwei Typen, Typ 1 und Typ 2.
Bei Typ-1-Diabetes handelt es sich um eine Erkrankung des Immunsystems, bei dem der Körper die Bauchspeicheldrüse angreift, und das Organ auf diese Weise daran hindert, Insulin zu produzieren, und auszuschütten. Insulin ist ein Stoffwechselhormon, das zur Glukosesynthese dringend benötigt wird. Diese Form der Krankheit ist normalerweise schwerwiegender, bricht in einem früheren Lebensalter aus, und erfordert von den Betroffenen eine lebenslange Behandlung mit Insulin.
Die Bauchspeicheldrüse der von Typ-2-Diabetes Betroffenen produziert weiterhin Insulin. In den meisten Fällen ist aber entweder die Menge an Insulin nicht ausreichend, um die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten, oder der Körper entwickelt eine Insulinresistenz, wodurch das Hormon wirkungslos wird. Typ-2-Diabetes gilt als weniger gefährlich als Typ 1, und zeigt sich meist erst in späteren Lebensjahren.
Symptome
Die körperlichen Symptome können je nach Typ und Schwere der Erkrankung schwanken. Betroffene zeigen jedoch eine Reihe gemeinsamer Symptome wie:
- starker Hunger und Durst
- häufiges Wasserlassen
- ungewollter Gewichtsverlust
- Kraftlosigkeit
- häufige körperliche Infektionen
- verlangsamte Wundheilung
Die Ergebnisse der Studie
Auch wenn es zunächst nur schwer verständlich erscheint, legen die Ergebnisse einer Studie nahe, dass ausgiebige Nickerchen während des Tages die Wahrscheinlichkeit erhöhen können, Diabetes zu entwickeln. Diese Hypothese wurde nach einem Experiment von Forschern der Universität Tokio in Japan aufgestellt.
Im Rahmen der Studie wurden die Daten von über 300.000 Probanden ärztlich ausgewertet, die an verschiedenen Studien zum Thema teilgenommen hatten. Die Forscher entdeckten dabei, dass jene, die Nickerchen von mindestens einer Stunde pro Tag hielten, ein um 45 Prozent erhöhtes Risiko zeigten, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Experten des Gesundheitsministeriums, die diese Ergebnisse auswerteten, gehen davon aus, dass Typ-2-Diabetes von mehreren äußeren Faktoren beeinflusst werden kann, so auch von unterbrochenen Schlafphasen. Nichtsdestotrotz würden diese Ergebnisse lediglich den Ausgangspunkt weiterer Forschungen zum Thema darstellen, und noch gründlichere Untersuchungen erforderlich machen, bevor irgendwelche endgültigen Schlüsse gezogen werden könnten.
Vorsorgemaßnahmen
Nickerchen sind manchmal unumgänglich, gerade für ältere Menschen und jene, die abends oder am frühen Morgen arbeiten. Es soll jedoch betont werden, dass die medizinische Fachwelt bislang noch keine eindeutigen Zusammenhänge zwischen Mittagsschläfchen und der Entwicklung von Diabetes festgestellt hat.
Wer allerdings tagsüber ein Nickerchen nötig hat, sollte entweder seine Schlafgewohnheiten ändern, oder sich ärztlichen Rat dahingehend einholen, ob irgendwelche Risikofaktoren für die Entstehung der Erkrankung vorliegen, wie z.B. eine erbliche Vorbelastung, Übergewicht, eine ungesunde Ernährung oder Bewegungsmangel.