Insulinresistenz ist das Resultat einer mangelnden Reaktion der Körperzellen auf Insulin und die dadurch entstehende Unfähigkeit, Glukose aus dem Blut in Energie umzuwandeln. Kann die Bauchspeicheldrüse den Insulinbedarf des Körpers nicht decken, bleiben die Blutzuckerwerte hoch, was zu einer Gewichtzunahme und möglicherweise auch Typ-2-Diabetes führt. Laut einem medizinischen Forschungsteam der Universität Stanford ist Insulinresistenz auch mit einem erhöhten Risiko verbunden, an schweren Depressionen zu erkranken.
Insulinresistenz
Entwickelt der Körper eine Toleranz gegenüber dem Hormon, was seine Wirksamkeit beeinträchtigt, spricht man von Insulinresistenz. Entsprechend wird mehr Insulin benötigt, um die Fett- und Muskelzellen dazu anzuregen, Glukose aufzunehmen, und die Leber speichert mehr Glukose ab. Die Zellen der Bauchspeicheldrüse, die das Insulin herstellen, können sich durch die Verschlimmerung der Resistenz abnutzen. Die Bauchspeicheldrüse hört schließlich auf, Insulin herzustellen, wodurch sich die Blutzuckerwerte erhöhen. Insulinresistenz ist einer der erheblichsten Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes und Prädiabetes.
Es ist immer noch unklar, weshalb manche Menschen nicht korrekt auf Insulin ansprechen. Es gibt aber Techniken, um den Körper empfänglicher für Insulin zu machen, was Menschen, die an Diabetes leiden, helfen kann, ihren Blutzuckerspiegel zu steuern und die Erkrankung zu verhindern.
Depressive Störung
Depressive Störungen sind gekennzeichnet durch anhaltende Traurigkeit, geringes Selbstwertgefühl, Angst vor Abweisung und mangelndem Interesse an Tätigkeiten, die sonst Freude bereiten, sofern diese länger anhalten. Sie können durch Kindheitstraumata, bestimmte Medikamente, Drogenmissbrauch oder diverse Krankheiten ausgelöst werden. Depressionen sind zwar nicht wirklich heilbar, doch es gibt Therapieformen, die den Umgang mit den Symptomen erleichtern.
Zusammenhang zwischen Insulinresistenz und depressiven Störungen
Laut Daten der niederländischen Depressions- und Angststörungsstudie waren diejenigen Teilnehmer, die in den ersten zwei Jahren der Studie an Prädiabetes erkrankten, in der neunjährigen Nachstudienphase doppelt so häufig von schweren Depressionen betroffen als jene, die innerhalb der zwei Jahre normale Blutzuckerwerte aufwiesen. Laut der Studie war auch jede Zunahme des Bauchfetts um fünf Zentimeter mit einem 11 Prozent erhöhtem Depressionsrisiko verbunden. Gemäß der Studie war mindestens ein Drittel der Probanden von einer Insulinresistenz betroffen, ohne es zu wissen. Dr. Rasgon, Dozentin an der Stanford School of Medicine, schätzt, dass rund 40 Prozent aller Menschen mit Gemütsstörungen an einer Insulinresistenz leiden.
Auch wenn Sie noch nie eine Depression hatten, ist bei einer Insulinresistenz die Gefahr, eine depressive Störung zu erleiden, doppelt so hoch wie bei nicht Insulinresistenten. Diese Beobachtung basiert auf Forschungen von Natalie Rasgon. Von Diabetes Betroffene könnten laut Rasgon davon profitieren, sich auf Gemütsstörungen untersuchen zu lassen. Umgekehrt sei es für Depressive ratsam, ihren Stoffwechsel checken zu lassen.
Fazit
Mehrere Studien haben Zusammenhänge zwischen Depressionen und Diabetes nachgewiesen, auch wenn noch untersucht wird, wie genau beide Störungen miteinander verbunden sind. Sie können Insulinresistenz auf mehrere Arten lindern. So können Sie z.B. Ihre Blutzuckerwerte durch Abnehmen, mehr Sport oder Präparate zur Erhöhung der Insulinreaktion verbessern. Wenn Sie mit Insulinresistenz kämpfen, sollten Sie, wie aktuelle Forschungen nahelegen, auch Ihre psychische Gesundheit gut im Blick behalten.