Wechseljahrsbeschwerden sind weit verbreitet, und können die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Viele betroffene Frauen suchen nach natürlichen Wegen, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Neue Forschungen haben festgestellt, dass Frauen in der Menopause, die regelmäßig in kaltem Wasser schwimmen, über eine deutliche Verbesserung ihrer körperlichen und psychischen Symptome berichten.
Die Vorteile von Sport bei Wechseljahrsbeschwerden
Sport ist wichtig für eine gute Gesundheit und ein optimales Wohlbefinden. Gerade mit fortschreitendem Alter kämpfen viele Frauen mit einer unerwünschten Gewichtszunahme. Körperliche Betätigung ist aber nicht nur förderlich für die Figur. Sport kann die Knochen stärken und dem Abbau vonMuskelmasse in der Menopause entgegenwirken. Zudem kann er die Herzgesundheit verbessern und erholsamen Schlaf fördern. Durch Bewegung werden zudem wohltuende Endorphine freigesetzt, die Stress reduzieren, für eine bessere Stimmung und weniger Ängste sorgen.
Schwimmen in kaltem Wasser
In einer in der Zeitschrift Post Reproductive Health veröffentlichten Studie wurden 1.114 Frauen, davon 785 in den Wechseljahren, zu den Auswirkungen des Schwimmens in jaltem Wasser auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden befragt. Die Ergebnisse legen nahe, dass Frauen während der Menopause durch Schwimmen in kaltem Wasser eine deutliche Verbesserung ihrer Angstzustände (46,9 % der Frauen berichteten darüber), ihrer Stimmungsschwankungen (34,5 %), ihres Stimmungstiefs (31,1 %) und ihrer Hitzewallungen (30,3 %) erfahren. Darüber hinaus schwamm die Mehrheit der Frauen (63,3 %) speziell, um ihre Symptome zu lindern. Einige der in der Studie zitierten Frauen gaben an, dass sie das kalte Wasser als „sofortigen Stress- und Angstabbau“ empfanden, und beschrieben die Aktivität als „heilend“. Die Forscher stellten fest, dass kaltes Wasser die Stimmung verbessert, und Stress bei den Schwimmerinnen im Freien reduziert. Eisbäder werden seit langem bei Sportlern zur Unterstützung der Muskelreparatur und -erholung eingesetzt.
Die meisten Frauen, die an der Studie teilnahmen, schwammen sowohl im Sommer als auch im Winter, und trugen eher Bade- als Neoprenanzüge. Neben der Linderung von Wechseljahrsbeschwerden gaben die Frauen an, dass ihre Hauptmotivation für das Schwimmen in kaltem Wasser die Bewegung im Freien, die Verbesserung der psychischen Gesundheit und die körperliche Betätigung waren. Wie oft und wie lange sie schwammen und was sie trugen, spielte ebenfalls eine Rolle. Bei denjenigen, die länger schwammen, waren die Auswirkungen stärker.
Die Forscher wollten auch untersuchen, ob Schwimmen in kaltem Wasser die Menstruationsbeschwerden der Frauen verbessert. Von den 711 Frauen, die unter Menstruationsbeschwerden litten, gab fast die Hälfte an, dass das Schwimmen ihre Angstzustände verbesserte (46,7 %), und mehr als ein Drittel erklärte, dass sich dadurch weniger Stimmungsschwankungen (37,7 %) und Reizbarkeit (37,6 %) bemerkbar machten. Trotz der Vorteile des Kaltwasserschwimmens wiesen die Forscher aber auch darauf hin, dass der Sport mit gewissen Risiken verbunden ist. Beim Schwimmen in kaltem Wasser ist Vorsicht geboten, da die Teilnehmer sich der Gefahr einer Unterkühlung, eines Kaltwasserschocks, von Herzrhythmusstörungen oder sogar des Ertrinkens aussetzen können. Je nachdem, wo sie schwimmen, können auch die Wasserqualitätsstandards variieren. Die Verschmutzung der Flüsse und Meere im Vereinigten Königreich durch ungeklärte Abwässer ist ein immer größeres Problem. Und leider kann dies die Wahrscheinlichkeit von Gastroenteritis und anderen Infektionen erhöhen.
Die Studie stützt diese Behauptungen, und die anekdotische Evidenz unterstreicht auch, wie diese Aktivität von Frauen zur Linderung körperlicher Symptome wie Hitzewallungen, Schmerzen und Beschwerden genutzt werden kann. Es muss jedoch weiter erforscht werden, welche Häufigkeit, Dauer, Temperatur und Exposition erforderlich sind, um eine Verringerung der Symptome zu bewirken. Die Experten hoffen, dass ihre Ergebnisse eine alternative Lösung für Frauen bieten, die mit den Wechseljahren kämpfen, und mehr Frauen ermutigen, sich sportlich zu betätigen.
Kognitive Verhaltenstherapie
Die Kontroversen über die unerwünschten Wirkungen von Hormonbehandlungen führen dazu, dass Frauen in der Menopause nach risikoarmen Alternativen suchen. Kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Psychotherapie, bei der Patienten lernen, dysfunktionale Emotionen, Verhaltensweisen und Gedanken zu ändern, und persönliche Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Forschungen zeigen, dass diese Art der Therapie Hitzewallungen, Depressionen, Schlafstörungen und sexuelle Probleme signifikant verbessern kann.
Akupunktur
Auch Akupunktur kann hilfreich sein. Bei diesem Verfahren, das auf die traditionelle chinesische Medizin (TCM) zurückgeht, werden feine Nadeln an speziellen Punkten in der Haut plaziert, die an definierten „Energiebahnen“ („Meridianen“) im Körper liegen sollen. Diese Meridiane können die Funktion einzelner Organe positiv beeinflussen. Studien zeigen, dass Akupunktur die Anzahl der Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüche, die mit der Menopause einhergehen, um bis zu 36 Prozent reduzieren kann.
Meditation
Es ist bekannt, dass Meditation den Geist beruhigt, Ängste und Stress reduziert sowie den Schlaf verbessert. Durch Meditation wird ds parasympathische Nervensystem aktiviert, was bedeutet, dass der Körper in einen beruhigenden Zustand übergeht. All diese Faktoren können zu einer Verringerung von Wechseljahrsbeschwerden beitragen.
Ernährung
Eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse kommt dem menschlichen Körper in vielerlei Hinsicht zugute. Diese kann jedoch auch eine Rolle bei der Linderung verschiedener Wechseljahrsbeschwerden spielen. Studien zeigen, dass Ernährungsfaktoren eine entscheidende Rolle bei der Östrogenproduktion, dem Östrogenstoffwechsel und folglich auch bei Wechseljahrsbeschwerden spielen können. Insbesondere der Verzehr von Obst oder eine mediterrane Ernährung, die sich durch einen hohen Anteil an Gemüse, Obst, Getreide und Nüssen auszeichnet, wurde mit weniger Wechseljahrsbeschwerden und -symptomen in Verbindung gebracht.
Kräuter
Obwohl die Hormonbehandlung die wirksamste Methode zur Behandlung der meisten Wechseljahrsbeschwerden ist, wenden sich einige Frauen der Kräutermedizin zu, weil sie entweder nicht für eine Hormonbehandlung in Frage kommen oder weil sie über mögliche Nebenwirkungen besorgt sind. Fenchel wird seit Jahrhunderten sowohl in der Küche als auch als pflanzliches Heilmittel verwendet. So ist die Pflanze darür bekannt, Verdauungsprobleme zu lindern. Dieses Kraut mit ätherischen Ölen besitzt phytoöstrogene Eigenschaften. Phytoöstrogene sind östrogenähnliche Chemikalien in Pflanzen, die zur wirksamen Behandlung einer Vielzahl von Wechseljahrsbeschwerden eingesetzt werden. Forschungen zeigen, dass Fenchel u.a. bei Schlafstörungen und Bluthochdruckt hilft, sowie sexuelle Probleme lindert.
Traubensilberkerze, eine Heilpflanze, die zur Familie der Hahnenfußgewächse gehört, und im östlichen und zentralen Nordamerika beheimatet ist, kann sich ebenfalls positiv auf die Symptoe der Menopause auswirken. Es hat sich gezeigt, dass die Pflanze Hitzewallungen reduzieren kann, indem sie auf Serotoninrezeptoren wirkt – einige der gleichen Rezeptoren, die vom Gehirn zur Regulierung der Körpertemperatur verwendet werden.