Eine Magnetresonanztomographie (MRT) könnte sich bei der Untersuchung von dichtem Brustgewebe als effizienter erweisen als eine Mammographie. Aber wie unterscheiden sich diese Untersuchungen?
Was ist eine Mammographie?
Seit einiger Zeit ermöglicht die Mammographie der Brust Ärzten, Krebs im Frühstadium und andere Anomalien zu identifizieren. In bestimmten Fällen haben diese Untersuchungen Ärzten dabei geholfen, Malignitäten bis zu drei Jahre vor dem Zeitpunkt zu diagnostizieren, zu dem sie zum ersten Mal gefühlt worden wären.
Die Untersuchung
Die Patientin steht vor einem Röntgengerät und legt jede Brust zwischen zwei durchsichtige Plastikstücke. Nachdem die Brüste fest sitzen, nimmt der Techniker, der das Gerät bedient, mehrere Bilder auf, die dann von einem spezialisierten Arzt, dem Radiologen, untersucht werden. In der Regel liegen die Ergebnisse innerhalb weniger Wochen vor. Sollten Anomalien festgestellt werden, können weitere Untersuchungen erforderlich sein. Wenn Krebs im Frühstadium diagnostiziert wird, können die Patientin und ihr Arzt die am besten geeigneten Behandlungsoptionen bestimmen.
Obwohl es sich dabei um eine hochwirksame Methode handelt, die für Frauen über 40 und für jene mit zusätzlichen Risikofaktoren empfohlen wird, lassen sich viele Frauen nicht gerne untersuchen, da die Untersuchung oft unangenehm ist.
Dichtes Brustgewebe
Eine Mammographie kann eine Herausforderung für Frauen mit größeren und dickeren Brüsten darstellen. Sie verfügen über dichteres Brustgewebe, was die Interpretation der Testergebnisse erschweren kann. Normales Gewebe erscheint dunkel und ist leicht zu untersuchen. Dichte Proben erscheinen jedoch häufig als große, weiße Flecken, die für Radiologen nur schwer durchschaubar sind, da Krebs in ähnlicher Form auftreten kann.
Daher sind Mediziner möglicherweise nicht in der Lage, zwischen potenziell schwerwiegenden Anomalien und Gewebe zu unterscheiden, das einfach dicker als gewöhnlich ist. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass Frauen mit dichtem Brustgewebe ein höheres Risiko für die Entwicklung von Brustkrebs haben.
Dichtes Brustgewebe und MRT
Personen mit besonders dichten Brüsten oder Personen, die Mammographien als unangenehm empfinden, könnten von einer MRT-Untersuchung profitieren. Eine kürzlich durchgeführte wissenschaftliche Studie kam zu dem Schluss, dass ein MRT Frauen mit diesen Eigenschaften besser helfen kann.
Die Studie
Ein Team niederländischer Forscher untersuchte diese Hypothese und die entsprechenden Ergebnisse wurden in der Novemberausgabe des New England Journal of Medicine veröffentlicht. Über 40.000 Probandinnen im Alter von 50 bis 75 Jahren mit besonders dichtem Brustgewebe nahmen über einen Zeitraum von zwei Jahren an der Untersuchung teil.
Etwas mehr als 8.000 Probandinnen wurden sowohl mit einer Mammographie als auch mithilfe einer MRT untersucht. Die restlichen 32.000 Patientinnen erhielten nur eine Mammographie. Die Endergebnisse waren signifikant. Die Brustkrebsrate der Frauen, die beide diagnostischen Tests durchgeführt hatten, betrug zweieinhalb Prozent, während jene bei Frauen, die nur eine Mammographie hatten, bei fünf Prozent lag.
Überlegungen
Die Forscher empfehlen, weitere Studien durchzuführen, bevor endgültige Schlussfolgerungen gezogen werden können. Sie sind jedoch der Ansicht, dass diese Ergebnisse wichtig seien, und Frauen mit dichtem Brustgewebe dazu ermutigen sollten, die zusätzliche Vorsichtsmaßnahme einer MRT-Untersuchung durchzuführen.
Darüber hinaus stimmen Mediziner darin überein, dass andere Risikofaktoren die Probandinnen dazu veranlassen sollten, noch wachsamer zu sein. Zu diesen Faktoren zählen das Alter, eine familiäre Vorgeschichte von Brustkrebs, Übergewicht, eine fettreiche Ernährung, Tabakkonsum, übermäßiger Alkoholgenuss, Hormontherapie und ein Mangel an Sport.