Der Alterungsprozess bringt einige körperliche Veränderungen mit sich. Wir bemerken häufig, wie sich der Stoffwechsel verlangsamt, die Gelenke schmerzen und das Gedächtnis nachlässt. Unser Immunsystem wird mit dem Alter ebenfalls schlechter, ein Vorgang, der in Fachkreisen Immunoseneszenz genannt wird. Infolge dieser Veränderungen des Immunsystems können sich Allergien an der Haut und in der Nase bilden, die häufig durch Lebensmittel und bestimmte Arzneien verursacht werden.
Medikamente in Verbindung mit einer Veränderung der Lebensweise sorgen zumindest zeitweise für Abhilfe. Die Schwächung des Immunsystems gehört zum Altern dazu, muss aber nicht automatisch die Lebensqualität verschlechtern.
Lebensmittelallergien
Allergische Reaktionen auf bestimmte Lebensmittel können durch einen Mangel an Magensäure zustande kommen, wodurch die Proteinverdauung behindert wird. Ein Defizit an wichtigen Nährstoffen, vor allem an Vitamin D, Zink und Eisen, kann ebenfalls die Funktionsfähigkeit des Immunsystems beeinträchtigen. Auch Alkohol kann eine Rolle spielen. Sobald das entsprechende Lebensmittel ermittelt wurde, lassen sich Wege finden, um den Konsum dieser Reizstoffe zu vermeiden.
Die empfehlenswerteste und wirksamste Art und Weise, um Lebensmittelallergien zu begegnen, lautet, das entsprechende Produkt aus dem Speiseplan zu streichen. Das klingt einfach, ist aber in der Umsetzung oft schwerer als gedacht. Praktische Methoden, um Lebensmittelallergien zu vermeiden, bestehen z.B. darin, die Zutatenlisten genau zu lesen, Rezepte zu verändern, Fragen zu stellen, Querkontaminationen zu vermeiden und bei sozialen Anlässen eigenes Essen mitzubringen. Ungenießbare Substanzen, die vom Körper aufgenommen werden, können eine weitere Allergiequelle darstellen, die zu Hautkrankheiten führt.
Hautkrankheiten
Es gibt mehrere Hautkrankheiten, die durch ein geschwächtes Immunsystem bedingt sind. Bei älteren Menschen werden oft Neurodermitis, Schuppenflechte oder Ekzeme diagnostiziert. Im weiteren Sinne zählt auch Hauttrockenheit dazu. Schilddrüsenunterfunktion, eine häufige Autoimmunerkrankung, zeigt sich ebenfalls an der Haut und löst dort schweren Juckreiz und andere Beschwerden aus. Diese autoimmunbedingten Hautkrankheiten können zwar nicht geheilt werden, allerdings lassen sich die Symptome durch rezeptfrei erhältliche Präparate zeitweise etwas lindern.
Schwerer Juckreiz, der das deutlichste Symptom darstellt, sollte mit Feuchtigkeitscremes behandelt werden, die akutem Juckreiz vorbeugen. Alkoholhaltige Produkte sollten vermieden werden, da Alkohol die Haut austrocknet. Zur inneren Anwendung bei Juckreiz können Antihistaminika helfen. Manche Präparate machen auch etwas benommen, weshalb sie eine gute Einschlafhilfe darstellen. Es gibt auch andere Arzneien, die effektiv sein könnten, allerdings müssen diese ärztlich verschrieben werden. Zudem muss eingeschätzt werden, welche Krankheiten genau vorhanden sind.
Allergien auf Medikamente
Kommt es zu einer Medikamentenallergie, dann normalerweise deshalb, weil das Präparat vom Immunsystem als schädlich eingeschätzt wird. Eine solche Allergie äußert sich meist in Nesselsucht, Ausschlägen oder Fieber. Die Symptome, die normalerweise Anzeichen für Heuschnupfen sind, wie Keuchen, laufende Nase und tränende Augen, können ebenfalls auf eine allergische Reaktion hindeuten. Ältere Menschen müssen genau darauf achten, welche Arzneien sie verwenden, da manche davon gesundheitliche Probleme auslösen können.
Antihistaminika der ersten Generation können Angstzustände, Sehstörungen und Verstopfung verursachen. Es empfiehlt sich daher, eher zu Antihistaminika der zweiten und dritten Generation zu greifen, da diese weniger schädliche Nebenwirkungen haben. Ärzte und Apotheker können ihnen dabei helfen, zu bestimmen, ob es sich um Antihistaminika der ersten, zweiten oder dritten Generation handelt. Auch NSAIDs sollten mit Vorsicht verwendet und durch alternative Schmerzmittel ersetzt werden. Das Alter bringt zudem andere Formen von Allergien mit sich, die Veränderungen und Erkrankungen der Nase zur Folge haben können.
Nasenerkrankungen
Immunoseneszenz kann auch zu Rhinitis führen, einer Entzündung der Nasenschleimhaut. Allergene wie Pollen und Tierhaare gehören zu den häufigsten Auslösern von Rhinitis bei älteren Menschen. Diese ist zwar nicht lebensbedrohlich, kann aber zu Schlafstörungen führen, und in manchen Fällen auch zu Depressionen. Die empfehlenswerteste Methode zur Behandlung von allergischer Rhinitis besteht darin, den Kontakt mit Reizstoffen zu vermeiden oder zu reduzieren.
Eine leichte allergische Rhinitis kann bei älteren Menschen bedenkenlos mit Antihistaminika der zweiten Generation behandelt werden. Ist die Rhinitis mittelschwerer bis schwerer Art, sind spezielle Nasensprays, die Korticosteroide enthalten, die Behandlungsmethode der Wahl. Wie bei den meisten verschreibungspflichtigen Medikamenten, gibt es auch bei intranasalen Kortikosteroiden Nebenwirkungen, zu denen u.a. Nasentrockenheit und Krustenbildung in der Nasenschleimhaut gehören.