Die Wechseljahre erhöhen das Risiko, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln. Es gibt allerdings Maßnahmen, die Sie treffen können, um Ihre gesundheitlichen Risiken zu reduzieren.
Die Wechseljahre
Diese Lebensphase tritt ein, wenn die weiblichen Eierstöcke aufhören, Hormone zu produzieren, sei es aus natürlichen oder gesundheitlichen Gründen. Bei den meisten Frauen setzt die Menopause zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr ein. Die Östrogen- und Gestagenwerte im Körper können sehr stark schwanken, wenn die Eierstöcke beginnen, ihre Tätigkeit einzustellen. Die Menstruation wird unregelmäßiger, und kommt irgendwann ganz zum Erliegen. Viele Frauen erleben dabei Hitzewallungen, Schlafstörungen, trockene Haut und emotionale Unausgeglichenheit. Der Stoffwechsel beginnt sich bei vielen Frauen ebenfalls zu verlangsamen. Dies kann zu Gewichtszunahme führen, vor allem in der Bauchgegend. Bleibt die Periode ein ganzes Jahr aus, gelten die Wechseljahre als abgeschlossen.
Viele Jahr lang nahm man an, die weiblichen Sexualhormone würden eine schützende Wirkung auf die Gesundheit entfalten. Leider haben langfristige Studien gezeigt, dass eine Hormonersatztherapie sogar zu einer Zunahme bestimmter Krebsarten sowie Blutgerinnseln, Schlaganfällen und Herzinfarkten führen kann.
Wenn Hormonmangel aber nicht das eigentliche Problem ist, wo liegt es dann?
Das metabolische Syndrom
Beim metabolischen Syndrom handelt es sich um das Zusammenfallen von mehreren Erkrankungen, die, wenn sie unbehandelt bleiben, Diabetes und Herzproblemen auslösen können. Folgende Anzeichen sind dabei möglich:
- Bluthochdruck – d.h. ein Blutdruck von über 140/90.
- Erhöhte Blutzuckerwerte – d.h. Glukosewerte von über 100 mg/dL bzw. erfolgte Diagnose von Typ-2-Diabetes.
- Fettleibigkeit – insbesondere „apfelförmiger“ Art bzw. als „Bierbauch“ -d.h. mit den meisten Fettablagerungen im Bauchbereich.
- Abnormale Cholesterinwerte – Triglyceridwerte von über 150 mg/dl und HDL- bzw. „gute“ Cholesterinwerte von unter 50 mg/dl bei Frauen.
Zusammenhang zwischen veränderten Hormonwerten und erhöhtem Risiko für das metabolische Syndrom
Die Verbindung liegt möglicherweise in einem Nichtfunktionieren des Energiestoffwechsels. Dass sich dieser sehr stark ändert, steht außer Frage. Viele Frauen haben nach den Wechseljahren weniger Energie und nehmen zu. Was aber verursacht diese Gewichtszunahme, und Veränderungen im Energiestoffwechsel? Als Hauptfaktor gilt die Insulinresistenz.
Insulinresistenz
Insulin ist ein Hormon, das von der Bauchspeicheldrüse hergestellt wird, und das Glukose vom Blut in die Zellen transportiert. Unsere Zellen können nämlich Glukose nicht direkt verwenden. Insulin agiert hier als eine Art Transporter, der die Glukose in die Zellen schleust. Nach dem Essen setzt die Bauchspeicheldrüse Insulin frei, um die Glukose aus der Blutbahn zu entfernen, und sie in die Zellen zu bringen, sei es zur sofortigen Verwendung oder zur Speicherung. Ist die Glukose aufgebraucht, verlangsamt die Bauchspeicheldrüse die Freisetzung, und die Insulinwerte sinken. Sind die Insulinwerte zu gering, und keine Glukose verfügbar, verbrennt der Körper zur Energiegewinnung das angelagerte Fett.
Sind die Zellen über längere Zeit zu viel Glukose auf einmal ausgesetzt, können die Zellen eine Resistenz gegen das Insulin entwickeln. Die Glukose wird nicht direkt in die Zellen geführt, und die Bauchspeicheldrüse produziert immer mehr Insulin, um mit der Glukose fertig zu werden. Dies kann zu Hyperinsulinämie führen. Zu hohe Insulinwerte im Blut erschweren es dem Körper, das gespeicherte Fett zu verwerten, was wiederum die Spirale in Ganz setzt, metabolisches Syndrom, Diabetes und Herzproblemen zu entwickeln.
Wie lässt sich das vermeiden?
Die Entwicklung eines metabolischen Syndroms muss im fortgeschrittenen Alter kein unabänderliches Schicksal sein. Diesem kann effektiv vorgebeugt, und wenn es bereits vorhanden ist, wirksam behandelt werden.
Der Schlüssel liegt in einer veränderten Lebensweise. Sie werden erahnen, wie der erste Tipp lautet: Genau: Abnehmen! Verlassen Sie sich aber nicht auf irgendwelche Modediäten, sondern setzen Sie lieber auf spezifische Diäten gegen Bluthochdruck wie die DASH-Diät. Dabei handelt es sich um eine Ernährungsform, die speziell für die Behandlung von Bluthochdruck entwickelt wurde. Sie basiert hauptsächlich auf Obst und Gemüse, Vollkorn- und fettarmen Milchprodukten. Die Zufuhr von Fleisch, Hülsenfrüchten und Nüssen soll dabei eher eingeschränkt werden. Diese gesunde Kost kann Ihnen dabei helfen, Gewicht zu verlieren, und Ihren Blutdruck zu senken.
Den zweiten Tipp haben Sie wahrscheinlich auch schon erraten. Richtig: Sport! Sie brauchen nicht gleich für einen Marathon zu trainieren, oder mit dem Bodybuilding anzufangen. Selbst 30 bis 40 Minuten Spazierengehen pro Tag kann bereits wahre Wunder wirken.
Mit ein paar einfachen Maßnahmen, die Sie schon heute umsetzen, bauen Sie sich eine längere und gesündere Zukunft auf.