Wenn wir von Menopause sprechen, beziehen wir uns häufig auf die Phase im Leben einer Frau, in der ihr Körper aufhört, zu menstruieren, und ihr Östrogenspiegel drastisch sinkt. Aber nicht nur Frauen, auch Männer durchleben starke hormonelle Veränderungen, wenn sie älter werden. Die männliche Menopause, auch als Andropause bekannt, beschreibt diese altersbedingte hormonelle Veränderung bei Männern.
Mehr und mehr Ärzte bestätigen, dass bei alternden Männern hormonelle Veränderungen stattfinden. Mit zunehmendem Alter sinken männliche Testosteronlevel. Indem Ärzte diese hormonellen Veränderungen erforschen, entdecken sie auch neue Behandlungsformen für die Symptome, die mit diesem Testosteronabfall in Verbindung gebracht werden.
Was versteht man unter männlicher Menopause?
Testosteron ist das männliche Hormon, das sowohl sexuelle Funktion als auch Energie, Muskelmasse sowie körperliche Ausdauer beeinflusst. Das Hormon wird in den Hoden produziert. Im Jugendalter steigt der Testosteronspiegel, um den männlichen Körper in die Pubertät zu überführen.
Nach dem 30. Lebensjahr sinkt der Testosteronspiegel eines Mannes im Durchschnitt um 1% pro Jahr. Während die weibliche Menopause recht zügig verläuft (normalerweise innerhalb weniger Jahre), reduzieren sich männliche Testosteronwerte sehr viel langsamer. Dennoch gibt es Symptome, die viele Männer infolge des Testosteronabfalls aufweisen und die jenen gleichen, die Frauen während der Menopause erleben.
Ähnlichkeiten und Unterschiede zur weiblichen Menopause
Während der weiblichen Menopause kommt der Zyklus der Frau infolge der drastischen hormonellen Veränderung völlig zum Erliegen. Beim Mann kommt es hingegen nicht zu einer abrupten Einstellung der Spermienproduktion. Vielmehr produzieren Männer trotz niedriger Testosteronspiegel bis ins hohe Alter Sperma. Auch wenn jede Frauen die Menopause durchläuft, verzeichnen nicht alle Männer mit zunehmendem Alter einen deutlichen Abfall ihrer Testosteronspiegel. Die Mehrheit der Männer, die sich aufgrund von Symptomen, die mit niedrigen Testosteronwerten assoziiert werden, behandeln lässt, ist über 50.
Was sind die Symptome?
Wenn der Testosteronspiegel fällt, können bei Männern folgende Symptome auftreten:
- Müdigkeit
- Reizbarkeit
- Verringerte Muskelmasse
- Körperliche Schwäche
- Depression
- Sexuelle Störungen
- Verlust von Körperbehaarung
- Schlafstörungen
- Hitzewallungen
Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass diese Symptome auch mit anderen gesundheitlichen Problemen in Zusammenhang stehen können, die nichts mit einem Testosteronabfall zu tun haben, wie beispielsweise Schilddrüsenprobleme oder Alkoholmissbrauch. Wenn Sie unter den oben genannten Symptomen leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um eine professionelle Diagnose erstellen zu lassen.
Wie wird die männliche Menopause diagnostiziert?
Ihren Testosteronspiegel zu überprüfen, ist ein einfaches Verfahren, das Ihr Hausarzt durchführen kann. Hierzu sind eine körperliche Untersuchung, eine ausführliche Amnese und ein Bluttest, der den Testosteronspiegel im Körper misst, nötig. Ihr Arzt wird möglicherweise noch weitere Untersuchungen durchführen, um andere gesundheitliche Störungen auszuschließen.
Welche Behandlungsoptionen gibt es?
Wenn Sie unter Symptomen leiden, die mit einem niedrigen Testosteronspiegel in Verbindung stehen, wie zum Beispiel Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen oder sexuelle Probleme, empfiehlt Ihr Arzt Ihnen möglicherweise eine Veränderung Ihres Lebensstils, etwa eine bestimmte Ernährungsweise oder regelmäßige sportliche Betätigung. Dadurch können die negativen Auswirkungen eines gesunkenen Testosteronspiegels deutlich reduziert, und Ihre Gesundheit generell gestärkt werden.
Bei Männern, deren Testosteronspiegel besonders niedrig sind oder die unter schwereren Symptomen leiden, können Ärzte auch eine Testosteronersatztherapie empfehlen. Wie bei einer Hormonersatztherapie für Frauen, kann diese Behandlung die Symptome der hormonellen Veränderung deutlich abschwächen. Es bestehen jedoch potenzielle Risiken und Nebenwirkungen wie eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken. Einige Studien stellen zudem einen Zusammenhang zwischen einer Testosteronersatztherapie und einem erhöhten Risiko für Herzversagen her.
Männern, die infolge eines niedrigen Testosteronspiegels Stimmungsschwankungen oder Depressionen erleben, kann der Arzt eventuell auch Antidepressiva verschreiben.
Fazit
Wenn Sie unter den Auswirkungen eines gesunkenen Testosteronspiegels leiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, wie Sie sich fühlen. Es gibt verschiedene Behandlungsformen, um mit den Symptomen umzugehen.