Mit zunehmendem Alter wird es auch für Männer entscheidend, auf ihre Gesundheit zu achten. Regelmäßige Arztbesuche sind generell unerlässlich, werden aber in der Lebensmitte noch wichtiger. Leider ist der Alterungsprozess unausweichlich, und ereilt jeden von uns irgendwann. Bei Männern in den späten Vierzigern oder frühen Fünfzigern steigt die Häufigkeit von Arztterminen und medizinischen Untersuchungen. Bei einigen löst dies enormen Stress aus, der unter anderem aus der Angst vor kleineren medizinischen Eingriffen wie Routineimpfungen, Vorsorgeuntersuchungen oder anderen Arten der Behandlung resultieren kann.
Eine 2014 durchgeführte Umfrage der CDC (US-amerikanische Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten) ergab, dass Männer dreimal häufiger als Frauen fünf Jahre lang keinen Arzt aufsuchen. Männer erhalten daher häufig keine angemessene medizinische Versorgung, obwohl sie einem höheren Risiko für schwerwiegende Gesundheitsprobleme unterliegen.
Ärztephobie
Eine Phobie ist die irrationale oder extreme Angst vor bestimmten Situationen. Latrophobie ist der klinische Begriff für die Panik vor Ärzten und äußert sich normalerweise in intensiver Anspannung vor Arztbesuchen. Diese Angst kann sich unterschiedlich manifestieren, etwa in der Furcht vor dem Schmerz bei bestimmten Behandlungen oder der Angst vor einer schlimmen Diagnose. Einige Männer haben auch Panik vor Nadeln, was dazu führt, dass sie Blutuntersuchungen oder Impfungen vermeiden.
Anzeichen und Symptome einer Latrophobie
- Die betreffende Person versucht sich bei Krankheit, selbst zu behandeln, anstatt einen Arzt aufzusuchen
- Sie sagt Arzttermine ab oder verschiebt sie ständig, um nicht mit ihrer Angst konfrontiert zu werden
- Der Gedanke an einen bevorstehenden Termin führt zu Appetitlosigkeit, Schlafproblemen oder Konzentrationsstörungen
Die größten Hindernisse für Männer
Viele Männer finden Entschuldigungen dafür, warum sie keine regelmäßigen Arzttermine wahrzunehmen können. Einige der häufigsten Ausreden sind u.a:
Keine Zeit
Laut einer Umfrage von Orlando Health aus dem Jahr 2016 gaben 24 Prozent aller Befragten Zeitmangel als Hauptgrund für das Umgehen von Arztterminen an. Dass man sich keine Zeit für die grundlegende medizinische Vorsorge nimmt, zeigt aber eher, dass diese keine Priorität darstellt.
Eine gute Möglichkeit, um Männern zu helfen, diese Ausrede zu überwinden, besteht darin, sie in der Organisation zu unterstützen. Helfen Sie, ein offenes Zeitfenster und einen geeigneten Arzt zu finden, der den Bedürfnissen entspricht. Einigen Männern fällt es leichter, gesundheitliche Probleme in Begleitung der Partnerin oder eines Freundes anzugehen.
Angst
Viele Männer meiden Ärzte aus Angst vor dem eigentlichen Termin oder weil sie sich vor den Ergebnissen einer Untersuchung oder eines Tests fürchten. Viele Männer wollen sich auch nicht damit abfinden, dass sie aufgrund bestimmter Untersuchungsergebnisse möglicherweise ihre Lebensgewohnheiten ändern müssen.
Für Betroffene ist es daher wichtig, moralische Unterstützung in ihrem sozialen Umfeld zu finden. Dazu gehören Gespräche mit der Partnerin oder mit Freunden, die bereits ähnliche Arztbesuche durchlaufen haben, um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, was sie erwartet.
Scham
Die meisten Männer fühlen sich bei peinlichen körperlichen Untersuchungen unwohl. Bei einigen geht das sogar so weit, dass vor dem entsprechenden Arzttermin der Blutdruck steigt.
Für betroffene Männer kann es schon hilfreich sein, den Arzt sorgfältig auszuwählen, und darauf zu achten, dass sie sich bei ihm wohlfühlen. Ein Großteil der Angst kann genommen werden, wenn bereits im Vorfeld erfragt wird, was bei dem Termin gemacht wird. Eine unangenehme körperliche Untersuchung ist zwar nichts, was man sich unbedingt wünscht, kann jedoch schwerwiegende gesundheitliche Probleme aufdecken oder vorbeugen.
Viele Männer wollen keinen Rat
Gleichaltrige Männer oder die eigenen Eltern zu beraten, kann eine unglaublich schwierige Aufgabe sein. Viele ältere Menschen fühlen sich wie Kleinkinder bevormundet, vor allem, wenn sie von jüngeren Personen ungewollte Ratschläge erhalten.
Der beste Weg, damit umzugehen, besteht darin, ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen. Dies können Sie erreichen, indem Sie Ihre eigenen Erfahrungen subtil in die Unterhaltung einfließen lassen, und behutsam vermitteln, dass ein Arztbesuch gar nicht schlimm ist, und man sich am Ende sogar erleichtert fühlt.