Neue Studien zeigen, dass Lichttherapie mit hellem Licht bei älteren Menschen Depressionssymptome um bis zu 54 Prozent verbessert. Außerdem wurden Verbesserungen im Schlafmuster und bei Symptomen von Schlaflosigkeit, sowie ein ausgeprägter Anstieg des Neurotransmitters Serotonin festgestellt.
Patienten mit Depressionen haben oft einen zu niedrigen Serotoninspiegel. Ähnliche Studien wurden bisher bei anderen Arten von Depressionen durchgeführt, wie postnataler Depression, bipolarer Depression, saisonal abhängigen Störungen und anderen Krankheitsbildern. Diese Studien sind jedoch die ersten ihrer Art, bei denen Lichttherapie bei älteren Patienten eingesetzt wurde, die an schweren nicht-saisonalen depressiven Störungen litten. Diese Ergebnisse sind wichtig, da es bei bis zu 10 Prozent der älteren Bevölkerung Anzeichen für eine Depression gibt.
Lichttherapie erzielt Verbesserung bei Depressionen
Es wurden klinische Studien durchgeführt, bei denen Patienten zuhause eine Stunde lang mit blassblauem Licht oder einem schwachen roten Licht in den Morgenstunden bestrahlt wurden. Die Patienten wurden angewiesen, sich für eine Stunde vor die Lichtquelle zu setzen. Glücklicherweise wurde gezeigt, dass keine ophthalmologischen Bedenken bestehen, Patienten mit Augenkrankheiten oder -störungen dem hellen Licht auszusetzen. Sie brauchten nicht direkt in das Licht sehen, sondern sollten einfach die Augen während der Behandlung offen halten.
Während der Untersuchung bemerkten die Forscher innerhalb von drei Wochen Verbesserungen der Symptome der Depression. Selbst drei Wochen nach dem Ende der Therapie wurden weitere Verbesserungen in der Gruppe von Patienten verzeichnet, die mit dem blassblauen Licht bestrahlt worden waren. Jene, die diese Behandlung erhalten hatten, zeigten auch eine Abnahme ihrer Cortisolspiegel. Cortisol ist ein bekanntes Stresshormon, das Prozesse wie Stoffwechsel und Immunreaktion reguliert. Kontrollierte Lichtbestrahlung zu bestimmten Tageszeiten zeigte eine Verbesserung der Stimmung und Schlafqualität der Patienten.
Förderung der Schlafqualität
Die Therapie konnte auch den circadianen Rhythmus der Patienten verbessern. Dieser ist bei Depressionen bekanntlich gestört. Der circadiane Rhythmus wird auch als Hauptuhr des Körpers bezeichnet, und liefert natürliche Hinweise, um jene Hormone freizusetzen, welche die Schlafrhythmen beeinflussen. Circadiane Rhythmusstörungen treten häufig bei älteren Patienten auf, die kein natürliches Licht erhalten, beispielsweise in Pflegeheimen. Störungen des circadianen Rhythmus sind durch frühes Aufwachen am Morgen, abendliche Schläfrigkeit, Einschlafen zu unnatürlichen Zeiten oder spätes Aufwachen gekennzeichnet.
Eine Alternative zu traditionellen Antidepressiva
Die Erkenntnisse dieser Forschung könnten dazu führen, Patienten eine brauchbare Alternative zu bieten, die biologisch oder auf andere Weise gegen Antidepressiva resistent sind. Ältere Patienten sind aufgrund des ungünstigen Verhältnisses von Nutzen und Risiken bekanntermaßen nur schwer mit Antidepressiva zu behandeln. Bei älteren Personen besteht zudem das Risiko, dass sie ihre Arzneien nicht regelmäßig einnehmen, und die Therapie versagt. Da diese Behandlung zuhause erfolgen kann, ist sie eine Alternative für diejenigen, die das Haus nicht verlassen können oder in Pflegeeinrichtungen untergebracht sind. Diese alternative Therapie bietet eine solide Behandlungsoption für eine alternde Bevölkerung, die mit Depressionen und den entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten kämpft. Sie ist kostengünstig und birgt keinerlei Nebenwirkungen, weswegen sie eine gute Option für ältere Menschen mit Stimmungsstörungen darstellt.