Lichttherapie: Studie zeigt neue Behandlungsmöglichkeiten bei schwacher Libido auf

Die Andropause ist jene Zeit, innerhalb der es bei Männern zu einer Abnahme von Testosteron kommt, was dazu führt, dass ihre Libido sinkt. Hier könnte die sogenannte Lichttherapie Abhilfe schaffen.

Die Andropause vollzieht sich im Gegensatz zur Menopause der Frau eher schrittweise, kann aber genauso den Alltag eines Mannes beeinflussen, insbesondere seinen Sexualtrieb und seine sexuelle Leistungsfähigkeit. Dies ist Teil des natürlichen Alterungsprozesses, den viele Männer fürchten, aber nicht diskutieren.

Männliche Libido während der Andropause besser nach Lichttherapie

Sie haben sicher schon Frauen mittleren Alters mit einem Fächer in der Hand gesehen oder Frauen in der Menopause erlebt, die sich über Hitzewallungen und andere Symptome beschwert haben. Haben Sie auch von der Andropause gehört? Oder kennen Sie einen älteren Mann, dessen Libido nicht mehr so stark ist wie in seinen jüngeren Jahren? Wenn ja, möchten Sie vielleicht diese Forschungsergebnisse teilen.

Ein Artikel der Zeitschrift Medical News Today berichtet, dass eine kürzlich durchgeführte Studie an Männern mit geringem Sexualtrieb ergab, dass Männer, die an Andropause-Symptomen leiden, von der Anwendung der Lichttherapie profitieren könnten. Lichttherapie beinhaltet den Einsatz eines hellen künstlichen Lichts (oft als Lichtkasten bezeichnet), um Beschwerden wie saisonale affektive Störung, Depression, Angst, Stress und jetzt auch erektile Dysfunktion zu behandeln.

Basierend auf berichteten Fällen hat etwa ein Viertel aller Männer (25 Prozent) einen geringen Sexualtrieb. Eine aktuelle neuropsychopharmakologische Studie aus Österreich legt jedoch nahe, dass die frühe Morgen-Exposition gegenüber hellem Licht das männliche Testosteron erhöht und ihr Sexualleben nach nur zwei Wochen, nachdem die Anwendung begonnen hat, verbessert.

Wie bei Frauen, ist auch der Sexualtrieb des Mannes von den Jahreszeiten betroffen

Der leitende Arzt, Prof. Andrea Fagiolini, erklärt, dass die Studie bestätigt, dass männliche sexuelle Muster mit den Zyklen in der Natur übereinstimmen (wie, wenn die Sonne hell ist und wenn es dunkel ist). So steigt die sexuelle Funktion eines Mannes normalerweise im Sommer (und im Frühling) und nimmt im Winter (und im Herbst) ab. Wissenschaftlich geschieht dies, wenn das LH eines Mannes während des Jahres fluktuiert. LH (Luteinisierendes Hormon) wird durch das Hypophysenhormon hergestellt. Höhere LH-Faktoren entsprechen höheren T-Faktoren.

In der Studie wurden 38 Männer mit sexueller Erregungsstörung oder einer hypoaktiven Störung des sexuellen Verlangens (HSDD) in zwei verschiedene Testgruppen eingeteilt. Die Hälfte der Männer wurde zwei Wochen lang jeden Morgen einer hellen Box mit hellem Licht ausgesetzt, während die andere viel weniger Licht abbekam.

Die Studie zeigte, je mehr Licht vorhanden war, desto mehr Interesse an Sex und eine höhere Leistungsfähigkeit waren gegeben. Vor der Studie betrug, laut Selbsteinschätzung aller 38 Männer, der Grad ihrer sexuellen Befriedung durchschnittlich 2. Danach gaben jene Männer, die hellem Licht ausgesetzt waren, eine durchschnittliche Punktezahl von 6,3, während diejenigen, die weniger Lichttherapie erhielten, nur eine durchschnittliche Bewertung von 2,7 erreichten.

Die Ergebnisse verdeutlichten auch, dass die Vorteile nicht nur auf einer subjektiven Analyse beruhten. Die T-Spiegel bei den Männern in der ersten Gruppe erhöhten sich tatsächlich von 2,3 Nanogramm pro Milliliter auf 3,6 pro Milliliter, wohingegen die Männer in der zweiten Gruppe keinen Anstieg ihres Testosteronspiegels erlebten.

Fagiolini und ihre Kollegen stellen fest, dass auch Frauen mit geringem Sexualtrieb durch die Lichttherapie geholfen werden kann und dass eine größere Studie gerechtfertigt ist, um die Vorteile für Männer und Frauen zu untersuchen.