Dank Forschungen über das Mikrobiom ist das Thema Darmgesundheit in aller Munde. Dadurch bestätigen sich viele „Volksweisheiten“ und werden gleichzeitig präzisiert.
Sie werden wahrscheinlich Ihr ganzes Leben lang gehört haben, dass Sie brav Ihr Gemüse aufessen und sich ausgewogen ernähren sollten. Wir wissen nun, dass einer der Gründe für diesen guten Rat darin liegt, dass dadurch die Vielfalt der Darmflora unterstützt wird.
Die Bedeutung der Darmgesundheit
Das Nervensystem im Darm ist so komplex, dass manche von einer Art „zweiten Gehirn“ sprechen. Außerdem liegen rund 70 Prozent aller Immunzellen des Körpers in unserem Verdauungsorgan.
Ihr Darm ist die erste Verteidigungslinie Ihres Immunsystems und eine Quelle psychoaktiver Stoffe, die Gedanken und Stimmungen beeinflussen. Studien zeigen, dass Ernährung und Sport die primären Verteidigungslinien Ihrer Gesundheit bilden, doch die meisten nehmen zu wenig ernst, wie die Speisen, die Sie essen, zum Schutz ihrer Gesundheit dienen.
Nahrung zum Erhalt der Darmfloravielfalt
Das Allerwichtigste, was Sie tun können, ist, auf eine abwechslungsreiche Ernährung zu achten. Leider gelingt das nicht immer.
Manche Schätzungen gehen davon aus, dass drei Viertel des weltweit vorhandenen Nahrungsangebots aus gerade einmal 12 Plfanzen- und fünf Tierarten bestehen. Wenn sich in Ihrem Speiseplan allzu viel wiederholt, ist es an der Zeit, Ihrem Gaumen etwas Abwechslung zu gönnen. Idealerweise sollte eine Ernährung verfolgt werden, die möglichst pflanzlich ist, und aus viel Obst, Gemüse, Bohnen und Hülsenfrüchten besteht. Sie brauchen keinesfalls zum Vegetarier werden, sollten aber eine einseitige Kost vermeiden, die aus viel Weizen und Fleisch besteht, vermeiden. Leider machen diese Lebensmittel den Speiseplan vieler Menschen in der westlichen Welt aus.
Zu jenen Lebensmitteln, die Ihrer Darmflora besonders zuträglich sind, gehören:
- Artischocken
- Grüne Erbsen
- Brokkoli, Rosenkohl und Kohlgemüse
- Linsen
- Bohnen, beispielsweise Kidney- oder Pintobohnen
- Vollkornprodukte, in denen die Kleie noch enthalten ist.
Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir und Sauerkraut können die Darmflora ebenfalls unterstützen und helfen, nützliche Bakterien in den Darm zu bringen. Das kann besonders wichtig werden, wenn Ihnen vor Kurzem Antibiotika verabreicht wurden. Sie sollten aber auch zu Nahrungsmitteln greifen, die Präbiotika enthalten, welche dafür bekannt sind, nützlichen Bakterien als Nahrung zu dienen. Kartoffeln und Reis enthalten Stärke, die als Präbiotikum bekannt ist. Rohes Obst, Gemüse und Vollkornprodukte stellen ebenfalls gute Präbiotikaquellen dar.
Die richtigen Fette und Öle sind ebenfalls essentiell. Viele Studien zeigen, dass Olivenöl sowohl der Darm- als auch der Hirngesundheit auf die Sprünge hilft. Kokosöl verfügt über viele mittelkettige Triglycericde und wird seit langem bei bestimmten Verdauungsproblemen wie Magenkrebs eingesetzt. Darüber hinaus ist es nützlich für die Darmflora. Sie sollten gleichzeitig darauf achten, Lebensmittel zu vermeiden, die Ihrer Darmflora schaden können. Dazu gehören künstliche Süßstoffe sowie Fleisch, das Antibiotika enthält.
Bewusstsein schaffen
Die beste Methode, um an Ihrer Darmgesundheit zu arbeiten, besteht darin, ein Ernährungstagebuch zu führen. Ihr Anfangsziel sollte lauten, lediglich aufzuzeichnen, was Sie essen, ohne es zu beurteilen. Nehmen Sie sich eine Woche Zeit, um eine gewisse Grundlage zu schaffen und sehen Sie dann nach, was Sie derzeit zu sich nehmen. Informieren Sie sich über diese Lebensmittel.
Sie werden anfangen, die Inhaltsstoffe eingehender durchzulesen. Achten Sie auch auf die Wörter, die Sie nicht kennen und jene, die Sie kennen. Nur weil Sie wissen, was eine Kartoffel ist, heißt das noch nicht, dass Sie wissen, was sie mit Ihrem Darm anstellt.
Es sollte nicht lange dauern, bis Sie Zusammenhänge zwischen dem, was Sie essen und den Problemen feststellen, an denen Sie leiden. Sobald Sie mit genug Wissen ausgestattet sind, können Sie anfangen, bessere Entscheidungen zu treffen, um Ihre Gesundheit bestmöglich zu fördern.
Fazit
Genau wie Sie es sich nicht so leicht abgewöhnen können, auf Alkohol oder Nikotin zu verzichten, können Sie auch nicht im Handumdrehen zu einer gesunden Ernährung umswitchen. Dies geht meist nur in kleinen Schritten. Wichtig ist, sich bestmöglich zu informieren, und zu lernen, es besser zu machen. Es stimmt eben doch: Du bist, was du isst. Eine gesunde Kost ist der erste Schritt zu einer geunden Darmflora.