Einige Mediziner sind der Ansicht, dass die so genannte kognitive Verhaltenstherapie Frauen während den Wechseljahren helfen könnte, sowie beiden Geschlechtern, um mit dem Alterungsprozess und dessen Folgen besser umzugehen.
Was ist kognitive Verhaltenstherapie?
Bei kognitiver Verhaltenstherapie handelt es sich um eine psychologische Behandlungsmethode, bei der der Psychotherapeut mit dem Patienten zusammenarbeitet, um Lösungen für Probleme zu finden, die durch negative Emotionen und Verhaltensweisen ausgelöst werden.
Wie funktioniert kognitive Verhaltenstherapie?
Typischerweise wird eine kognitive Verhaltenstherapie im Behandlungszimmer von Psychologen, Psychiatern, oder anderen qualifizierten Personen durchgeführt. Während der Therapiesitzung wird dem Patienten geholfen, Muster zu entdecken, die durch negatives Denken verursacht werden sowie die Folgen, die aus diesen Gedanken resultieren. Sobald die negativen Gedanken und Handlungen definiert sind, können Therapeut und Patient gemeinsam danach streben, konstruktive Lösungsmethoden für diese Probleme zu finden.
Mögliche Anwendungsgebiete
Die Methode hat sich bei vielen Menschen, die mit körperlichen und geistigen Krankheiten kämpfen, sowie bei der Behandlung oder Verbesserung von körperlichen und emotionalen Symptomen als sehr erfolgreich erwiesen. Zu den spezifischen Leiden zählen Depressionen, Angststörungen, Posttraumatische Belastungsstörung, Drogenmissbrauch, Schlaflosigkeit und sexuelle Probleme. In jüngster Zeit wird kognitive Verhaltenstherapie auch angewandt, um die Wechseljahre zu behandeln und älteren Menschen zu helfen, die Folgen des Alterns besser zu verkraften.
Kognitive Verhaltenstherapie und Wechseljahre
Eine 2012 von Forschern des Journal of the North American Menopause Society durchgeführte Studie untersuchte, wie wirksam kognitive Verhaltenstherapie bei der Bekämpfung der körperlichen Symptome der Wechseljahre wie Hitzewallungen und nächtlicher Schweißausbrüche ist. Die Forscher wählten dabei 150 Frauen aus, die diese Symptome seit mindestens einem Monat mindestens zehnmal pro Woche zeigten.
Die Probandinnen nahmen an intensiven kognitiven Verhaltenstherapiesitzungen teil, während die Studienleitung ihre geistige Gesundheit und die Häufigkeit der Symptome sechs Wochen und 26 Wochen nach Studienbeginn untersuchte. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass die kognitive Verhaltenstherapie deutliche Besserungen bei der Häufigkeit nächtlicher Schweißausbrüche mit sich brachte. Zudem registrierten die Probandinnen eine Verbesserung der geistigen Klarheit sowie des emotionalen Wohlbefindens.
Zusammenfassend erklärten die Forscher, dass die kognitive Verhaltenstherapie Frauen in den Wechseljahren helfen kann, weniger oder leichtere Symptome bestimmter körperlicher Beschwerden zu erleiden.
Kognitive Verhaltenstherapie und die Folgen des Alterns
Einige Mediziner sind der Meinung, dass das Älterwerden sowie die potentiellen gesundheitlichen und körperlichen Veränderungen, die damit verbunden seien, nicht unbedingt zu einer Verschlechterung der geistigen Gesundheit von älteren Personen beitragen müssten. Sie gehen eher davon aus, dass solche emotionalen und mentalen Beeinträchtigungen durch soziale Veränderungen hervorgerufen werden (Ruhestand, Wegziehen von Kindern und Enkeln sowie potentieller Verlust des Partners und lebenslanger Freunde).
Ärzte und klinische Forscher, die diese Ansicht teilen, behaupten auch, dass psychische Probleme bei älteren Menschen häufig als geistige oder körperliche Erkrankungen diagnostiziert werden, obwohl diese Schlussfolgerungen nicht immer zutreffend sind. Kognitive Verhaltenstherapiesitzungen seien eine wesentlich wirksamere Behandlungsmethode, da ältere Menschen dadurch die Chance hätten, ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen, und die zugrundeliegenden Gründe zu erkunden, ohne sich unnötigen Behandlungen zu unterziehen, die ihre Probleme möglicherweise nur verschlimmern.