Laut Forschungen könnte es einen Zusammenhang zwischen einer Glatze und Prostatakrebs geben, wobei Testosteron möglicherweise die Verbindung ist.
Das wichtigste männliche Hormon, das dafür bekannt ist, eine bestimmte Art von Haarausfall zu verursachen, könnte ein Vorbote für eine spätere Krebserkrankung sein.
Welchen Einfluss hat Testosteron auf den Körper?
Das Androgen ist ausschlaggebend für die Entwicklung und das allgemeine Wohlbefinden eines Mannes, da es zahlreiche Funktionen im männlichen Körper ausübt. Seine Hauptaufgaben bestehen darin, die männliche Libido und das Wachstum der Geschlechtsorgane anzuregen. Diese Substanz fördert aber auch das Muskel- und Knochenwachstum, kurbelt die Produktion roter Blutzellen im Knochenmark an und kann die Stimmung verändern.
Eine Über- oder Unterproduktion von Testosteron kann weitreichende Folgen haben. Eine zu geringe Menge des Hormons kann zu Problemen wie Gewichtsverlust, Knochenbrüchen, Depressionen und sexuellen Schwierigkeiten führen. Wenn zu viel Testosteron im männlichen Blutkreislauf vorhanden ist, kann das Endresultat ein hoher Cholesterinspiegel sein. Laut neuer wissenschaftlicher Studien könnte die Wirkung von Testosteron auf Haarausfall mit der ernsthaftesten Folge für den Körper zusammenhängen.
Eine hormonelle Verbindung zu Kahlheit?
Der männliche Körper bildet aus dem Hormon ein Androgen namens Dihydrotestosteron (DHT). DHT stimuliert die Haarfollikel und sorgt dafür, dass Haare an gewissen Stellen, wie der Brust, wachsen und an anderen Stellen ausgehen, am deutlichsten ist dies an der Kopfhaut sichtbar. Hormonell bedingter Haarausfall ist ein Leiden, das als erblich bedingter Haarausfall oder androgenetische Alopezie bekannt ist und manchmal schon in den 20ern, meist aber erst eintritt, wenn ein Mann älter wird.
Der Zusammenhang mit Prostatakrebs
Es ist außerdem bewiesen, dass DHT auch das Wachstum von Prostatazellen begünstigt, was als gutartige Prostatavergrößerung bezeichnet wird. Diese kommt bei älteren Männern recht häufig vor, und muss nicht immer bedeuten, dass bald Prostatakrebs diagnostiziert wird. Wissenschaftler glauben jedoch, dass Männer, die unter erblich bedingtem Haarausfall leiden, potentiell stärker gefährdet sind, später an dieser Krebsart zu erkranken.
Eine in den USA durchgeführte Untersuchug von fast 200 Prostatakrebspatienten und mehr als 100 Männern, deren Testergebnisse auf Krebs hinwiesen, ergab, dass glatzköpfige Männer häufig den schlimmsten Krebsschweregrad hatten. Auch jene, deren Testergebnisse auf Krebs hinwiesen, hatten stärkeren Haarausfall. Eine andere Studie mit amerikanischen Männern ergab ebenfalls, dass aggressiver Prostatakrebs mit erblich bedingtem Haarausfall zusammenhängt.
Nicht nur amerikanische Wissenschaftler kamen zu diesem Ergebnis. Eine Gruppe australischer Forscher verglich rund 1500 Männer, bei denen, bevor sie das 70. Lebensjahr erreicht hatten, ein mittelschwerer oder schwerer Prostatakrebs diagnostiziert wurde, mit rund 1400 Männern derselben Altersgruppe, die nicht erkrankt waren. Die Forscher fanden heraus, dass Krebs viel häufiger bei Männern mit Haarausfall auftrat als bei jenen mit voller Haarpracht.
Was können Männer tun?
Wissenschaftler warnen, dass diese Studien alles andere als aussagekräftig sind, und in keinster Weise garantieren, dass eine Glatze ein Symptom bei Prostatakrebs ist oder sein wird. Männer, die unter erblich bedingtem Haarausfall leiden, wird jedoch empfohlen, mit ihrem Arzt über dieses Problem zu sprechen, besonders wenn bei ihnen ein hohes Prostatakrebsrisiko besteht, z.B. aufgrund einer genetischen Vorbelastung.