Laut einer neuen Studie, die auf dem Weltkongress der Menopause in Vancouver vorgestellt wurde, kommen jugendliche Mütter früher in die Menopause oder benötigen eine Hysterektomie.
Was versteht man unter Hysterektomie?
Unter Hysterektomie versteht man die chirurgische Entfernung der Gebärmutter, es können aber auch Eileiter und Eierstöcke betroffen sein. Dieser Eingriff kann Auswirkungen auf die Symptome der Menopause haben. In diesem Lebensabschnitt der Frau, kommt die Menstruation zum Erliegen und es ist keine Schwangerschaft mehr möglich. Von vorzeitiger Menopause spricht man hingegen, wenn die Frau die Wechseljahre vor dem 40. Lebensjahr erreicht.
Studie assoziiert eine Mutterschaft im Jungendalter mit vorzeitiger Menopause oder Hysterektomie
Laut den Daten einer kürzlich aus Kanada vorgelegten Studie „International Mobility in Aging Study“ haben jugendliche Mütter eine höhere Wahrscheinlichkeit, eine frühe Menopause zu erfahren, als jene, die ihre Kinder später zur Welt bringen. Diese Studie umfasste die Gesundheitsgeschichte von mehr als tausend Frauen aus verschiedenen Ländern. Anhand den Ergebnissen wurde festgestellt, dass jene Frauen, die ein Kind vor dem 20. Lebensjahr zur Welt brachten, die Menopause vor dem 45. Lebensjahr erreichten. Dies betraf 43 Prozent aller Frauen, die an der Studie teilnahmen.
Die Studie stellte ebenso fest, dass der Hälfte aller Frauen, die eine frühe Menopause erlebte, später auch die Gebärmutter entfernt wurde. Die Daten zeigten, dass bei jugendlichen Müttern eine 64 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit bestand, sich einer Hysterektomie zu unterziehen, als bei jenen, die ihre Kinder später zur Welt brachten. (p = 0,01, OR = 1,64). Diese Resultate belegen die Verbindung zwischen früher Menopause und Hysterektomie.
Dr. Catherine Pirkle und Dr. Maria Velez, Forscherinnen der Studie fanden heraus, dass frühe Schwangerschaften dazu führen, dass eine Frau die Menopause vorzeitig erlebt, und sich die Wahrscheinlichkeit einer Operation im Bereich der Fortpflanzungsorgane erhöht.
Wechseljahre in späterem Alter werden mit einem besseren Leben, wie einer höheren Lebenserwartung und einer niedrigeren Herz-Kreislauf-Erkrankungsrate assoziiert. Das bedeutet, dass eine frühe Menopause und jede Operation, an der die Gebärmutter beteiligt ist, Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Kognitive Gesundheit, Lebenserwartung- und qualität verschlechtern sich dadurch.
Ursachen für eine Hysterektomie
In bestimmten Fällen ist eine Hysterektomie erforderlich: Dazu zählen Adenomyose, Plazenta Previa, Vaginalprolaps, Uterusmyome und schwere Endometriose. Eine Operation erfolgt in der Regel jedoch erst dann, wenn alle anderen therapeutischen Bemühungen fehlgeschlagen sind. Manche Frauen entscheiden sich für eine OP, weil sie keine Kinder möchten. Ohne therapeutische Indikation wird von der Operation aufgrund der Nebenwirkungen jedoch abgeraten.
Risiken im Zusammenhang mit der Operation
Eine Hysterektomie ist ein schwerer Eingriff und kann zu einigen Komplikationen führen. Dazu zählen etwa Harninkontinenz, Fistelbildung (abnorme Verbindung von Blase und Scheide) und Vaginalprolaps (krankhafte Ausstülpung der Vagina nach außen). Auch Wundheilungsstörungen, Entzündungen und Blutungen sind möglich. Betroffene Frauen sollten sich umfassend über die Folgen, sowie die Vor- und Nachteile des Eingriffs, und über verschiedene Operationstechniken informieren, ehe sie sich für eine Hysterektomie entscheiden.
Fazit
Anhand der Studie zeigt sich, dass es einen Zusammenhang zwischen Geburten in jungem Alter und einer vorzeitigen Menopause gibt. Zudem ist offensichtlich, dass eine Verbindung zwischen frühen Wechseljahren und einer Hysterektomie existiert. Aufgrund dieser Erkenntnisse wäre es optimal, jugendliche Mütter umfassend aufzuklären, um sie zu lehren, wie sie mit ihrer Gesundheit umgehen. Dadurch haben junge Mädchen auch die Möglichkeit, therapeutische Maßnahmen zu ergreifen, um die mit der frühen Mutterschaft verbundenen Risiken zu minimieren.