Hypogonadismus des Mannes tritt auf, wenn der Körper des starken Geschlechts nicht dazu in der Lage ist, ausreichend Testosteron, Spermien oder beides zu produzieren. Nachfolgend finden Sie einige hilfreiche Informationen zu diesem Krankheitsbild.
Hypogonadismus kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen in Erscheinung treten, wobei Männer häufiger betroffen sind. Die Boston University School of Medicine schätzt, dass in den USA etwa vier bis fünf Millionen männliche Bürger an dieser Erkrankung leiden. Manche Männer kommen damit bereits zur Welt, andere entwickeln sie während der Pubertät. Infektionen oder Verletzungen sind die häufigste Ursache für Hypogonadismus bei älteren Männern. Die Symptome hängen vom Alter ab, in dem die Erkrankung entsteht, die Behandlungsform richtet sich hauptsächlich nach der Ursache.
Zwei Typen von Hypogonadismus
Die primäre Form des Hypogonadismus stammt von einem Problem mit den Hoden. Der sekundäre Typ tritt auf, wenn ein Problem mit der Hypophyse oder dem Hypothalamus vorliegt. Sowohl Hypophyse als auch Hypothalamus sind Teile des Gehirns und signalisieren die Freisetzung von Hormonen, die den Hoden mitteilt, wann sie Testosteron herstellen sollen.
Beide Krankheitstypen können sich entweder bei der Geburt oder im Erwachsenenalter entwickeln. Es ist auch möglich, primären und sekundären Hypogonadismus gleichzeitig zu haben.
Erhöhtes Risiko
Verschiedene biologische Bedingungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Mannes, diese Erkrankung zu entwickeln.
Drei der häufigsten Ursachen sind:
1. Chemotherapie oder Bestrahlung –
Eine Krebsbehandlung beeinträchtigt oft die Fähigkeit des Körpers, Testosteron und Sperma zu produzieren. Obwohl diese Auswirkungen meist nur temporär sind, ist eine dauerhafte Unfruchtbarkeit möglich. Einige Männer, die sich einer Krebsbehandlung unterziehen, lassen vor Therapiebeginn ihre Samenzellen einfrieren.
2. Hodentrauma –
Jegliche Schäden an den Hoden können die Testosteronproduktion behindern. Die Testikel befinden sich außerhalb des Körpers, daher haben sie ein höheres Verletzungsrisiko. Körperliche Aktivitäten zählen zu den häufigsten Ursachen für ein Hodentrauma.
3. Angeborene Anomalie –
Das Klinefelter Syndrom ist eine Anomalie der X- und Y-Chromosomen. Die meisten Männer haben ein X- und ein Y-Chromosom. Jene, die vom Klinefelter Syndrom betroffen sind, besitzen ein zusätzliches X-Chromosom mit einem Y-Chromosom. Das zusätzliche X-Chromosom wirkt sich negativ auf die Hodenentwicklung aus.
Die sekundäre Form der Erkrankung hat ebenfalls verschiedene Ursachen.
Vier der häufigsten Ursachen sind:
1. Altern –
Wenn Männer altern, produzieren sie meist weniger Testosteron. Dieser Rückgang vollzieht sich langsam, aber stetig.
2. AIDS/HIV –
AIDS/HIV kann Hypothalamus, Hirnanhangdrüse und Hoden beeinträchtigen. Ein Problem mit einem oder mehrerer dieser Organe kann die Testosteronproduktion verringern.
3. Hirntumor –
Ein Tumor an oder in der Nähe der Hirnanhangdrüse kann zu einem Testosteronmangel führen. Die Tumorbehandlung kann die Funktion der Hypophyse beeinträchtigen.
4. Bestimme Krankheiten –
Entzündliche Krankheiten, welche den Hypothalamus und die Hirnanhangdrüse beeinflussen, verhindern oft die Testosteronproduktion. Tuberkulose ist ein Beispiel für derartige Krankheiten. Zudem zeigen Forschungen, dass Übergewicht ein Risikofaktor ist.
Symptome
Die Symptome hängen davon ab, wann sich die Erkrankung entwickelt. Wenn sie im Mutterleib auftritt, betrifft sie die Genitalien des männlichen Babys. Die Genitalien könnten unterentwickelt oder nicht eindeutig erkennbar sein, oder wie weibliche Geschlechtsorgane aussehen. Darüber hinaus kann dieser Zustand die Pubertät verzögern oder eine normale Entwicklung verhindern.
Männliche Erwachsene könnten eine gestörte Fortpflanzung und mentale Veränderungen erfahren.
Die Symptome umfassen:
1. Osteoporose
2. Entwicklung von Brüsten
3. Unfruchtbarkeit
4. Impotenz
5. Hitzewallungen
6. Müdigkeit
7. Verminderter Sexualtrieb
8. Unfähigkeit, sich zu konzentrieren
Diagnose, Behandlung und Risiken
Für eine Diagnose sind körperliche Untersuchungen und Bluttests nötig. Als Behandlung wird häufig eine Testosteronersatztherapie empfohlen. Diese Therapie kann den Sexualtrieb wiederherstellen, die Energie erhöhen und Erektionsstörungen verhindern. Im Falle eines Problems mit der Hirnhangdrüse können Hypophysenhormone die Fruchtbarkeit und Spermienproduktion wiederherstellen. Es gibt jedoch keine Behandlung, die Infertilität, verursacht durch Hodenprobleme, rückgängig machen kann.
Die Mayo Clinic berichtet, dass sich auch Buben einer Testosteronersatztherapie unterziehen. Dies führt dazu, dass sich Pubertät und sekundäre Geschlechtsmerkmale normal entwickeln. Für Jungen wird Testosteron in allmählich steigenden Dosen verabreicht. Das Ziel besteht darin, die normale Testosteronproduktion des Körpers nachzuahmen.
Eine Testosteronersatztherapie stellt eigene Risiken dar. Diese umfassen Blutgerinnsel, eine Vergrößerung der Prostata und Herzinfarkte. Die Behandlung kann auch einen Typ von Prostatakrebs verschlechtern. Nach der Erstbehandlung sind Routineuntersuchungen erforderlich, um einen normalen Testosteronspiegel aufrechtzuerhalten.