Hormontherapien können sich bei der Behandlung von Sarkomen, einer ernsthaften, und potentiell lebensbedrohlichen Krankheit, als äußerst effektiv erweisen. Hormone können das Sarkom beeinflussen, eine Hormontherapie kann jedoch zur Behandlung von bösartigen Krebszellen eingesetzt werden.
Was ist ein Sarkom?
Bei einem Sarkom handelt es sich um eine bestimmte Krebsart. Bösartige Krebszellen befallen hier Knochen, Weichgewebe, Bänder, Knorpel und sogar Blutgefäße, die Muskeln und Knochen verbinden, bis hin zu anderen Strukturen wie der Haut. Ein Sarkom kann überall im Körper auftreten. Forscher gehen davon aus, dass diese Krebsart recht selten ist, und in Deutschland etwa 4000 bis 5000 Neuerkrankungen pro Jahr ausmacht. Zudem werden über 50 verschiedene Arten von Sarkomen unterschieden.
Ursachen
Wissenschaftler sind größtenteils nicht in der Lage, eine genaue Ursache zu bestimmen. Dieselben Mediziner gehen jedoch davon aus, dass bestimmte Faktoren die Wahrscheinlichkeit erhöhen können, eine solche Krebsform zu entwickeln. Zu diesen Faktoren zählen Gendefekte, Infektionen mit Herpesvirus-8, sowie Bestrahlungen bei Behandlung anderer Krebsarten oder Krankheiten. Es wird zudem vermutet, dass Sarkome durch den Kontakt mit gewissen giftigen Chemikalien und Umweltsubstanzen hervorgerufen wird.
Symptome
In viele Fällen bemerken Betroffene keine körperlichen Symptome, bis die Krankheit fortgeschritten ist. Falls frühe Symptome auftreten, und erkennbar sind, nehmen Betroffene mitunter eine schmerzende Geschwulst in der Körpergegend wahr, in der sich der Krebs gebildet hat. Zu den sonstigen Beschwerden zählen Entzündungen und Bewegungsstörungen. Zudem können Sarkome in bestimmten Körperregionen auftreten, und dort Probleme hervorrufen. Bildet sich beispielsweise ein Sarkom im Magen-Darm-Trakt, kann es zu Verdauungsproblemen kommen.
Diagnose
Da Sarkome oft in tiefliegendem Körpergewebe auftreten, kann die Diagnose oft erst bestätigt werden, nachdem diverse Untersuchungen wie Magnetresonanz (MRI), Computertomographie, Positronen-Emissions-Tomographie (PET), und Ultraschall durchgeführt wurden.
Potentielle Behandlungsmethoden
Die Behandlungsmethoden hängen von der jeweiligen Art des Sarkoms ab, das diagnostiziert wurde, der genauen Lage des Tumors, dem Alter des Patienten, seinem allgemeinen Gesundheitszustand, sowie dem Krebsstadium und der Aggressionsstufe. Zu den gängigen Behandlungsmethoden zählen chirurgische Eingriffe, Chemotherapie und Bestrahlung. In jüngster Zeit werden auch andere Therapieverfahren erprobt. Diese umfassen Gen-, Immun- und Hormontherapien.
Zusammenhang zwischen Hormonen und Sarkomen
Manche Sarkomarten brauchen bestimmte Hormone, um zu wachsen, und sich auszubreiten. Gebärmutterhalskrebs beispielsweise benötigt zur Entstehung Östrogen und Progesteron. Wird dem Krebs eines von beiden Hormonen vorenthalten, kann seine Ausbreitung verlangsamt werden.
Hormontherapie als wirksame Behandlungsmethode gegen Sarkome
Sarkome durch Vorenthaltung von „Nährstoffen“ wie Östrogen und Progesteron „auszuhungern,“ ist die Grundlage der Hormontherapie. Dieser Ansatz hat sich bei bestimmten Gebärmutterkrebsarten als recht wirksam erwiesen.
Betroffene gelten vor allem dann als gute Kandidaten für diese Behandlungsform, wenn Chirurgie und andere Techniken nicht angezeigt sind, schlecht vertragen werden, der Krebs sich ausgebreitet hat, oder nach einem bereits erfolgten Behandlungsversuch wieder auftritt.
- Geeignete Medikamente – Medikamente, die bei der Hormontherapie eingesetzt werden, bestehen aus Stoffen, die entweder bestehende Mengen an sarkomfördernden Hormonen vermindert, oder die Herstellung und Ausschüttung solcher Hormone durch den Körper unterdrückt.
- Verabreichung – Normalerweise wird eine Hormontherapie oral durch Tabletten oder mittels Injektionen verabreicht. Die meisten Betroffenen ziehen diese Methoden vor, da sie auch problemlos zuhause angewandt werden können.
- Nebenwirkungen – Hormonunterdrückung kann Nebenwirkungen hervorrufen. Diese Reaktionen ähneln oft denen der Wechseljahre, und umfassen nächtliche Schweißausbrüche, Hitzewallungen, eine schwache Libido, Gewichtszunahme, Knochenbrüchigkeit und Scheidenprobleme.