Schwankende Hormonspiegel (insbesondere Sexualhormone) können sowohl bei Männern, die die Andropause durchleben, als auch bei Frauen, die sich in der Menopause befinden, zu Kopfschmerzen führen.
Meno- und Perimenopause
Die instabile Menge an weiblichen Hormonen, die in den Wechseljahren auftreten, kann Frauen, die früher Kopfschmerzen hatten, Erleichterung bringen. Bei anderen verschlimmern sich die Schmerzen wiederum.
Eine Frau, die sich der Menopause nähert, sich also in der Perimenopause befindet, erlebt eine Abnahme ihres Östrogenspiegels. Dieser Rückgang erfolgt selten abrupt oder besonders geregelt. Dies ist der Grund, warum Frauen in der Perimenopause einen Monat lang eine normale Periode haben können, die dann einige Monate aussetzt, um schließlich wieder aufzutreten, gefolgt von Monaten der Amenorrhö. Wenn die Menstruation seit einem Jahr augeblieben ist, gilt die Frau als in den Wechseljahren.
Neben der Produktion von weniger Östrogen, bildet die Frau auch geringere Mengen Progesteron und noch weniger Testosteron, jenes Hormon, das mit Männern assoziiert wird. Männer stellen Testosteron in ihren Hoden und Nebennieren her, während es Frauen in ihren Nebennieren und Eierstöcken produzieren. Frauen besitzen etwa ein Drittel des Testosterons, über das Männer verfügen.
Die unterschiedlichen Spiegel an Sexualhormonen können die Häufigkeit und Schwere der Kopfschmerzen beeinflussen. Einige Frauen bekommen von ihren Ärzten eine Hormonersatztherapie verschrieben, um mit den anderen lästigen Symptomen der Menopause fertig zu werden. Wie diese Therapie die Kopfschmerzen der Frau beeinflusst, ist ungewiss. Wie bei der Meno- und Perimenopause, finden manche Frauen Erleichterung, während andere feststellen, dass ihre Schmerzen häufiger auftreten und schwerer ausfallen.
Auswirkungen, die auf hormonelle Veränderungen beruhen, betreffen nicht nur Frauen
Während der Andropause schwanken auch die Testosteron- und Östrogenspiegel bei Männern, bis Testosteronspiegel unterdrückt und Östrogenspiegel erhöht werden.
Die Symptome der Andropause können in etwa so dramatisch sein wie bei der Frau, obwohl nicht jeder ansonsten gesunde Mann die Wechseljahre erlebt, genau wie jede gesunde Frau die Menopause. Die Andropause bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Mann keine Kinder mehr zeugen kann; im Gegensatz dazu, kommt die weibliche Fortpflanzungsfähigkeit innerhalb der Menopause zum Erliegen. Auch, was als niedriges Testosteron-Niveau angesehen wird, unterscheidet sich von Mann zu Mann.
Neben abnehmender Energie, Libido und Kraft kann ein Mann, der die Andropause durchlebt, einer ziemlich dramatischen Gewichtszunahme unterliegen, wenn das Testosteron in seinem Körper in Östrogen umgewandelt wird. Östrogen hilft Männern und Frauen, Fett zu akkumulieren, sodass der Mann zusätzliches Gewicht, einen aufgeblähten Bauch sowie eine „Männerbrust“ entwickeln kann. Er kann Reizbarkeit erfahren, die sich mit Depression, Müdigkeit, Schwitzen und Kopfschmerzen abwechselt. Wie Frauen, erhalten auch manche Männer eine Hormonersatztherapie. In diesem Fall werden sie mit synthetischem Testosteron behandelt.
Die gute Nachricht ist, dass es Möglichkeiten gibt für Menschen, die am Wendepunkt ihres Lebens stehen, mithilfe derer Kopfschmerzen kontrolliert werden können. So existieren bestimmte Nahrungsmittel, die zusammen mit ihren Hormonspiegeln arbeiten, um Schmerzen vorzubeugen. Dazu zählen etwa Hartkäse, Schokolade, Milchprodukte oder Koffein. Auch regelmäßiges Training scheint das Auftreten von Kopfschmerzen zu verhindern. Ärzte empfehlen ihren PatientInnen, drei- bis viermal pro Woche etwa 30 Minuten Sport zu treiben. Schon ein einfacher Spaziergang kann ausreichend sein. Andere Therapien umfassen Akupunktur, eine alte chinesische Therapie, die auf die Energien des Körpers durch Verwendung hauchdünner Nadeln abzielt, Nahrungsergänzungen mit Kräutern sowie Vitamine und Therapien wie Biofeedback.