Typ-2-Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für viele gesundheitliche Probleme, wovon die wohl lebensbedrohlichsten Herz-Kreislauferkrankungen sind.
Wie die Amerikanische Herzgesellschaft (AHA) berichtet, sterben Typ-2-Diabetiker bis zu viermal häufiger an Herzerkrankungen. Die Krankheit könne zwar behandelt werden, jedoch bestehe auch dann ein Risiko, wenn die Blutzuckerwerte unter Kontrolle seien. Das liegt daran, dass die Störung eng mit weiteren Risikofaktoren verbunden ist, die Schlaganfälle und Herzinfarkte begünstigen. Eine Arterienverhärtung ist die häufigste Ursache von diabetesbedingten Herzkrankheiten.
Cholesterin sammelt sich in den Blutgefäßen und bildet so Plaques, die Risse verursachen oder sich loslösen können. Ihr Körper reagiert darauf, indem er Blutplättchen zur Reparatur der Risse ausschüttet. Diese Blutplättchen können wiederum den Blutfluss stören, der Sauerstoff ins Herz transportiert. Zum Glück, so die AHA, gehöre Typ-2-Diabetes zu den vergleichsweise beherrschbaren Risikofaktoren in Bezug auf Herzkrankheiten.
Typ-2-Diabetes lindern durch Abnehmen
Übergewicht ist ein wichtiger Faktor für die Entstehung von Diabetes. Abnehmen kann die Blutzuckerwerte senken, weil dadurch die Insulinresistenz reduziert wird. Jenes Gewicht, das man abnehmen muss, um eine merkliche Wirkung zu spüren, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Experten gehen davon aus, dass fünf bis zehn Prozent des Körpergewichts bei den meisten Menschen ausreicht.
Holen Sie sich ärztlichen Rat ein, wenn Sie wissen möchten, wie viel Sie abnehmen müssen. Eine gesunde Ernährung ist beim Abnehmen immer der wichtigste Punkt. Konzentrieren Sie sich auf eine Vollwerternährung mit viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten aus Meeresfischen und Nüssen. Stark verarbeitete Lebensmittel und Zucker sollten Sie möglichst vermeiden.
Regelmäßig Sport treiben
Streben Sie pro Woche mindestens 150 Minuten moderaten bis intensiven Sport an. Dieser sollte sich auf drei bis vier Tage verteilen, mit nicht mehr als zwei Ruhetagen dazwischen. Belassen Sie es nicht nur bei Ausdauersport. Legen Sie auch zwei bis drei Runden Kräftigungsübungen pro Woche ein. Sport wird Ihnen sehr dabei helfen, abzunehmen und Ihre Blutzuckerwerte zu senken. Ihr Körper wird Glukose und Insulin lang- und kurzfristig besser nutzen können, der Blutzuckerspiegel nimmt ab und bleibt stabil.
Für einen gesunden Blutdruck und Cholesterinspiegel sorgen
Es ist wichtig, sowohl Blutdruck als auch Cholesterinwerte im Rahmen zu halten, insbesondere für Diabetiker. Mit zunehmendem Alter wird das immer schwieriger. Das Sinken der Östrogenwerte kann bei Frauen in den Wechseljahren einen Risikofaktor für Herzkrankheiten darstellen. Der Blutdruck steigt, die LDL-Werte, also das „schlechte Cholesterin“ geht in die Höhe, während die „guten“ HDL-Cholesterinwerte sinken.
Bei Männern über 45 kommt es durch Sinken der männlichen Hormone zur sogenannten Andropause. Niedrige Testosteronwerte bei Männern stehen in nachweislichem Zusammenhang mit Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Ernährung und Sport können zwar den Blutdruck und die Cholesterinwerte in gewissem Maße senken, manchmal sind dazu jedoch auch spezielle Medikamente erforderlich.
Medikamente nach Rezept einnehmen
Wenn Sie Probleme haben, Ihren Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten, wird Ihnen Ihr Arzt entsprechende Arzneien verschreiben. Falls er dies tut, müssen Sie darauf achten, diese regelmäßig einzunehmen, um Komplikationen zu vermeiden. Die erste Wahl bei den Medikamenten ist meist Metformin, ein Medikament, das die Menge an Glukose verringert, die von der Leber produziert wird. Ihr Körper wird so das Insulin besser einsetzen und die Blutzuckerwerte besser im Rahmen halten können.
Andere Medikamente helfen Ihrem Körper entweder dabei, mehr Insulin herzustellen oder machen ihn insulinempfindlicher. Manchmal ist auch eine Insulintherapie nötig, bei der Sie sich regelmäßig Spritzen verabreichen müssen. Ihr Arzt wird die für Sie richtige Behandlungsform wählen.
Blutzuckerspiegel im Auge behalten
Er wird Ihnen auch dazu raten, Ihren Blutzuckerspiegel gut zu kontrollieren. Oft erkennen Sie vielleicht schon daran, wie Sie sich fühlen, dass der Blutdruck nicht im Normalbereich liegt. Dennoch ist eine Überwachung des Blutzuckerspiegels die einzig verlässliche Methode, um zu erkennen, ob dieser in einem sicheren Bereich liegt. Das ist wichtig, da extrem niedrige oder extrem hohe Blutzuckerwerte lebensbedrohlich sein können.
Spezielle Blutzuckermessergeräte helfen den Blutzuckerspiegel zu messen. Dabei erfolgt in der Regel ein Einstich in den Finger, um etwas Blut für einen Teststreifen zu gewinnen. Ein ständiger Blutzuckermesser, der einen unter die Haut eingepflanzten Sensor verwendet, ist ebenfalls eine Möglichkeit, um Ihren Blutzuckerspiegel zu messen.
Fazit
Wenn Sie für eine gesunde Ernährung sorgen und regelmäßig Sport treiben, sich ärztlichen Rat einholen, und Ihren Blutzuckerspiegel im Auge behalten, können Sie Ihr Risiko für die Entstehung von Herzkrankheiten deutlich senken.