Hernien könnten möglicherweise durch altersbedingte Hormonschwankungen begünstigt werden. Laut Forschungen sind Aromatasehemmer hilfreich, um den Hormonspiegel auszugleichen, und Hernien vorzubeugen.
Was ist eine Hernie?
Bei einer Hernie handelt es sich um eine medizinische Bedingung, die sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten kann. Sie kommt dann zustande, wenn ein inneres Organ einen umgebenden Muskel durchdringt. Meistens handelt sich dabei um Organe des Verdauungstraktes wie Magen und Darm. Es gibt verschiedene Arten von Hernien. Die gängigsten und am häufigsten diagnostizierten beinhalten jedoch Zwerchfellhernien, Nabelhernien und Schenkelhernien.
- Leistenhernie- Bei dieser Art von Hernie durchdringt ein Teil des Darms die Leiste. Männer sind von diesem Krankheitsbild häufiger betroffen als Frauen.
- Zwerchfellhernie- Ein Teil des Magens tritt in die Brusthöhle ein.
- Nabelhernie- Darmgewebe dringt in die Bauchhöhle in Richtung Bauchnabel vor.
- Schenkelhernie- Darmgewebe dringt durch die Leiste in den Oberschenkel vor. Dieses Krankheitsbild wird bei Frauen deutlich häufiger diagnostiziert.
Symptome
In der Frühphase, manchmal aber auch in fortgeschrittenen Stadien, sind keinerlei körperlichen Symptome zu bemerken. Wenn sie auftauchen, dann meist in Form von Knoten, Beulen oder Schwellungen in der Leiste oder am Unterleib. Auch Schmerzen in der betroffenen Körpergegend (die meist zunehmen, wenn der Betroffene etwas tut, wodurch Druck auf die Leiste oder die Bauchmuskeln ausgeübt wird), diverse Verdauungsbeschwerden (Darmprobleme oder Sodbrennen) oder ein Schweregefühl in den betroffenen Stellen ist möglich.
Potentielle Ursachen
Die Ursachen hängen jeweils von der Art der Hernie ab. Mediziner sind sich allerdings einig, dass Zwerchfellhernien durch ein geschwächtes Zwerchfell bzw. geschwächte Bauchmuskeln begünstigt werden. Leisten-, Nabel- und Schenkelhernien können auf angeborene Defekte oder auf Muskelüberbelastung zurückgeführt werden, die durch Fettleibigkeit, übermäßige sportliche Belastung, Schwangerschaft oder Verdauungsverstörungen hervorgerufen werden.
Der Zusammenhang mit Hormonschwankungen
Neueste Forschungen legen nahe, dass altersbedingte Hormonschwankungen die Entstehung von Hernien fördern können. Die Produktion zahlreicher Sexual- und Fortpflanzungshormone wie Testosteron und Östrogen kommt mit zunehmendem Alter sowohl bei Männern als auch bei Frauen zum Erliegen. Einen gewissen Prozentsatz an Testosteron, den ältere Männer noch herstellen, kann dabei in Östrogen umgewandelt werden.
Wissenschaftler der Universitätsklinik Chicago mutmaßen, dass dieses Phänomen eine stete und schrittweise Schwächung der Bauchdecke verursacht, die schließlich in einer Hernie mündet. Dieselben Wissenschaftler stellten ihre Theorie an Labormäusen auf die Probe, und entdeckten, dass männliche Nagetiere, die erhöhte Östrogenwerte aufwiesen, häufiger Hernien erlitten.
Zudem kamen die Forscher zu dem Schluss, das Aromatasehemmer erfolgreich eingesetzt werden konnten, um die Östrogenwerte bei betroffenen Versuchstieren zu senken. Einer der Forschungsleiter gab an, dass diese Hypothese auch auf Menschen anwendbar sei, und s Aromatasehemmer bald eine gängige Behandlungsmöglichkeit seien, um Hormonschwankungen bei Männern zu behandeln, und auf diese Weise die potentiell geschwächte Bauchgegend zu stärken.
Tipps zur Vorbeugung von Hernien
Diese vorläufigen Studien bieten eine ganze Reihe neuer Methoden, um Hernien zu verhindern. Es gibt aber auch Präventivmaßnahmen, die von Ärzten empfohlen werden, um den Ausbruch einer Hernie vorzubeugen, wie beispielsweise die folgenden:
Hormonspiegel kontrollieren
Ältere Menschen sowie jene mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Hernien, sollten auf ihre Hormonwerte achten, und die nötigen Maßnahmen zu ergeifen, um eventuelle Schwankungen auszugleichen.
Ausreichend Sport treiben
Mediziner und Fitnesstrainer raten zu leichtem Sport, um Leiste und Bauchmuskeln zu stärken, wie beispielsweise zu Sit-Ups, Jogging oder Langlauf. Gewichtheben oder Sportarten, bei denen viel gesprungen wird, können allerdings das Risiko für die Entwicklung einer Hernie deutlich erhöhen.
Eine ballaststoffreiche Ernährung verfolgen
Ballaststoffe, wie sie in Obst und Gemüse sowie zahlreichen Getreideprodukten vorkommen, regulieren bekanntlich die Verdauung. Auf diese Weise kann Verstopfung vorgebeugt werden, welche Hernien begünstigt.
Das Rauchen aufgeben
Nikotinkonsum führt oft zu Husten. Husten wiederum sorgt dafür, dass übermäßiger Druck auf die Bauchgegend ausgeübt wird, was schließlich zur Entstehung von Hernien beitragen kann.