Bedeuten die Wechseljahre Gedächtnisverlust?
Vielen Frauen wird alleine bei dem Begriff „Wechseljahre“ mulmig zumute. Neben den gefürchteten Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen und nächtlichem Schwitzen, können auch unerwünschte Erinnerungslücken auftreten.
Die meisten Frauen zwischen 45 und 50 haben bereits wenigstens ein paar der Wechseljahre-Symptome erlebt. Das für das weibliche Fortpflanzungssystem zuständige Hormon Östrogen ist Schwankungen unterworfen und verursacht ein Ungleichgewicht des Kortisolspiegels. Aufgrund der hormonellen Fehlregulation kann infolge ein kurzzeitiger Gedächtnisverlust auftreten. Zudem können andere Symptome wie Hitzewallungen und Nachtschwitzen den Schlafrhythmus stören und zu Schlafstörungen, Angstzuständen und Depression führen. Gemeinsam können diese Beschwerden die mentalen Fähigkeiten mindern und bei Frauen mittleren Alters, die sich in der sogenannten „Veränderung“ befinden, vorübergehende Vergesslichkeit auslösen.
Erhöht sich das Alzheimerrisiko nach den Wechseljahren?
Auch wenn die Wechseljahre Alzheimer bei Frauen nicht verursachen, scheinen die Symptome dennoch vorherrschend zu werden, wenn der Östrogenspiegel zu Beginn der Menopause sinkt. Die Hormontherapie bei Wechseljahresbeschwerden (früher auch als Hormonersatztherapie bezeichnet) stellt eine alternative Behandlungsmöglichkeit dar, wenn es zu Demenzanfällen während der normalen Menopause kommt. Östrogen kann auch in geringen Dosen verabreicht werden, um andere Symptome wie Stimmungsschwankungen, Nachtschwitzen und Hitzewallungen zu verringern.
Die Hormontherapie ist jedoch keine langfristige Lösung von Problemen, die im Alter auftreten. Eine Fortführung über die Wechseljahre hinaus kann sogar das Demenz-, Schlaganfall- und Herzkrankheitsrisiko erhöhen. Einige Studien haben zudem gezeigt, dass die normalen Auswirkungen der Wechseljahre nicht direkt mit Konzentrationsschwierigkeiten oder einer Abnahme mentaler Fähigkeiten zusammenhängen. Viele Frauen erleben während dieser Zeit einige Symptome, benötigen aber keine Behandlung. Da jede Person anders reagiert, sollten Sie vor Beginn einer jeden Therapie mit Ihrem Hausarzt über die Vorteile und etwaigen Risiken sprechen und einen individuellen Behandlungsplan erstellen.
Kann dies verhindert werden?
Der Alterungsprozess ist nicht aufzuhalten und die Wechseljahre durchlebt nahezu jede Frau. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die Sie befolgen können, um die geistigen Fähigkeiten während dieses unvermeidbaren Prozesses fit zu halten. Aktivitäten, die die Gehirnfunktion stimulieren und das mentale Durchhaltevermögen stärken, sind beispielsweise Lesen, Schreiben, das Erlernen einer Fremdsprache, das Spielen eines Instruments oder Kreuzworträtsel.
Da auch ein erhöhter Stresspegel zu Demenz und der Entwicklung von Alzheimer beitragen kann, sollten Sie in Ihren Alltag außerdem stressreduzierende Aktivitäten einbauen. Beliebte Methoden hierbei sind Yoga und Meditation, da sie den Geist beruhigen und Ängste lösen. Ruhepausen, Sport und eine ausgewogene Ernährung fördern zudem die allgemeine Gesundheit.
Auch wenn immer noch ausreichend Nährstoffe aufgenommen werden müssen, braucht der Körper ab dem 50. Lebensjahr weniger Kalorien. Bei älteren Frauen sind möglicherweise auch Vitaminergänzungen wie Kalzium und Vitamin D erforderlich, um die Knochen zu stärken. Andere wiederum könnten wiederum zusätzliche Eisenpräparate benötigen.
Fazit
Auch wenn Sie die Vorstellung „der Veränderung“ nicht mit Freude erfüllt – fürchten sollten Sie sie nicht! Wenn sie körperlich aktiv bleiben und durch Stressreduzierung und eine gesunde Ernährung für emotionale Stabilität sorgen, können Frauen das Auftreten von Gedächtnisverlust während der Wechseljahre senken.