Bei den meisten Frauen setzt die Menopause typischerweise in den späteren 40ern oder frühen 50ern ein. Frühe Anzeichen können jedoch auch bei jüngeren Frauen auftreten und verschiedene Ursachen haben. Eine davon ist die Exposition gegenüber Treibhausgasen.
Die Gefahren von Giftstoffen
Genetik, Ernährung, Sport, Geburtsgeschichte und Beginn der Menstruation sind Faktoren, die eine Rolle bei abnehmenden Östrogenspiegeln vor den Wechseljahren spielen. Menopausale und perimenopausale Symptome variieren in ihrer Schwere und sind von Frau zu Frau verschieden. Sie beinhalten Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme und eine unregelmäßige Monatsblutung. Obwohl eine Verbindung seit vielen Jahren vermutet wird, zeigen zahlreiche Studien jetzt, dass Giftstoffe eine wichtige Rolle bei der frühen Menopause spielen.
Der Treibhauseffekt ist die Erwärmung der Erdoberfläche und der Atmosphäre durch Luftgase, die die Sonnenenergie einfangen. Die häufigsten Treibhausgase sind Wasserdampf, Methan, Kohlendioxid, Ozon, Stickstoffoxid und Fluorkohlenwasserstoffe. Einige dieser Gase sind natürlich, andere synthetisch. Wenn sie derart übermäßig auftreten, dass sie das natürliche Ökosystem der Erde unterbrechen, schädigen sie die Umwelt und verursachen Gesundheitsprobleme.
Wie Treibhausgase die Menopause beeinflussen
Die Nebenwirkungen lebensrettender Krebsbehandlungen wie Chemotherapien und Tamoxifen können zu hormonellen und reproduktiven Problemen beitragen. Durch Chemotherapie wird der natürliche Fluss von Hormonen gestört, wodurch wiederum die Eierstöcke geschädigt werden. Tamoxifen, ein Medikament, das zur Behandlung von Brustkrebs nach einer Chemotherapie und Bestrahlung eingesetzt wird, kann ebenso zu hormonellen Veränderungen beitragen, und frühe Symptome der Menopause hervorrufen. Obwohl die Vor- und Nachteile einer Krebsbehandlung mit diesen Präparaten gut erforscht ist, wissen Wissenschaftler nur wenig darüber, wie sich ihre Rückstände auf die Umwelt auswirken.
Zigarettenrauch, eine weitere Bedrohung für die Gesundheit und Hormone, enthält Giftstoffe wie Ammoniak, Aceton, Benzol, Formaldehyd, Butan, Terpentin und Cadmium. Rauchen kann nicht nur eine frühe Menopause auslösen, auch das Einatmen von Passivrauch kann schädlich sein. Zigarettenrauch erhöht die Produktion von Stresshormonen. Erhöhte Stresshormonspiegel stören Glukose, und stimulieren die Freisetzung von männlichen Hormonen. Die gute Nachricht ist, dass sich die Hormone bei den meisten Frauen wieder auf ihr normales Niveau einpendeln, wenn der Nikotinkonsum beendet wird. Wissenschaftler glauben, dass Zigarettenrauch nur minimale Auswirkungen auf Treibhausgase hat, jedoch der Anbau und die Verarbeitung von Tabak ein Problem ist.
Was die Forschung sagt
Studien vom ANTIAGING Institute of California haben einen Zusammenhang zwischen früher Menopause und der Exposition gegenüber Fluor-Kohlenstoffverbindungen, auch bekannt als PFCs, gefunden. PFCs werden häufig in Produkten wie Kunststoffbehältern, Kochgeschirr mit Antihaftbeschichtung, Möbeln und Teppichen verwendet. Obwohl sie 2015 ausgelaufen sind, gibt es noch immer viele solcher Produkte. Schädliche Rückstände finden sich immer noch in Böden, Pflanzen, Wasser, Tieren und Menschen. Tierstudien zeigen, dass PFCs Hormone hemmen, was auf eine mögliche Ursache für eine frühe Menopause bei Frauen hindeutet.
Im Jahr 2011 studierten Forscher an der medizinischen Fakultät der West Virginia University in Morgantown fast 26.000 Frauen im Alter zwischen 18 un 65 Jahren. Diese Frauen waren auch Teil eines größeren Projekts, das von PFC-Toxinen betroffene Personen aus einer chemischen Produktionsstätte in Parkersburg, West Virginia, zwischen 2005 und 2006 untersuchte. Bevor sie Blutproben entnahmen, befragten die Forscher Freiwillige über ihre Menstruation und Menopause. Die Proben wurden auf zwei Arten von PFCs getestet. Die Testergebnisse ergaben, dass jene Frauen im Alter zwischen 42 und 65 Jahren, die die höchsten Werte an PFCs aufwiesen, auch die frühesten Symptome der Menopause erlebten. Sie waren um 40 Prozent häufiger in die frühe Menopause eingetreten, als ihre Altersgenossinnen. Zudem wiesen sie niedrigere Östrogenspiegel auf.
Auf die Forschungen in West Virginia folgte eine Antwort des Amerikanischen Rats für Wissenschaft und Gesundheit, in der die Verbindung zwischen PFCs und Gesundheit infrage gestellt wurde. Dr. Josh Bloom von ACSH erklärt: “Die Autoren [der Studie] sprechen eindeutig davon, dass PFCs die Menopause verursachen, indem sie behaupten, dass Frauen in der Menopause mehr PFCs im Blut haben. Es gibt jedoch eine alternative Erklärung, die genauso Sinn macht: Frauen, die die Menopause erreicht haben, sind offensichtlich älter als jene, die noch nicht so häufig mit Utensilien in Berührung gekommen sind, die diese Stoffe enthalten, und deshalb während ihrer Lebenszeit häufiger PFCs ausgesetzt waren. Dies ist eine ebenso vernünftige Erklärung für die Ergebnisse, wird aber in dem Artikel heruntergespielt.”
Fazit
Ob Treibhausgase eine direkte Rolle bei der Ursache der Menopause spielen, oder lediglich das Timing und der Alterungsprozess ausschlaggebend sind: Forschungen gehen weiter, um einen schlüssigeren Beweis zu finden.