Im Alter stellt sich häufig die Frage, ob man den Lebensabend gemütlich zuhause verbringen kann oder in eine Pflegeeinrichtung umsiedeln muss. Für Menschen, die sich fit genug fühlen, alleine in den eigenen vier Wänden zu bleiben, ist es dennoch wichtig, die nötigen Vorkehrungen zu treffen, damit zuhause alles reibungslos verläuft.
Was bedeutet Altern im eigenen Heim?
Viele Menschen sind der Ansicht, dass sie irgendwann in eine betreute Wohneinrichtung umziehen müssen, wenn sie in die Jahre kommen. Das muss jedoch nicht zwangsläufig der Fall sein. Stattdessen entscheiden sich manche für das sogenannte „Aging-in-place“, so der Fachausdruck dafür, einfach im Alter weiterhin eigenständig zuhause zu leben. In manchen Fällen ist das sicherlich nicht möglich. Körperliche Behinderungen oder kognitive Beeinträchtigungen wie Demenz erfordern es meist, dass ältere Menschen professionell betreut werden. Jene, die permanente Pflege benötigen, können dies in der Regel nicht alleine bewerkstelligen, und sind daher in einer entsprechenden Einrichtung besser aufgehoben. Für andere wiederum ist das Altern im eigenen Heim eine realistische und attraktive Option.
Selbst wenn ein älterer Mensch geistig und körperlich nachlässt, benötigt er nicht zwangsläufig eine Rundumbetreuung. Ambulante Pflegedienste können Senioren helfen, ihren Alltag zu bewältigen, sodass sie nicht Gefahr laufen, zu stürzen oder sich bei Aufgaben verletzen, mit denen sie nicht mehr alleine fertig werden. Die Pflegehilfe kann bei leichter Hausarbeit, diversen Erledigungen, der Zubreitung von Mahlzeiten und bei der Erfüllung anderer Bedürfnisse hilfreich sein. Menschen, die nur leicht körperlich oder geistig eingeschränkt sind, haben so die Möglichkeit, in ihrem gewohnten Umfeld zu bleiben.
Wie können Sie sich auf eine unabhängigere Zukunft vorbereiten?
Wenn Sie beschließen, in den eigenen vier Wänden alt zu werden, ist es wichtig, im Voraus einen Plan zu erstellen. Es gibt viele Dinge, auf die Sie dabei eingehen sollten. Hier sind einige Faktoren, die Sie bei Ihren Überlegungen berücksichtigen sollten:
Zunächst einmal sollten Sie darüber nachdenken, wie Sie Ihr Heim anpassen können. Dazu kann gehören, in Küche und Badezimmer die Regale so zu gestalten, dass Sie problemlos selbstständig an Lebensmittel und andere wichtige Utensilien kommen. Bei einem mehrstöckigen Haus sollten Sie Ihr Bett ins Erdgeschoss verlegen, für den Fall, dass Sie später physisch beeinträchtigt sind. Zusätzliche Halterungen in Badezimmer und im Treppenhaus können ebenso hilfreich sein, wie zusätzliche Beleuchtungskörper oder einen Einstieg in die Badewanne.
Eine ambulante Pflegehilfe kann Sie bei der Erledigung diverser Haushaltsaufgaben unterstützen. Wohnen Sie beispielsweise in einem mehrstöckigen Haus, brauchen Sie nicht unbedingt einen Zugang zu den Obergeschossen. Ist dies der Fall, können Sie diesen Teil Ihres Heims absperren. Einmal im Jahr können Sie beispielsweise Reinigunspersonal kommen lassen, um etwa den Frühjahrsputz durchzuführen zu lassen, damit auch jene Räumlichkeiten gereinigt werden, die für Sie nicht gut erreichbar sind.
Die Mikrowelle, Luftfritteuse und andere häufig benutzte Geräte sollten immer griffbereit sein. Sie sollten auch gut auf jene Lebensmittel achten, die Sie kaufen. Mit dem Alter wird es immer wichtiger, sich gesund zu ernähren und viele Ballaststoffe, Vitamine und andere Nährstoffe zu sich zu nehmen. Ein- bis zweimal pro Woche könnten Sie darüber hinaus mit Freunden essen, um für etwas mehr Abwechslung zu sorgen.
Neben einer ausgewogenen Ernährung sollten Sie auch andere Maßnahmen ergreifen, um weiterhin gesund zu bleiben. Dazu gehört auch, sich regelmäßig medizinisch untersuchen zu lassen und so aktiv wie möglich zu bleiben. Ihr Arzt kann Ihnen Tipps geben, wie Sie mehr körperliche Bewegung in Ihr Leben bringen. Selbst Yoga und Meditation können sich positiv auf Ihre psychische und emotionale Gesundheit auswirken.
Eines jener Probleme, welches Senioren in betreuten Pflegeeinrichtungen häufig haben, ist, dass sie dazu neigen, sich zurückzuziehen, wobei sich ihr Mangel an sozialer Interaktion negativ auf ihre psychische Gesundheit auswirken kann. Oft bieten Plegeeinrichtungen aber einen strukturierten Tagesablauf, der auch regelmäßige Aktiviäten der Bewohner vorsieht. Für Menschen, die auch im Alter in den eigenen vier Wänden bleiben möchten, ist es wichtig, selbst Freundschaften zu pflegen. Verfolgen Sie Hobbys und Interessen, die Ihnen dabei helfen, andere Menschen kennenzulernen und fördern Sie soziale Kontakte.
Altern im eigenen Heim erfordert Ihrerseits auch, dass Sie die damit verbundenen sozialen, finanziellen und gesundheitlichen Verpflichtungen einhalten können. Sie sollten sich darauf einstellen, irgendwann möglicherweise kein Auto mehr lenken zu können. Planen Sie im Voraus, wie Sie sich in Ihrer Umgebung zurechtfinden können. Haben Sie keine Familienmitglieder oder Freunde, die Sie mitnehmen können, sollten Sie darauf achten, Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln oder Taxi zu haben. Ihre Fähigkeit, mobil zu bleiben, wird Ihnen helfen, das Leben auch dann zu genießen, wenn Sie zuhause alt werden.
Es ist wichtig, sich rechtzeitig um die nötige Altersvorsorge zu kümmern, unabhängig davon, welche Pläne Sie für Ihre Zukunft haben. Auch wenn jene Kosten, die anfallen, wenn man in einer Pflegeeinrichtung lebt, in der Regel höher sind, können auch die Ausgaben zuhause mit dem Alter steigen. Versuchen Sie, die obengenannten Faktoren miteinzubeziehen, wenn Sie Ihre Kosten berechnen.