Ein bestimmtes Gen könnte eine Rolle bei der Regulierung von Wechseljahrsbeschwerden spielen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass ein genetisches Material namens Reprimo als sicherere Alternative zur Hormonersatztherapie dienen könnte.
Wechseljahre in der Übersicht
Die Wechseljahre werden eher als Lebensphase, und nicht als Krankheit eingestuft. Sie tritt auf, wenn der Körper einer Frau die Produktion wichtiger reproduktiver und sexueller Hormone wie Östrogen und Progesteron allmählich einstellt. In der Regel findet diese Phase zwischen Ende 40 und Anfang 50 statt, und signalisiert das Ende der Gebärfähigkeit.
Damit einhergehende körperliche und geistige Symptome
Die allmählich abnehmenden Hormonkonzentrationen können zahlreiche unerwünschte physische und psychische Wechseljahrsbeschwerden hervorrufen. Diese Symptome können variieren, abhängig von der Schwere des hormonellen Abbaus sowie davon, ob die betroffene Frau andere Beschwerden hat. Zu den häufig auftretenden Symptomen zählen vermehrtes Schwitzen, Hitzewallungen, Hautprobleme, unregelmäßige, und schließlich unterbrochene Menstruationszyklen, sowie Schlaflosigkeit. Auch Scheidentrockenheit, schmerzhafter Geschlechtsverkehr, und eine verminderte Libido sind möglich. Nicht selten kommt es in dieser Zeit auch zu Harninkontinenz, schütterem Haar und psychischen Problemen wie Angstzuständen, Stimmungsschwankungen und Depressionen.
Die Rolle von Reprimo
Ein Team von Wissenschaftlern der University of California in Los Angeles (UCLA) stellte fest, dass ein als Reprimo bekanntes Gen eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung von Wechseljahrsbeschwerden spielen könnte.
Forscher, die am Brain Research Institute der UCLA beschäftigt sind, haben es sich zum Ziel gesetzt, sicherere und potenziell effektivere Behandlungsmethoden für Wechseljahrsbeschwerden als die klassische Hormontherapie zu identifizieren, die erhebliche gesundheitliche Gefahren wie Blutgerinnsel und ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung bestimmter maligner Erkrankungen mit sich bringt.
Diese Hirnforscher fanden heraus, dass das Gen Reprimo in bestimmten Gehirnzellen vorkommt, und die Körpertemperatur und das Körpergewicht beeinflussen kann, die häufig erheblich vom Beginn der Wechseljahre beeinflusst werden.
Das Team von Medizinern arbeitete mit einer wissenschaftlichen Technik, die als Einzelzell-RNA-Sequenz bekannt ist, und die es Forschern ermöglicht, Gehirnzellen einzeln zu untersuchen. Für die fragliche Studie untersuchte das in Kalifornien ansässige Team Zellen, die aus der Hypothalamus-Hirnregion von Mäusen stammen. Sowohl bei Mäusen als auch bei Menschen spielt der Hypothalamus eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung des Körpers bei der Erfüllung wichtiger Funktionen, einschließlich Fortpflanzung und Regulierung der Körpertemperatur. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Reprimo Östrogenrezeptoren enthält, die in der Lage sind, sich an die Chemikalie zu binden und die genetische Expression zu beeinflussen.
Im Verlauf der Studie untersuchten die Forscher die Auswirkungen auf zwei Dutzend Mäuse. Die männlichen Nager erhielten die mit Reprimo beladene Verbindung, die weiblichen nicht. In beiden Fällen traten bei den Mäusen erkennbare Veränderungen der Körpertemperatur auf, was beweist, dass ein Zusammenhang zwischen Östrogen, Reprimo und Körpertemperatur besteht.
Die Forscher merken an, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind, bevor endgültige Schlussfolgerungen gezogen werden können. Sie betonen jedoch, dass die Ergebnisse vielversprechend sind, und letztendlich zur Entwicklung von Medikamenten führen könnten, die darauf abzielen, Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, vermehrtes Schwitzen und möglicherweise sogar Schlaflosigkeit zu lindern.
Natürliche Methoden zur Linderung von Wechseljahrsbeschwerden
Obwohl Wechseljahrsbeschwerden ärgerlich und manchmal lebensverändernd sind, gibt es Behandlungsmöglichkeiten. In bestimmten Fällen kann die Einnahme von natürlichen Produkten wie Soja, Vitamin E und Leinsamen eine gewisse Erleichterung verschaffen.
Darüber hinaus können sich sportliche Aktivitäten, das Schlafen in einem kühleren Raum, luftige Kleidung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Atemtechniken positiv auswirken, um die Symptome der Menopause zu lindern.