Zu den Nebenerscheinungen der Wechseljahre zählt auch ein erhöhtes Osteoporoserisiko. Bei dieser lähmenden Erkrankung kommt es sukzessive zu einem Schwund der Knochen. Zum Glück kann Kalzium hier Abhilfe schaffen. Dabei handelt es sich nich nur um einen wichtigen Knochenbaustoff, Kalzium erfüllt viele wichtige Aufgaben im Körper.
Was ist Osteoporose?
Bei Osteoporose handelt es sich um ein Schwinden der Knochenmasse. Knochen sind ein lebendiges Gewebe mit eigener Blutversorgung. Von der äußeren Schicht des Knochens wird ein Gewebe geschützt, das als trabekulärer Knochen bzw. poröser Knochen bezeichnet wird. Dieser ähnelt dadurch, dass er so porös ist und viele Löcher aufweist, einem Schwamm. Er ist weicher als das Knochengewebe, das ihn umgibt und als kortikaler Knochen bezeichnet wird. Bei Osteoporose vergrößern sich die Löcher im trabekulären Knochen, sodass der Knochen insgesamt schwächer wird, als er eigentlich sein sollte. Dies wiederum führt zu Osteoporose und Knochenbrüchen.
Warum kommt es in den Wechseljahren zu Osteoporose?
Der hohe Östrogenspiegel, der im Körper kurz vor dem Einsetzen der Wechseljahre bzw. in der sog. Perimenopause im Körper vorhanden ist, unterstützt die Knochenbildung. Bis zum Alter von etwa 35 Jahren werden mehr Knochen regeneriert, als verloren gehen. Mit einem weiteren Sinken des Östrogenspiegels wiederum reduziert sich die Knochenmasse, bis schließlich eine Osteoporose vorliegt. Die Symptome der Osteoporose bleiben normalerweise unbemerkt, bis die Knochen so schwach werden, dass sie brechen. Bei Frauen brechen normalerweise die Knochen im unteren Rückenbereich und an der Hüfte, was zu chronischen Schmerzen führt. Darüber hinaus läuft eine Frau, die bereits einen Knochenbruch durch Osteoporose erlitten hat, Gefahr, einen weiteren zu erleiden.
Warum Kalzium?
Kalzium ist ein essentieller Mineralstoff, d.h. er ist lebensnotwendig. Dabei handelt es sich um den am häufigsten im menschlichen Körper vorhandenen Mineralstoff, der wichtig ist, um Knochen und Zähne stark zu erhalten. Das Mineral ist dabei nicht alleine wirksam, sondern muss zusammen mit anderen Mineralstoffen wie Phosphor und Magnesium sowie Vitamin A, C und D eingenommen werden. Die meisten Menschen nehmen genug Kalzium über die Nahrung auf. Es ist besonders reichhaltig in Milchprodukten und Knochenmehl enthalten. Viele Studien haben jedoch bewiesen, dass die meisten Frauen nicht ausreichend Kalzium zu sich nehmen. Das gilt sowohl für Frauen in den Wechseljahren als auch für Mädchen.
Kalzium durch Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen, kann sich als kompliziert erweisen, da es dem Körper schwerfällt, diesen Mineralstoff zu verdauen, wenn nicht bestimmte Faktoren vorhanden sind. Befindet sich beispielsweise nicht genügend Magensäure im Magen, kann das Kalzium nicht aufgelöst und verwertet werden. Stattdessen sammelt es sich im Gewebe und den Gelenken an und führt zu Knochenwucherungen. Ohne die zuvor erwähnten Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge, kann Kalzium nur schwer aufgenommen werden. Zu viel Fettgewebe im Körper bindet diesen Mineralstoff und bildet Oxalsäure, die wiederum Gicht, Nieren- oder Gallensteine hervorrufen kann. Alkohol- und Nikotinkonsum senkt den vorhandenen Kalziumspiegel. Auch Stress und Überanstrengung beim Sport können einen Einfluss darauf haben, wie viel Kalzium der Körper effektiv verwerten kann.
Selbst unter Optimalbedingungen nimmt der Körper lediglich zwischen 20 und 30% dieses Mineralstoffes auf, während das nicht aufgenommene Kalzium ausgeschieden wird. Das führt dazu, dass viele Menschen zu viel Kalzium zu sich nehmen und es von Ärzten in zu großen Mengen verschrieben wird. Neben Nierensteinen, kann zu viel Kalzium laut manchen Ärzten zu Herz-Kreislaufproblemen und Demenz führen. Es kann ironischerweise sogar das Risiko für Knochenbrüche bei Frauen steigern. Die empfohlene Tagesdosis für Frauen in den Wechseljahren schwankt zwischen 700 und 1200 Milligramm.
Osteoporose: auch eine Gefahr in der Andropause
Auch wenn Osteoporose eher bei älteren Frauen vorkommt, da die Wechseljahre zu hormonellen Veränderungen führen, sind Männer noch lange nicht davor gefeit. Laut Angaben der Internationalen Osteoporosestiftung erleidet einer von fünf Männern im Alter von über 50 Jahren einen osteoporosebedingten Knochenbruch. Die Häufigkeit von Osteoporose bei Männern im fortgeschrittenen Alter wird oft mit einem sinkenden Testosteronspiegel in Verbindung gebracht, der mit dem Einsetzen der sog. Andropause zusammenhängt.
„Während Frauen durch die hormonellen Veränderungen einen sehr schlagartigen Verlust an Knochenmasse erleben, geht der Knochenschwund bei Männern während der Andropause, einer Zeit, zu der Testosteronspiegel ab dem 40. Lebensjahr langsam sinken, eher schrittweise voran“, so Kelly R. Jones.
Wie der Körper Kalzium für andere Zwecke verwendet
Zu den weiteren Körperfunktionen, die durch Kalzium unterstützt werden, gehören das Herz-Kreislaufsystem, Muskelwachstum und -kontraktion, die korrekte Funktion der Neurotransmitter und die Aufnahme von Eisen. Wird das verdaute Kalzium bei keiner dieser Funktionen benötigt, wird der Überschuss in die Knochenbildung verwendet, wobei dieser natürlich wegfällt, wenn die Menge an aufgenommenem Kalzium sinkt. Deswegen ist es auch so wichtig, jeden Tag die nötige Menge an Mineralstoffen zu sich zu nehmen.
Weitere Studien haben die Rolle unter die Lupe genommen, die Kalzium bei der Senkung des Risikos für die Entstehung von Herz-Kreislaufproblemen spielt. Diese ist darauf zurückzuführen, dass Kalzium die Eigenschaft hat, die Aufnahme von Fetten durch die Verdauung zu senken, die Ausscheidung von Fetten zu fördern, so zu niedrigeren Cholesterinwerten zu führen und die Kalziumzufuhr in die Zellen zu stärken. In einer Studie, die von Iowa Women’s Health durchgeführt wurde, war eine höhere Kalziumzufuhr aus der Nahrung und/oder Nahrungsergänzungsmitteln mit einer reduzierten Sterblichkeit durch ischämische Herzkrankheit bei postmenopausalen Frauen assoziiert worden.