Graues Haar tritt häufig mit zunehmendem Alter auf. Viele Menschen fragen sich, ob auch Stress zu diesem Problem beitragen kann.
Stress wirkt sich auf verschiedene Arten auf den Körper aus. Eines der häufigsten, aber harmlosesten Symptome, ist das Wachstum grauer Haare. Es geht jedoch um mehr als nur um Stress. Wenn Ihr Haar grau wird, ist dies das Ergebnis einer Kombination aus verschiedenen Faktoren: So können Alterung, Genetik und Hormone eine Rolle spielen. Gleichzeitig wurden Untersuchungen durchgeführt, die zeigen, dass Stress immensen Einfluss auf vorzeitiges Ergrauen hat.
Wie graues Haar entsteht
Es gibt einen natürlichen Prozess, der bei der Geburt jedes Menschen abläuft: Die Haarfarbe wird durch Melanin bestimmt, das die natürliche Pigmentierung der Haut darstellt. Die beiden in den Haarfollikeln vorkommenden Melaninarten umfassen Eumelanin und Phäomelanin. Melanin wird von Melanozyten gebildet, den Zellen in Ihrer Haut und in den Haarfollikeln. Sobald Melanozyten die Produktion von Melanin stoppen, ändert sich die Haarfarbe einer Person von ihrem natürlichen Farbton zu grau.
Dabei handelt es sich um einen natürlichen Prozess, der mit zunehmendem Alter abläuft. Natürlich sind graue Haare bei älteren Menschen häufiger, aber es ist nicht ungewöhnlich, dass sich die Haare bereits ab dem 35. Lebensjahr verändern. Jeder Mensch ist einzigartig, daher ist es möglich, graues Haar bereits in einem viel jüngeren oder auch älteren Alter als der Durchschnitt zu entwickeln. Auch Ihre Umgebung kann beeinflussen, wann Ihr Haar ergraut.
Stress und vorzeitiges Ergrauen
Es ist wichtig, festzuhalten, dass Stress allein nicht dazu führen kann, dass Haare grau werden. Es gibt jedoch Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass Stress ein wichtiger Faktor für die Beschleunigung der Entstehung grauer Haare ist. In einer in diesem Jahr in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichten Studie wurde festgestellt, dass bei Mäusen, die übermäßigem Stress ausgesetzt waren, Melanozyten verloren gingen, wodurch ihre Haare grau wurden.
Diese Zellen nehmen natürlich mit fortschreitendem Alter ab. Wenn jedoch übermäßiger Stress besteht, kann eine vorzeitige Aktivierung auftreten. Das geschieht, wenn ein als Noradrenalin bekanntes Stresshormon im Körper zunimmt. In Folge kommt es häufig zu einem vorzeitigen Ergrauen der Haare, was die Forscher bei den Mäusen in der Studie bemerkten.
Oxidativer Stress und graues Haar
Neben dem vorzeitigen Entstehen grauer Haare im Tierversuch gibt es Hinweise, dass auch oxidativer Stress zu grauen Haaren führen kann. In einer Studie aus dem Jahr 2018, die im International Journal of Trichology veröffentlicht wurde, konnte ein bemerkenswerter Anstieg von oxidativem Stress festgestellt werden, der zu einem biologischen Ungleichgewicht beim Menschen führen kann. Es wurde ein Zusammenhang zwischen dieser Art von Stress und chronischen Krankheiten sowie vorzeitigem Altern, einschließlich vorzeitigem Ergrauen, gefunden.
In der Studie wurde besonders hoher oxidativer Stress mit einem Ergrauen der Haare im Alter von 20 Jahren assoziiert. Dies deutet auf psychischen Stress hin, mit dem Menschen täglich zu tun haben, wie z.B. im Beruf. Andere Faktoren wie Vitaminmangel und Rauchen wurden ebenfalls mit vorzeitigem Ergrauen in Verbindung gebracht, da auch diese Faktoren oxidativen Stress erhöhen können.
Vorbeugende Maßnahmen
Obwohl Stress, Hormone und Genetik eine Rolle bei der Entwicklung von grauem Haar spielen, können Sie Ihren Teil dazu beitragen, gesundes Haar zu fördern, vorzeitiges Ergrauen zu verhindern, und ein besseres Aussehen und Wohlbefinden zu erreichen. Folgende Schritte können Sie unternehmen:
- Feuchtigkeit: Wenn Sie Ihr Haar täglich befeuchten, spenden Sie ihm die richtigen Proteinmengen und helfen ihm, seine natürliche Elastizität beizubehalten, wodurch ein Bruch verhindert werden kann.
- Vermeiden Sie Hitzeschäden: Verzichten Sie, wenn möglich, auf Haartrockner und Lockenstäbe, um Schäden an Ihrem Haar vorzubeugen. Übermäßige Hitze kann den Haarschaft in Mitleidenschaft ziehen.
- Regelmäßiger Haarschnitt: Wenn Sie Ihr Haar regelmäßig schneiden lassen, werden kaputte Spitzen entfernt, und das Haar bleibt gesünder. Dadurch fördern Sie stärkere und vollere Haare.
- Verwenden Sie eine hochwertige Bürste: Vermeiden Sie Bürsten mit zu harten Nylonborsten. Greifen Sie stattdessen zu Naturborsten.
- Vermeiden Sie Chemikalien: Verwenden Sie keine aggressiven Chemikalien, die Ihre Kopfhaut und Haarfollikel schädigen können. Zu viele schädliche Materialien in Ihrem Haar können die Qualität und Textur beeinträchtigen und trockenes Haar verursachen.
- Vermeiden Sie zu heißes Duschen: Stellen Sie das Wasser beim Duschen nicht zu heiß. Dadurch können wichtige Öle im Haar entfernt werden, wodurch Schäden entstehen.