Die Jahre vor der Menopause werden als Perimenopause bezeichnet. Während diese Zeit kommt es bei vielen Frauen zu Hitzewallungen und unregelmäßigen Monatsblutungen. Sobald eine Frau mindestens zwölf Monate hintereinander keine Periode mehr hatte, und ihre Eierstöcke keine Eizellen mehr freisetzen, gilt die Menopause als gesichert. Die Perimenopause setzt in unterschiedlichem Alter ein, allerdings zeigen die meisten Frauen erste Anzeichen der Menopause ab dem 50. Lebensjahr.
Aufgrund genetischer oder medizinischer Ursachen kann diese Lebensphase bei einigen Frauen früher als sonst eintreten. Eine Frau, bei der die ersten Symptome der Wechseljahre bereits vor dem 40. Lebensjahr eintreten, wird als prämenopausal eingestuft. Tatsächlich können sich eine ganze Reihe gesundheitlicher Probleme zeigen.
Osteoporose
Durchläuft eine Frau die Wechseljahre, produziert ihr Körper weniger Hormone. Dies führt auch zu einem Verlust an Muskelmasse. Osteoporose ist ein Krankheitsbild, das die Knochen schwächt. Geschwächte Knochen bergen ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Knochenbrüchen. Die Menopause führt zu einer mit zunehmendem Alter immer weiter abnehmenden Knochendichte. Frühe Wechseljahre verlängern diese Phase des Knochenabbaus. Nehmen wir an, eine Frau kommt mit Mitte 30 in die Wechseljahre. Wird sie 60, könnten ihre Knochen bereits wesentlich geschwächter und anfälliger für Knochenbrüche sein als bei einer Frau, die erst später die Wechseljahre erreicht.
Unfruchtbarkeit
Ein häufiges Problem bei Frauen, die früh in die Wechseljahre kommen, ist Unfruchtbarkeit. Da sich viele Frauen auf eine berufliche Laufbahn konzentrieren und eine höhere Ausbildung anstreben, entscheiden sie sich erst viel später für die Gründung einer Familie als frühere Generationen. Viele Frauen warten heute bis zum 30. oder sogar 40. Lebensjahr, bevor sie mit der Nachwuchsplanung beginnen. Wenn Frauen jedoch die Perimenopause durchlaufen, wird ihr Zyklus unregelmäßig. Daher haben sie häufig Schwierigkeiten, fruchtbare Eizellen herzustellen, die zu einer Schwangerschaft führen. In manchen Fällen ist überhaupt keine Schwangerschaft möglich. Das Resultat können mitunter kostspielige Fruchtbarkeitsbehandlungen sein, um den Kinderwunsch zu realisieren.
Hormontherapie
Bei einigen Frauen äußern sich die Wechseljahre in derart starken Symptomen, dass sie zu einer Hormontherapie greifen, um ihre Symptome zu lindern. Klinische Studien beweisen, dass Kombinationspräparate aus Östrogen und Progesteron die Schwere der Symptome lindern können. Die Nebenwirkungen dieser Hormone können allerdings einige gesundheitliche Risiken in sich bergen, unter anderem folgende:
- Blutgerinnsel
- Brustkrebs
- Herzerkrankungen
- Schlaganfälle
Das Risiko, dass sich eines der oben genannten Krankheitsbilder entwickelt, hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem vom Alter. Beginnt eine Frau beispielsweise eine Hormontherapie über zehn Jahre vor Beginn der eigentlichen Menopause, weist sie wahrscheinlich eine höhere Gefahr für die bereits erwähnten Krankheiten auf. Entsprechend kann eine Hormontherapie ein gesundheitliches Risiko für Frauen mit vorzeitigen Wechseljahren darstellen, die diese Behandlung vor dem Einsetzen der vollständigen Menopause beginnen.
Je nach Schwere der wechseljahrbedingen Symptome können Ärzte zu einer Hormontherapie raten bzw. von dieser abraten. Hormone sollten niemals ohne ärztliche Überwachung eingenommen werden.
Zunehmende Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Eine neue Studie hat gezeigt, dass das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bei Frauen mit frühen Wechseljahren stark erhöht ist. Wissenschaftler untersuchen den Zusammenhang zwischen vorzeitigen Wechseljahren und Erkrankungen der Herzkranzgefäße, die zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls führen.
Die gesundheitlichen Auswirkungen der Perimenopause können geringfügiger Natur sein, und beispielsweise nur zu sporadischen Hitzewallungen führen. Bei manchen Frauen können sich allerdings sehr beunruhigende Symptome zeigen. Schwere Blutungen sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden, und Frauen, die sich einer Hormonersatztherapie unterziehen möchten, sollten dies, wenn nötig, unbedingt unter ärztlicher Aufsicht tun. Jene, die während der Perimenopause Nachwuchs planen, sollten ebenfalls ärztlichen Rat einholen.