Sarkopenie ist ein Zustand, der viele Menschen mit zunehmendem Alter betrifft. Er kann zu einem Verlust von Muskelmasse und Muskelkraft führen, was die Gefahr für Verletzungen und Stürze erhöht.
Auch wenn grundsätzlich jeder betroffen sein kann, tritt Sarkopenie häufiger bei älteren Menschen auf. Muskeln spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Muskeltätigkeit, der Bewältigung des Alltags und einem gesunden Lebensstil. Menschen mit Sarkopenie haben oft Schwierigkeiten, alltägliche Aktivitäten zu bewältigen. Ab dem 30. Lebensjahr baut der Mensch bis zu einem Prozent Muskeln pro Jahr ab.
Wie entsteht Sarkopenie?
Es gibt viele Gründe, warum Sarkopenie auftritt. Wenn Menschen altern, produziert ihr Körper weniger Testosteron, menschliches Wachstumshormon (HGH) und insulinähnlichen Wachstumsfaktor I (IGF-I). Diese Hormone sind wichtig für das Muskelwachstum. Darüber hinaus verursacht der Alterungsprozess Veränderungen in Nervenzellen und Muskeln, die Sarkopenie begünstigen.
Aber auch ein ungünstiger Lebensstil, der von Bewegungsmangel und/oder falscher Ernährung geprägt ist, chronische Erkrankungen oder die Einnnahme bestimmter Medikamente, können das Risiko erhöhen. Außerdem neigen körperlich inaktive Menschen dazu, ihre Muskelmasse schneller zu verlieren. Es ist wichtig, zu beachten, dass es kein bestimmtes Muskelmasseniveau gibt, das Sarkopenie auslöst, und dass jeder Muskelverlust ernst zu nehmen ist, da er zu Kraft- und Mobilitätsverlust führt.
Welche Symptome gibt es?
Die Symptome einer Sarkopenie können von Person zu Person variieren. Manche Menschen haben möglicherweise überhaupt keine Probleme, andere wiederum können einen allmählichen Verlust an Muskelmasse und -kraft erleben. Dies kann alltägliche Aktivitäten wie Spazierengehen oder Treppensteigen erschweren. Betroffene erleben häufiger Unfälle oder werden bettlägrig. Oft kann es auch zu allgemeiner Müdigkeit und einem Rückgang des Aktivitätsniveaus kommen. Menschen, die unter Sarkopenie leiden, sind vor allem im Alter auf die Betreuung durch andere angewiesen.
Wie Sie vorbeugen können
Wenn Sie Muskelprobleme und Kraftlosigkeit bemerken, sollten Sie so früh wie möglich einen Arzt konsultieren. Wenn Sarkopenie vorliegt, wird Ihr Arzt die weitere Vorgehensweise mit Ihnen besprechen. Es gibt keinen einheitlichen Ansatz für den Umgang mit dieser Störung, jedoch einige Maßnahmen, die sowohl präventiv helfen, als auch für die Behandlung geeignet sind. Sport ist eine der besten Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Sarkopenie zu verhindern. Bewegung hilft, Muskelmasse und Kraft zu erhalten. Setzen Sie auf regelmäßiges Ausdauer- und Krafttraining, um fit zu bleiben.
Auch eine gesunde Ernährung trägt dazu bei, Sarkopenie vorzubeugen. Eine ausgewogene Kost, die viel Protein enthält, kann helfen, das Fortschreiten des Muskelabbaus zu verlangsamen. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, genügend Eiweiß durch Ihre Ernährung aufzunehmen, sollten Sie mit Ihrem Arzt über ein entsprechendes Nahrungsergänzungsmittel sprechen.
Protein spielt eine entscheidende Rolle im Umgang mit Sarkopenie, da es beim Aufbau und Erhalt von Muskelmasse hilft. Die empfohlene Tagesdosis an Eiweiß liegt bei 0,8 bis 1,2 Gramm Eiweiß pro Kilo Körpergewicht, je nach Alter und sportlicher Intensität. Sie können Proteine aus Nahrungsmitteln wie Fleisch, Geflügel, Fisch, Bohnen, Milchprodukte und Tofu beziehen oder ergänzende Präparate zuführen. Fragen Sie jedoch Ihren Arzt vor der Einnahme.
Behandlungsmöglichkeiten
Ernährungsumstellung und regelmäßige Bewegung sind die Eckpfeiler bei der Behandlung von fortschreitendem Muskelabbau. Wissenschaftler, die Studien auf der Suche nach Behandlungslösungen durchgeführt haben, waren frustriert über eine Reihe fehlgeschlagener klinischer Studien, als Pharmazeuten versuchten, ein wirksames Medikament zur Behandlung von Sarkopenie zu finden. Gegenwärtig ist es für Betroffene wichtig, eine gesunde Ernährung zu verfolgen, Sport zu treiben und ihre Beweglichkeit mithilfe von Physiotherapie und Ergotherapie zu verbessern. Mangelernährung bzw. ein Mangel an wichtigen Nährstoffen gilt es zu vermeiden, da die Muskeln dadurch schneller abbauen und Komplikationen auftreten können, insbesondere bei Personen über 50.