Wenn Männer in die Jahre kommen, bleiben ihre Testosteronspiegel nicht immer auf demselben Niveau. Die sogenannte Andropause ist häufiger verbreitet, als viele Menschen glauben.
Bei alternden Männern nimmt der Testosteronspiegel ab. Es gibt einige Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit eines sinkenden Testosteronspiegels erhöhen können, von denen viele im Alter öfter auftreten. In den meisten modernen Nationen ist die Andropause weit verbreitet. Männer, die darunter leiden, sollten sich also nicht schämen, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt bestimmte Methoden, mit denen ein niedriger Testosteronspiegel bekämpft werden kann. Auch Medikamente können die natürliche Belastung auf den Körper erleichtern.
Wann tritt die Andropause auf?
Genau wie die Menopause der Frau, stellt die Andropause einen unvermeidlichen Teil des männlichen Lebens dar. Ab dem 30. Geburtstag verlieren Männer jährlich etwa 1 Prozent ihres Testosterons. Das bedeutet, dass einem durchschnittlichen Mann im Alter von 50 Jahren 20 Prozent seines Testosterons (auf dem Höchststand) abhanden gekommen ist. Bei einigen Männern beginnt diese Veränderung früher, bei anderen später. Manche verlieren mehr als 1 Prozent pro Jahr, andere weniger.
Insgesamt kommt es jedoch immer häufiger zu einem Absinken des Testosteronspiegels. Bei der Mehrheit der Männer zeigt sich aufgrund des Verlusts von ein paar Prozentpunkten kein wirklicher Unterschied im täglichen Leben, wenn sich diese jedoch über die Jahre summieren, werden Probleme nach und nach deutlicher. Das ist der Grund, warum die meisten Männer bis in ihre 40er oder 50er warten, bevor sie einen Arzt aufsuchen, und eine Behandlung beginnen.
Wie häufig sind geringe Testosteronspiegel?
Obwohl die Andropause jeden alternden Mann betrifft, gibt es einige, die die Auswirkungen stärker und messbarer wahrnehmen. Laut des Nationalen Zentrums für biotechnologische Information leiden rund 20 Prozent aller Männer in Deutschland an den Symptomen der Andropause. Dies wurde festgestellt, indem die Testosteronspiegel gemessen, und mit den durchschnittlichen Werten nach dem erwarteten Verlust von 1 Prozent pro Jahr verglichen wurden.
Eine weitere, in den USA durchgeführte Studie zeigte, dass beinahe 39 Prozent aller Männer über 40 an den Symptomen eines niedrigen Testosteronspiegels leiden. Die gleiche Studie belegte zudem, dass bei der Hälfte aller Männer über 85 eine verstärkte Andropause auftritt. Die Daten sagen relativ deutlich aus, dass – obwohl alle Männer die Andropause ab einem bestimmten Alter bis zu einem gewissen Grad erleben – viele stärker davon betroffen sind als andere.
Andropause und die Risikofaktoren
Der häufigste Risikofaktor für jene, die stärker von der Andropause betroffen sind, ist Diabetes. Etwa 12 Prozent aller Männer, die eine ausgeprägte Andropause erleben, leiden auch unter dieser Erkrankung. Der nächsthöhere Risikofaktor mit etwa 1 Prozent stellt Fettleibigkeit dar. Andere Risikofaktoren beinhalten häufige Krankheiten wie Ischämie, Epilepsie, HIV, Krebs, Mukoviszidose, Sichelzellenanämie sowie Nieren- und Darmerkrankungen.
Auch Strahlenbelastung und bestimmte Medikamente können die Symptome der Andropause verstärken. Zudem existieren eine Reihe von angeborenen Defekten, die schließlich zu niedrigeren Testosteronspiegeln führen können, wie Androgenresistenz, Fehler der Testosteron-Biosynthese und das Noonan-Syndrom.
Andropause bekämpfen
Glücklicherweise müssen sich Betroffene nicht mit einem niedrigen Testosteronspiegel abfinden, wenn das Problem einmal identifiziert wurde. Wer natürliche Behandlungsmethoden anstatt künstlich hergestellte Medikamente vorzieht, sollte das malaysische Regenwaldkraut Tongkat Ali (Eurycoma longifolia) in Betracht ziehen. Dieses Kraut hat bereits vielversprechende Ergebnisse gezeigt, wenn es Männern verabreicht wurde, die unter der Andropause litten. Es stört dabei nicht die natürliche Fähigkeit des Körpers, Androgene zu produzieren. Das Kraut selbst enthält kein Testosteron, spornt den Körper jedoch an, mehr eigenes Testosteron zu erzeugen.
Eine andere Möglichkeit stellt die Hormonersatztherapie (oder HRT) dar. Diese eignet sich ideal für Männer mit angeborenen Defekten, die dazu führen, dass kein Testosteron produziert werden kann. Es ist möglich, dass fremde Quellen die Fähigkeit des Körpers behindern, eigenes Testosteron herzustellen.