Sich die Geschichte der Wechseljahre Ihrer Mutter anzuhören und die Begleiterscheinungen zu beobachten, kann manchmal zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden, aber bevor Sie glauben, dass Sie ganz andere Erfahrungen machen werden, sollten Sie wissen, dass die Genetik bis zu einem bestimmten Grad einige Faktoren Ihrer Wechseljahre beeinflussen kann.
Die Menopause setzt oft Ende vierzig, Anfang fünfzig ein und kann mehrere Jahre dauern, bis sie abgeschlossen ist. Sie geht mit verschiedenen Symptomen einher, die Folge einer reduzierten Östrogenproduktion sind. Diese Symptome umfassen Hitzewallungen, Depressionen, Stimmungsschwankungen, Angstzustände, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Erschöpfung.
Gibt es einen genetischen Zusammenhang, was die Symptome betrifft?
Forscher neigen dazu, zu glauben, dass bestimmte Aspekte der Menopause mit einer genetischen Veranlagung zu tun haben. Dies trifft insbesondere auf das Alter der Frau zu, zu dem ihre Beschwerden beginnen. Wenn eine Frau z.B in jungen Jahren in die Menopause kommt, ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Töchter vergleichsweise früh die Wechseljahre erreicht, erhöht. Aber nur, weil eine Frau etwa im selben Alter wie ihre Mutter in die Menopause eintritt, bedeutet das noch lange nicht, dass die Dauer oder Schwere ihrer Beschwerden gleich sein müssen.
Die Bedeutung externer Faktoren
Viele externe Faktoren spielen womöglich eine wichtigere Rolle dabei, den Beginn, die Schwere und die Dauer der Symptome zu bestimmen. Der Lebensstil kann sich ebenfalls auf die Menopause auswirken. Frauen, die ungesunde Gewohnheiten pflegen, zum Beispiel rauchen, kommen früher in die Wechseljahre und weisen ernstere Beschwerden auf. Frauen, die übergewichtig sind und/oder sich nicht ausreichend bewegen, sind ebenfalls gefährdet, eine besonders lange oder besonders symptomschwere Menopause zu durchlaufen. Gelegentlich können auch bestimmte Erkrankungen wie Autoimmunstörungen (verschiedene Schilddrüsenkrankheiten, Erkrankungen der Hormondrüsen, rheumatoide Arthritis und Lupus) dafür sorgen, dass sie früher in die Prämeno- oder Menopause eintritt.
Maßnahmen, um mit der Menopause umzugehen
Egal, ob Sie sich um Ihre Genetik oder um Ihre Lebensgewohnheiten sorgen, es gibt zum Glück verschiedene Tipps, die Frauen in den Wechseljahren anwenden können, um entweder das Einsetzen der Symptome zu verzögern oder ihre Schwere zu lindern. Diese Schritte umfassen:
Eine ausgewogenere Ernährung
Man nimmt an, dass Nahrungsmittel und Getränke mit hohem Zucker-, Koffein- oder Alkoholanteil die Symptome der Menopause verschlimmern. Mediziner und Ernährungswissenschaftler empfehlen daher, diese Produkte zu reduzieren oder ganz zu vermeiden und auf eine ausgewogenere Kost zu achten, die mehr Obst und Gemüse enthält. Andere Ernährungsumstellungen, die helfen, den Östrogenrückgang in den Wechseljahren auszugleichen, beinhalten eine östrogenreiche Ernährung.
Sport
Eine wissenschaftliche Studie beschreibt, dass Frauen, die wenigstens eine halbe Stunde Sport mindestens dreimal pro Woche betreiben, ihre Symptome lindern konnten.
Natürliche Nahrungsergänzung
Eine Reihe von Symptomen ist auf die reduzierte Produktion von Östrogen im Körper zurückzuführen. Bestimmte pflanzliche Produkte enthalten Hormone, natürliche Wirkstoffe und eine angemessene Nährstoffsekretion, die dabei helfen, die Beschwerden zu reduzieren.
Hormonersatztherapie
Bei Frauen mit schweren Symptomen kann der Östrogenrückgang mit synthetischen Östrogenen ersetzt werden. Eine Ersatztherapie kann auf verschiedene Arten verabreicht werden, etwa in Form von Tabletten, Sprays, Gels oder Spritzen. Es wird angenommen, dass eine Hormonersatztherapie möglicherweise auch dabei hilft, schwerwiegenden postmenopausalen Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Knochenschwäche und Demenz vorzubeugen.
So gut das auch klingt, langfristige Hormonersatztherapien stehen mit gewissen gesundheitlichen Risiken in Verbindung. Eine Langzeit-Hormontherapie wird mit einem erhöhten Risiko für Brust- und Lungenkrebs sowie mit anderen gesundheitlichen Gefahren assoziiert. Wenn Sie diese Art von Behandlung in Betracht ziehen, sollten Sie sich von Ihrem Arzt eingehend beraten lassen. Dieser kann am besten entscheiden, ob eine Hormonersatzherapie für Sie die richtige Wahl ist.
Auch wenn viele Umstellungen, die Sie in Bezug auf Ihre Lebensgewohnheiten vornehmen können, um die Symptome der Menopause zu lindern, nichts mit der Genetik zu tun haben, sollten Sie Ihre Mutter dennoch nach ihren Erfahrungen fragen. Vielleicht hat sie ja ein paar nützliche Tipps für Sie, die sich als wirksam erweisen.