Die Verbesserung Ihres Darmmikrobioms (Bakterienzusammensetztung im Darm) bietet die Möglichkeit, Stimmung, Stressresistenz und kognitive Funktion zu optimieren sowie Ihr Erinnerungsvermögen aufzufrischen. Die Aufrechterhaltung eines gesunden Darmmikrobioms erfordert ein sorgfältiges Vorgehen und wird insbesondere durch folgende Faktoren beeinflusst:
- Medikation, speziell Antibiotika
- Ernährung
- Stressniveau
Das Gehirn in Ihrem Darm
Jeder, der bereits einmal “Schmetterlinge” im Bauch verspürt hat, wenn er nervös war, bzw. bei Anspannung unter Sodbrennen gelitten hat, stand unter dem Einfluss des enterischen Nervensystems.
Dieser Teil des Körpers wird zuweilen auch als kleines Gehirn bezeichnet und tatsächlich enthält diese äußerste Schicht Ihres Verdauungstraktes mehr als 100 Millionen Nervenzellen, die von der Speiseröhre bis zum Rektum verlaufen. Die Angewohnheit, in vielen Fällen “auf sein Bauchgefühl zu hören,” hat also durchaus ihre Berechtigung.
Tabletten könnten Teil des Problems sein
Die häufige Angewohnheit, übermäßig Antibiotika einzunehmen, kann das natürliche Gleichgewicht des Darms stören. Natürlich ist es erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen, wenn man unter einer bakteriellen Infektion leidet. Unglücklicherweise kann der Einsatz von Antibiotika bei einer Virusinfektion nicht nur zu einer Darmschädigung führen, die durch das Abtöten der guten Bakterien verursacht wird, auch das Gleichgewicht des enterischen Nervensystems kann beeinträchtigt werden.
Was sieht es mit Nahrungsergänzungen aus?
Es gibt probiotische Nahrungsergänzungen, welche der Gesundheit des Darmmikrobioms zuträglich sind und es verbessern können, aber es ist wichtig, daran zu denken, dass die Magensäure sehr wirkungsvoll ist und unter Umständen alle Probiotika schädigt, die Sie zuführen. Achten Sie daher auf die Etiketten und wählen Sie Produkte, die Lactobacillus enthalten, um sicherzustellen, dass das, was Sie einnehmen, den Verdauungsvorgang überlebt.
Ernährung und ein gesundes Darmmikrobiom
Nachstehend finden Sie verschiedene Lebensmittel, die Ihre Darmgesundheit verbessern können:
- Miso
- Zwiebeln
- Sauerkraut
- Joghurt
- Knoblauch
- Yambohne
- Kimchi
Nachfolgend finden Sie einige jener Lebensmittel, die schlecht für Ihre Darmgesundheit sind:
- Weißmehl
- Verarbeiteter Zucker
- Gluten
- Aspartam
- Gentechnisch veränderte Lebensmittel, insbesondere jene, die entwickelt wurden, um Glyphosat, einem gewöhnlichen Unkrautvernichtungsmittel, zu widerstehen
Stress in den Griff bekommen
Eine größere Ernährungsumstellung kann schwierig sein, und wenn Ihr Stressniveau hoch ist, ist zusätzliche Frustration das Letzte, was Sie brauchen. Allerdings ist das kleine Gehirn in Ihrem Darm recht empfindlich, denn diese Membran ist extrem dünn. Tatsächlich kann eine überschüssige Magensäureproduktion und die damit einhergehenden Verdauungsprobleme die Membran insofern gefährden, dass sie kleine Risse bekommt und durchlässig wird.
Darüber hinaus kann Verdauungsstress emotionalen Stress auslösen. Verdauungsbeschwerden können die Mahlzeitaufnahme derart unangenehm werden lassen, dass Essenseinladungen ausgeschlagen werden und man sich sozial zurückzieht, gerade wenn man menschlichen Kontakt dringend benötigt.
Den Darm jung halten, wenn man älter wird
Man sagt, dass Altern ein Geschenk ist, aber nicht jeder, der dieses Geschenk erhält, hat Freude daran. Zudem können die Veränderungen im Gehirn, die wir beim Älterwerden erfahren, beunruhigend sein. Entzündungen im Körper und in unserem Denkorgan können das Risiko für Demenz erhöhen, insbesondere für Erkrankungen wie Alzheimer. Um diese Entzündungen zu reduzieren und Ihr Gehirn zu schützen, kann eine Ernährung hilfreich sein, die reich an Polyphenolen ist.
Um die Polyphenol-Einnahme zu steigern, sollten Sie Ihr Hauptaugenmerk auf den verstärkten Verzehr von Obst und Gemüse legen und überhaupt viele bunte Lebensmittel zu sich nehmen. Tomaten, Trauben und Blaubeeren sind eine hervorragende Quelle an Polyphenolen. Vor allem, wenn Sie rauchen, ist es überaus wichtig, polyphenolreiche Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren. Nikotinkonsum erhöht das Risiko für entzündungsbedingte Schäden im Gehirn, Polyphenole können diese Entzündungsvorgänge reduzieren.
Der Körper ist keine Ansammlung voneinander unabhängiger Teile. Alle Teile müssen zusammenarbeiten, wenn Sie wirklich gesund bleiben wollen. Vermeiden Sie den Verzehr von Nahrungsmitteln, die Ihre Darmgesundheit beeinträchtigen. Falls Ihr Darm schon geschädigt ist, greifen Sie zu Lebensmitteln, die Ihre Darmgesundheit unterstützen. Nehmen Sie nur jene Antibiotika, die Sie wirklich benötigen und integrieren Sie stressreduzierende Aktivitäten in Ihren Alltag.